Hatte der Mensch auf Grund seines Verstandes nicht von Anfang an die Möglichkeit, die Welt rational zu erklären und auf dieses absurde Monster zu verzichten, in dessen Namen Hunderttausende gefoltert oder in Religionskriegen sinnlos geopfert wurden? War es wirklich nötig einen Gott zu erschaffen?
2009-08-18T09:08:30Z
@ blauclever Ein Trost, der auf Lug und Trug basiert, ist ein sehr schwacher Trost, auch wenn der unwissende Mensch danach giert.
2009-08-18T09:09:59Z
@ Creamcheese Eine geniale Antwort. Ich glaube, dass du der gottlosen Erleuchtung schon sehr nahe bist.
2009-08-18T09:11:55Z
@ Marder: Du hast das Problem sehr gut erkannt!
2009-08-18T09:12:53Z
@ Tommy Sehr gute Antwort , die ganz neue Aspekte aufwirft - Daumen hoch!
fabrina2009-08-18T16:17:43Z
Beste Antwort
Viele Naturphänomene wie Blitz und Donner, hohe Flutwellen, Erdbeben und dergleichen, waren für unsere frühen Vorfahren unerklärlich,beängstigend und zutiefst beeindruckend. Sie haben sich Wesen (Götter) vorstellt, welche diese Zauber veranstalten. Diese Götter galt es milde zu stimmen. Durch Opfergaben, Gebete, Gesänge .... etc. Daraus entwickelte sich später die Vorstellung eines einzigen absoluten Gottes der alle Macht in sich vereinigt. Was man nicht begreifen, sich erklären, und sich nicht davor schützen konnte, musste auf anbetende Weise milde gestimmt werden.
Die ersten selbsternannten Prister (mit persönlichen Draht zu diesem Gott) haben dann schnell erkannt wie sich daraus Profit und die Lenkung und Gefügigmachung des (damals noch kleinen) Volkes erreichen ließ.
Wohin sich das alles entwickelt hat, sehen und spüren wir heute.
Die Antwort, dass der Mensch nach Antworten giert, ist (ver)antwortlich für die bisher beste Antwort. Ich gebe aber zu bedenken, dass u.U. seine Gier nach Mythen aller Art, von rosarot romantisch bis tiefschwarz-blutrot gruselig genauso stark ist. Was alles zusammen ja gut auf die allermeisten religiös-spirituell-christlichen Mythen passt. natürlich irgendwie auf die meisten Heldenerzählungen und Werbebotschaften aller Art. Gott ist die größtmögliche Verschmelzung des jeweiligen Typus Allmacht, Vater (früher: Mutter), Held, , Racheengel,König, Schöpfer, Vernichter, Helfer, Richter - und in der Zwittergestalt Gott-Mensch ( wie Jesus u.a.)Spiegel und KOndensat aller menschlichen Ängste,Sehnsüchte und Erlösungs- , Macht- und Ohnmachts sogar Liebes- und Hass-Phantasien.
Was viele der theistischen Anworter in ihrem "Wissen" und ihrer "Logik" vergessen ist, seit wann es ihren Gott gibt und dass bereits jahrtausende vor "Gott" die Menschen hunderte andere Götter angebetet haben. Sonnengötter, Mondgötter, Baumgötter, Flussgötter und so weiter und so fort.
Man kann eine Welt nur so rational erklären, wie man die Welt selber versteht, bzw. die weltlichen Erkenntnisse das Weltbild kennzeichnen.
Noch vor 100 Jahren gingen Wissenschaftler davon aus, die Sonne sei ein "riesiger Kohleklumpen".
Und vor mehreren 10.000 Jahren war das Weltbild der Menschen auf 100-200km im Umkreis ihrer Hütte oder Höhle beschränkt. Der Interlekt war im Vergleich zu heute eher recht naiv.
Das was für uns heutzutage "normal" ist, kugelförmige Erde, Sonne die Helium verbrennt, Sonne als Zentrum unseres Sonnensystemes, das Universum, wäre für einen neandertaler ebensowenig verständlich, wie die ART und die SRT oder den Urknall zu verstehen.
Für die Frühmenschen war ein Sonnengott eine logische Erklärung, genauso wie der Gott des Flusses, denn nur die konnten für die regelmäßigkeit (Sonnenauf- und Untergang, jährlich Überflutung des Nils) verantwortlich sein. Deswegen war eine Sonnenfinsternis auch der Kampf zwischen Sonnen- und Mondgott, aber auch erst, nachdem die damaligen Astronomen herausgefunden haben, dass es der Mond ist, der die Sonne verfinstert!
Um seine Mitmenschen unter Druck zu setzen. Das war schon zu Zeiten der Vielgoetterei in Aegypten so. Den Hohepriestern gehoerte alle Macht - ueber das, was bei der kath. Kirche lief brauche ich ja wohl keine Einzelheiten mehr zu nennen!
Gott ist ua. auch eine Art wikipedia für geistig Arme oder für Menschen, denen jeder Versuch einer anderen Erklärung abgeht. Ausserdem ist er der ideale Gesprächspartner bei Selbstgesprächen.