Jesus - Gott im Fleische? Warum verstand Petrus es falsch und warum log Jesus ihn an?

(Matthäus 16:13-18) Als er nun in die Gegenden von Cäsarẹa Philịppi gekommen war, fragte Jesus seine Jünger dann: „Was sagen die Menschen, wer der Menschensohn sei?“ 14 Sie sprachen: „Einige sagen: Johạnnes der Täufer, andere: Elịa, noch andere: Jeremia oder einer der Propheten.“ 15 Er sprach zu ihnen: „Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei?“ 16 Sịmon Petrus gab zur Antwort: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ 17 Jesus erwiderte ihm und sprach: „Glücklich bist du, Sịmon, Sohn des Jona, weil nicht Fleisch und Blut [es] dir geoffenbart haben, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. 18 Auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Tore des Hạdes werden sie nicht überwältigen.

Warum wusste Petrus nicht, dass Jesus Gott war?
Warum ließ Jesus die Lüge vorübergehen ohne sie zu berichtigen und Petrus zu sagen, dass er nicht der Sohn Gottes sondern Gott Sohn (oder Gott im Fleische) ist?

2009-09-20T13:00:31Z

@carolus: Danke! Der Link ist gut, aber er bestätigt leider meine Meinung über die Dreieinigkeit. Zitat: "Die Trinität ist ein Begriff, der von keinem menschlichen Wesen voll begriffen, geschweige denn erklärt werden kann."

2009-09-20T13:37:18Z

@fletcher: Nein, das ist nicht "wumpe". Es geht hier um genaue Erkenntnis, nicht um ein Fußball- oder Lottoergebnis.

Anonym2009-09-20T14:56:23Z

Beste Antwort

Man findet immer so viele Bibelstellen, die ganz offensichtilich zeigen, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Das wichtigste ist aber, dass er selbst uns genau das lehrt. Wenn er uns das also lehrt, was ist dann sein Ziel? Ganz klar, naemlich, dass wir seine Lehre genauso annehmen wie er sie uns gibt, denn er sagt d i e Wahrheit .

Hier eine Bibelstelle zum Nachdenken:

Markus 13:32
"Von jenem Tag oder der Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern [nur] der Vater."

Anonym2009-09-21T10:18:40Z

Mein Freund,Jesus hatte immer von der Wahrheit gesprochen,also stimmt das ja auch mit dem Gottes Sohn,warum behauptest du eigentlich wenn Jesus Petrus gesagt hat das er Gottes Sohn sei und Petrus es den anderren nicht gesagt hat?Warum bewertest du das alles gegen die Wahrheit?Vielleicht solltest du besser Gott,die Bibel,den Koran besser kennen lernen,den was du da sagst,da stimmt doch irgendwas nicht!

Musiker2009-09-21T01:57:06Z

Da ich die Lehren der Zeugen Jehovas und auch viele Deiner YC-Beiträge kenne, meine ich zu wissen, worauf Du mit Deiner ziemlich kryptisch gestellten Frage hinaus willst. Zunächst einmal: wer aus dieser von Dir zitierten Textstelle die Trinitätslehre herauslesen will, muß dazu in der Tat jede Menge in sie hineininterpretieren; und ob man „Sohn Gottes“ hier wie in der späteren kirchlichen Trinitätslehre als Wesensverwandtschaft oder vom jüdisch-alttestamentlichen Denken her als Beziehung versteht, ist eine Frage der Deutung. Beim Evangelisten Matthäus selbst dürfte hier das alttestamentlich-jüdische Verständnis vorauszusetzen sein.

Allerdings zeigt sich bei ihm gegenüber dem Markus-Evangelium eine verstärkte Tendenz, die Gestalt des irdischen Jesus dem erhöhten (auferstandenen) Herrn anzugleichen: er streicht alle menschlichen Gemütsbewegungen Jesu (Markus 1,41 / Matthäus 8,3; Markus 10,14 / Matthäus 19,14), anstößige Züge des Berichtes über Jesus streicht er ebenfalls (Markus 3,21) oder mildert sie ab (Markus 6,5 / Matthäus 13,58), und er verwendet bereits für den irdischen Jesus die Anrede „kyrios“ = „Herr“ (z.B. Markus 9,5 / Matthäus 17,4).

Nicht nur Jesus selbst wird von Matthäus über das Menschliche herausgehoben: auch die Jünger gelten ihm als eine ideale Urgemeinde. Dementsprechend idealisiert er sie ein Stück weit und streicht darum teilweise Tadel und Hinweise auf ihr Versagen. So macht er aus „Sie verstanden nicht, denn ihr Herz war verhärtet“ (Markus 6,52): „Sie beteten ihn an und sagten: Du bist in Wahrheit Gottes Sohn“ (Matthäus 14,33).

Das zeigt sich auch in Matthäus 16,13-18: dort antwortet Jesus auf das Bekenntnis des Simon mit der von Dir zitierten Seligpreisung und erklärt Simon zum Felsen, auf dem er seine Kirche bauen wolle. Völlig anders reagiert Jesus dagegen im Markus-Evangelium auf dasselbe Bekenntnis des Simon: er VERBIETET ihm und den anderen Jüngern, das zu irgend jemandem zu sagen (Markus 8,30); und als Petrus nicht davon anläßt, ihm gegen die nachfolgende Leidensweissagung seine Vorstellungen vom Messias („Christus“ ist das griechische Wort für „Messias“) aufzudrängen, weist er ihn auf die denkbar schroffste Weise ab: „Geh weg von mir, Satan, denn Du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist!“ (Markus 8,33).

Im Markus-Evangelium verbietet Jesus seinen Jüngern an verschiedenen Stellen, ihn den Leuten gegenüber als Messias zu bezeichnen. In der Geschichte von der Verklärung Jesu (Markus 9,2-13) wird dieses Schweigegebot mit dem bemerkenswerten Zusatz „bis der Menschensohn von den Toten auferstünde“ (Vers 9) versehen. Die Bedeutung des Schweigegebotes liegt damit auf der Hand: erst von der Auferweckung Jesu her wird deutlich, was es mit der Messianität Jesu wirklich auf sich hat. Historisch dürfte dahinter stehen, daß Petrus mit seinem Bekenntnis die damals üblichen Messias-Vorstellungen vom siegreichen Befreiungskrieger an ihn herangetragen hat und Jesus sich davon in aller Schärfe distanziert hat.

Das Verbot Jesu, ihn anderen gegenüber als den Christus zu bezeichnen, und die Bezeichnung des Simon Petrus als Satan waren sowohl mit dem Christus- als auch mit dem Petrusbild des Evangelisten Matthäus unvereinbar. Darum hat er bei seiner Bearbeitung des Markus-Textes beides gestrichen und durch Worte ersetzt, die er aus einer anderen Quelle geschöpft hat.

erhardgr2009-09-20T14:01:41Z

Ich verstehe deine skurile Behauptung nicht, Jesus hätte "gelogen".

@Pedro hat alles besser erklärt, als ich es könnte. Er hat anscheinend verstanden, was du willst. Mir ist der Sinn deiner Frage verborgen geblieben. Liegt das an mir?

Anonym2009-09-20T13:25:55Z

Dieser Matthäus-Text ist doch ganz offensichtlich ein später hinzugefügter Fake. „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ - Für diese Aussage wären sie gesteinigt worden. Mal abgesehen davon, war auch noch bei den Urchristen die Rolle Jesu umstritten. Einige hielten ihn ganz einfach für einen Menschen, seltsam wenn es doch so klar sein sollte.

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