400Euro-Job / Mini-Job?

Hallo Ihr!

Ich arbeite seit Donnerstag in einem Kaufhaus auf 400-Euro Basis.

Ich habe ein paar Fragen, aber erst erzähle ich, wie ich zu dem Job kam.

Ich bin erst in die Filliale gegangen und habe gefragt, ob sie eine Aushilfe bräuchten.
Man sagte mir ich müsse eine kleine Bewerbung schreiben, mit Lebenslauf.
Am Mittwoch gab ich diese ab und bekam am selben Tag die Antwort, am Donnerstag doch einmal vorbeizuschauen.
Gesagt,getan,
Es ging Donnerstag los mit einem "Bewerbungs-"Gespräch, wo geklärt wurde, wie viel ich verdiene.
Anschließend wurde ich gefragt, ab wann ich arbeiten kann, ab sofort.
Also konnte ich gleich in die Arbeit einsteigen und arbeitete an dem Tag 3 1/2 Stunden.
Heute (Montag) arbeitete ich wieder. Von 9:00Uhr bis 18:00Uhr. Dabei hatte ich von 12:00Uhr bis 13:00Uhr Pause.
Die Woche bin ich auch noch Mittwoch eingeteilt: Von 10:30Uhr - 20:00Uhr,
Freitag: 11:00Uhr - 20:00Uhr und Sonntag 11:30 Uhr - 19:00Uhr.

Jetzt frage ich mich, als Aushilfe auf 400-Euro Basis, ist das nicht ein bisschen zu viel Arbeitszeit?
Ich muss natürlich sehen, wie viel ich die nächsten restlichen Wochen des Juli's arbeiten muss, aber ich finde, die Zeit ist ein wenig zu emenz gemessen, oder nicht?

Und die zweite Frage: Wie viele Pausen stehen mir an diesen Tagen zu?
Ich finde zum Beispiel am Mittwoch sind 9 1/2 Stunden ohne Pausen etwas krass...

Dritte Frage: Ich darf die 400-Euro und damit die 72,73Stunden nicht überschreiten, oder?
Was passiert wenn mein Arbeitgeber das nicht so eng nimmt? Soll ich das dann anmerken?
Da ich denke er lässt mich doch recht zu viel arbeiten (bis jetzt) (glaube nicht dass sich das ändert!).

4te Frage: Ich musste nichts unterschreiben, ich habe keine Lohnsteuerkarte abgegeben, ich habe meine Bankdaten noch nicht durchgegeben, ich konnte einfach nur auf einen Zettel aufschreiben wann es mir am Liebsten wäre, zu arbeiten, obwohl ich denke das wird nicht so respektiert, da wir ja nur Aushilfen sind.


Ich hoffe das beantwortet mir jemand! BITTE ;) liegt mir echt am Herzen, da ich mich da nicht so auskenne, und absolut keine Lust darauf habe, ausgebeutet zu werden...

Liebe Grüße, Oernes

2009-07-13T14:18:35Z

Ich habe im Internet nachgelesen, mein Arbeitgeber müsse mir Rentenabgaben und Ähnliches zahlen, aber ich glaube, dass es in dem Kaufhaus nicht so eng genommen wird, sollte ich mich dagegen wehren?
Ich bin aber auch nicht lange dort, ich dachte mir so bis Mitte September, muss er mir trotzdem Krankenversicherung und Rentenanteile bezahlen?

Ich habe auch das Gefühl, der "Staat" weiß nicht einmal, dass ich dort arbeite, da ich nichts unterschrieben habe und nichts abgegeben habe.

Woher weiß ich, dass ich regístriert bin?

2009-07-13T14:34:11Z

Franz, das habe ich ausgerechnet.
In der Woche muss ich 18,2 Stunden arbeiten, aber da ich noch nicht seit dem 1.Juli dort bin, mus sich auch etwas aufholen, damit ich auf die 400Euro komme, wenn ich soweiter arbeite, dann überschreite ich aber die 400Euro, und ich glaube, wie gesagt, der Arbeitgeber nimmt das nicht so eng.

Klar wird mir dann meine Arbeitszeit voll ausgezahlt, auch wenn ich mehr als "400Euro" im Monat arbeite.

Mir liegt es aber sehr am Herzen, dass ich nicht so viel arbeite, deshalb habe ich mir ja nur einen Minijob gesucht, sonst hätt ich mir über die paar Monate ja auch einen Teilzeitjob suchen können, wollt ich aber nicht, da ich auch meine Freizeit brauche...

Meint ihr ich kann das dem Arbeitgeber anmerken, dass ich wirklich nicht mehr als 73 Stunden im Monat arbeiten WILL? Oder schmeißt der mich dann raus? ;)

Antonia S2009-07-13T14:57:49Z

Beste Antwort

Ich habe unsere "Finanzfrau" kürzlich zu genau diesem
Thema befragt, die sich bestens mit diesen Dingen auskennt, weil sie bei uns auch die Minijobber einstellt. Hier sind ihre Auskünfte:

1. Frage: Wenn Du mit Deinem Arbeitgeber ausgehandelt hast, daß Du 5,40 Euro in der Stunde bekommst, stimmt die Stundenzahl schon. Aber mehr als 73 Stunden im Monat kann er nicht von Dir verlangen, das wäre dann schon ein versicherungspflichtiger Teilzeitjob.

2. Frage: Allerdings darf Dein Arbeitgeber Dich nicht einen ganzen Tag (9 1/2 Stunden ist ja sogar noch mehr) ohne Pause arbeiten lassen. Da steht Dir mindestens eine halbe Stunde Pause zu (normal wäre eine Stunde).

3. Frage: Wenn Du steuerfrei als Minijobberin arbeitest, darfst Du nicht einen Cent mehr als 400 Euro verdienen. Manchmal wird es in der Praxis allerdings so gehandhabt, daß die Stunden, die darüber liegen, in einem anderen Monat mit weniger Stunden abgerechnet werden. Auf jeden Fall solltest Du genau über Deine Stunden Buch führen, damit Du nicht übers Ohr gehauen wirst!

4. Frage: Die Lohnsteuerkarte muß Dein Arbeitgeber unbedingt von Dir verlangen. Er muß auch bei einem Minijob einen (geringen) Betrag an die Sozial- und Rentenversicherung abführen. Tut er das nicht, beschäftigt er Dich als Schwarzarbeiterin, und das kann für ihn sehr, sehr teuer werden.
Allerdings: Bei einem Minijob bist Du nicht krankenversichert! Das mußt Du selber zahlen. Und was die Rentenversicherung anbelangt, kannst Du wählen, ob Du versichert sein willst (da werden Dir 6 % abgezogen) oder Dich freistellen läßt. Die meisten Minijobber lassen sich von der Rentenversicherung befreien, weil 400 Euro sowieso schon wenig genug Einkommen sind.

Alles in allem klingt Dein Bericht so, als sein Dein Arbeitgeber nicht seriös. Deshalb solltest Du auf einem (schriftlichen) Arbeitsvertrag bestehen und darauf, daß Dein Arbeitgeber die Abgaben für Dich bezahlt. Wenn Du unangemeldet, also schwarz, arbeitest, verstößt Du ja auch gegen das Gesetz.

Übrigens, was viele Minijobber nicht wissen: Auch in einem Minijob hast Du Anspruch auf Urlaubsgeld und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall! Das wird von vielen Arbeitgebern aber gern "übersehen". Wenn er es nicht glaubt - im Internet gibt es genügend Seiten zum Arbeitsrecht!

Also laß Dich nicht über den Tisch ziehen, genau darauf spekulieren nämlich viele Arbeitgeber! Viel Erfolg!

Tipsi2082009-07-14T03:23:48Z

Hallo
der Arbeitgeber MUSS dich vom ERSTEN Arbeitstag an bei der Bundesknappschaft als Minijobber anmelden. (Neuregelung seit 2009)

Hierzu benötigt er in jedem Fall deine Rentenversicherungsnummer.

Tut er das nicht beschäftigt er dich SCHWARZ und Ihr macht euch beide strafbar.

Arbeitgeber zahlen den Lohn normalerweise nicht mehr bar aus.
Der Arbeitgeber sollte zumindest auch nach der Bankverbindung fragen.

So wie du das hier schilderst, sehe ich noch nicht daß du überhaupt für deine Arbeit Geld bekommst.

Anonym2009-07-14T01:55:38Z

1. Frage:
Für einen 400 € Job sind das zuviele Stunden. Es sei denn ihr habt so einen geringen Stundenlohn ausgemacht.

2. Frage
Bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 bis 9 Stunden steht dir gesetzlich eine Pause von 30 Minuten zu. Ab 9 Stunden eine Pause von 45 Minuten.
http://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__4.html

3. Frage
Bei 400 € darfst du so viele Stunden arbeiten wie du willst. Also auch 100 Stunden pro Monat zu je 4 € die Stunde. Eine Stundengrenze gibt es nicht. Kommt eben drauf an wieviel Stundenlohn vereinbart ist.

4. Frage
Auf 400 € Basis muss man nicht unbedingt eine Steuerkarte abgeben. Auch wenn du nichts unterschrieben hast so hast du einen Vertrag. Da sich Absprachen eines mündlichen Vertrages schlecht beweisen lassen, gelten die gesetzlichen Regelungen was Urlaub, Kündigungsfristen etc. angeht.
Der Arbeitgeber ist allerdings verpflichtet die wichtigen Vertragsbestandteile niederzuschreiben und die eine Ausfertigung zu geben.

-- Ich habe im Internet nachgelesen, mein Arbeitgeber müsse mir Rentenabgaben und Ähnliches zahlen, aber ich glaube, dass es in dem Kaufhaus nicht so eng genommen wird, sollte ich mich dagegen wehren?
Ich bin aber auch nicht lange dort, ich dachte mir so bis Mitte September, muss er mir trotzdem Krankenversicherung und Rentenanteile bezahlen?--
Diese Sachen muss er nur zahlen, wenn du für mehr als 400 € angemeldet bist. Du musst dann auch Abgaben zahlen. Bei einem 400 € Job zahlt der Arbeitgeber nur eine Pauschale von 30 % und du bist darüber dann auch nicht krankenversichert. Wenn du also nicht verheiratet bist und in einer Familienversicherung und keinen anderen Job hast wo du Krankenversicherung zahlst musst du bei dem 400 € Job auch noch ca. 130 € für Krankenversicherung zahlen.

-- Ich habe auch das Gefühl, der "Staat" weiß nicht einmal, dass ich dort arbeite, da ich nichts unterschrieben habe und nichts abgegeben habe.
Woher weiß ich, dass ich regístriert bin?--
Wenn er dich auf 400 € angemeldet hat, kannst du dich bei der Minijobzentrale erkundigen ob er dich da angemeldet hat.
Ansonsten bei deiner Krankenkasse nachfragen. Denn wenn es eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (mehr als 400 €) ist, so wurde denen das mitgeteilt, da der Arbeitgeber entsprechend Abgaben zahlen muss und du musst ja auch welche zahlen.

-- Meint ihr ich kann das dem Arbeitgeber anmerken, dass ich wirklich nicht mehr als 73 Stunden im Monat arbeiten WILL? Oder schmeißt der mich dann raus? ;) --
Er kann dich natürlich kündigen. Letztlich hängt es halt vom Arbeitgeber ab.

Kläre letztlich erst einmal ob du angemeldet bist und ob du nun einen Minijob hast oder einen Job über 400 €. Einen Vertrag hast du in jedem Fall, wenn auch nur einen mündlichen. Aber hier gelten die gesetzlichen Regelungen was Kündigungsfrist, Urlaub etc. angeht.

Sun2009-07-13T14:54:25Z

Natürlich können die dir immer mit einer Kündigung drohen, insbesondere, da du keine Dokumente hast. Die Frage ist halt nur wie lange du so arbeiten willst oder die Fragen und Forderungen riskierst und Klarheit bekommst.

Rede mit ihnen und lass im Arbeitsvertrag die Konditionen aushandeln.

Ganz wichtig ist deine eigene Dokumentation der Arbeitstage und Zeiten, damit du im Notfall was in der Hand hast.

Mach dir evtl. deinen eigenen Arbeitsplan wo du die Tage und Stunden einträgst und frage Mitarbeiterinnen, ob sie die Angaben mit einer Unterschrift bestätigen (nicht notwendig, aber sicher hilfreich).

Viel Glück

Jayok2009-07-13T14:36:55Z

Du musst auf jeden Fall als allererstes auf deinen Vertrag bestehen.

Du hast nichts in der hand. Wenn sie dir kein Geld zahlen könntest du das nicht mal beweisen.

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