ich habe den starken verdacht das meine freundinn magersüchtig ist. sie gibt andauernd vor das ihr schlecht ist und ißt dann nur sehr wenig oder ga nix, erzählt aber immer das sie viel essen würde ( in situationen wo ich es nicht überprüfen kann wie zum beispiel beim chatten redet sie ständig davon das sie grade so viel ißt). sie treibt unnöig viel sport und lässt keine gelegenheit aus noch mehr zu tun. außerdem ist sie ständig schlapp und erschöpft....
2009-08-01T05:06:02Z
außerdem hat sie einen bmi von 17.5 ist also sehr dünn und in letzer zeit habe ich das gefühl sie hat noch mehr abgnommen
2009-08-01T05:14:53Z
sie darauf ansprechen ist sehr schwierig da sie jedesmal sehr gereizt reagiert und nichts davon wissen will
willou2009-08-01T06:06:09Z
Beste Antwort
Du bist sehr aufmerksam und nennst in der Tat Symptome, die stark auf eine Ess-Störung hinweisen.
Abhängig davon, in welcher Phase ihrer Störung sie sich befinden, sind sie meist tatsächlich nicht offen für die sachlich kritische Sicht auf die beobachteten Symptome. Gerade die Gereiztheit in der Ansprache stärkt die Annahme einer psychogenen Ess-Störung sehr.
Ess-Störungen wie Magersucht und/oder Bulimie etc. sind lange Zeit sehr unauffällig. In einer Zeit, in der Schlankheit als Leitbild propagiert wird, fällt viel zu lange nicht auf, wenn jemand vom Schlanken ins krankhafte Dünnsein wechselt.
Wenn Sie selbst für Deine Vermutungen nicht ansprechbar ist, macht es wenig Sinn, duch welchen "Trick" auch immer zum Thema kommen zu wollen.
Ihr gegenüber ist es dann nur wichtig, Dich als Gesprächspartnerin anzubieten ... dann, wenn sie das Gefühl hat, über etwas reden zu müssen (wobei ich gleich dazu sage, dass die betroffenen magersüchtigen Menschen nur sehr selten von sich aus ihr Problem ansprechen - die Störung selbst ist so dynamisch, dass der Betroffene heillos verstrickt ist).
Du musst etwas tun, was zu unserem üblichen Bild von Freundschaft nicht passt - was aber in der Situation notwendig und angemessen ist. Augen zumachen und wegschauen ist jeden- falls keine Freundschaft, deswegen möchte ich @nicci widersprechen, ohne sie damit persönlich zu kritisieren. Sie hat nur in der Sache Unrecht - psychogene Ess-Störungen sind keine Störungsbilder, die durch "weg sehen" "geheilt" werden.
Was Du nämlich tun musst, ist andere, für die Deine Freundin wichtig ist, auf Deine Er- kenntnisse anzusprechen und sie bitten, mit Dir gemeinsam die vermuteten Symptome zu überprüfen. Das muss LEIDER hinter dem Rücken der Betroffenen passieren - um es deutlich zu sagen: Ich habe Menschen er- lebt, die sich zu Tode gehungert haben, weil sich viel zu spät erst andere Menschen er- laubt haben, die Störung als solche anzunehmen.
Magersucht ist - und das muss immer wieder gesagt werden - eine sehr ernste Erkrankung, die leicht chronisch und in vielen Fällen zum Tod führen kann.
Bei psychogenen Ess-Störungen ist es häufig zu erleben, dass die Menschen im Umfeld der Be- troffenen bestenfalls merken, dass da jemand dünner wird - aber ganz häufig die Gefahr der Störung/Krankheit gar nicht bemerken. Ich kenne sogar einen "Fall", wo eine Psychologin in einer Beratungsstelle für Ess-Störungen nicht erkannte, dass ihr eigenes Kind in die krankmachende Spirale des Hungerns geraten war.
Das weitere Vorgehen ist abhängig vom Alter Deiner Freundin ... und vom Mut und der Tat- kraft der Menschen in ihrem Umfeld. Ggfs. musst Du dann Deine Frage präzisieren ...
Wie alt ist deine Freundin und wie viel wiegt sie? Wenn du es weiÃt gib es in ein bodymaÃindex ein am besten im omega (einfach unter google eingeben) sag ihr das du dir echt sorgen über deine Freundin machst. sag ihr das es dir wichtig ist das sie genug isst, frag sie warum sie so wenig isst und wieso. Sprecht mal zusammen und sag das sie etwas (ganz sanft formolieren ! (um sie nicht zu verletzen) mager ausschaut.
Sezt euch einfach mal zu sammen und erstellt ihr einen Essensplan.
Wenn sie davon nichts wissen will wende dich an ihre mutter. vielleicht wird sie dir und deiner freundin helfen.
Kann sein, muss aber nicht. Bitte unterstell ihr das nicht vorschnell, nicht jeder findet es toll wenn andere denken er hätte eine psychische Krankheit.
@willou: ich hab nicht gemeint dass sie wegschauen soll, sondern nur dass sie das nicht vorschnell behaupten soll, weil es wirklich viele gibt (kenn selber einige) denen ständig unterstellt wird sie seien magersüchtig, obwohl sie es definitiv nicht sind. Keiner von denen findet es lustig. Gerade weil es bei vielen wirklich Magersüchtigen übersehen wird denken manche bei allen, die Verhaltensweisen/Symtome haben die drauf hinweisen können, sofort dass diese ebenfalls magersüchtig sind. Für manche wird das richtig schlimm, eine Freundin von mir überlegt schon zum Arzt zu gehen und eine Bescheinigung für ihre Nicht-Magersucht zu verlangen um die dann allen, die sie drauf ansprechen oder lästern zeigen zu können. Natürlich sollte die Fragestellerin versuchen rauszufinden ob sie wirklich Magersucht hat (dazu hast du ja genug geschrieben), die Frage war aber so gestellt (ist meine freundinn magersüchtig) als erwarte sie jetzt ein klares Ja.