Kann ein Wille frei sein?

Deus ex Machina2009-07-09T05:29:46Z

Beste Antwort

Rein begrifflich halte ich es mit Kant:
Im Begriff des Willens ist der Begriff der Freiheit enthalten; sofern man auch hierin Kant folgt und unter Freiheit im oben verwendeten Fall "Selbstbestimmung des Willens" versteht oder die Fähigkeit, sich selbst ein Handlungsgesetz zu geben (d.h. unter den und den Bedingungen handle ich stets so und so).
(Ein Ausdruck wie "freier Wille" wäre - so verstanden - ein Pleonasmus wie "runder Kreis").
Die Frage würde sich dann darauf reduzieren, ob der Mensch überhaupt einen Willen hat oder nicht. Hat er einen Willen - der so beschaffen ist, wie wir es unterstellen -, dann folgt daraus, daß der Mensch auch frei handeln kann. Hat er keinen solchen Willen, ist er unfrei, erliegt wohl aber der Illusion, er handele frei (was ja auch ein sonderbares Phänomen ist).
Nun aber muß man sich weiter fragen: Was ist denn der Wille? Etwa nichts anderes als eine mehr oder minder bestimmte Aktivität zwischen Neuronen im Gehirn? Dann unterliegen diese doch den Naturgesetzen und können naturwissenschaftlich beschrieben werden. Welchen Grad der "Freiheit" (Unbestimmtheit) lassen die Naturgesetze bzw. deren Beschreibung zu? Und wenn der Wille eines Menschen tatsächlich determiniert ist durch Naturgesetzlichkeiten, wie kann er dann überhaupt für seine Handlungen verantwortlich gemacht werden?
Aber ist denn ein durch Naturgesetze determinierter Wille noch das, was ich oben als Willen charakterisiert habe: eine sich selbst Handlungs- oder Verhaltensgesetze gebenede Fähigkeit des Menschen?
Es scheint hier eine unüberbrückbare Kluft zu geben. Oder womöglich existiert diese Diskrepanz allein deshalb, weil zwei Beschreibungssysteme (die naturwissenschaftliche und die alltäglich-ethische) inkompatibel sind, zumindest bis jetzt noch nicht eindeutig ineinander überführbar sind.
Bis dahin möchte ich sagen: Ja, der Wille kann nicht nur frei sein, er muß sogar frei sein, weil der Mensch - so unterstellen wir es - einen Willen hat. Denn vor zwei Alternativen gestellt, hat er die Fähigkeit, sich willentlich für eine zu entscheiden (vielleicht für die, die ihm den größten Nutzen einbringt, oder auch irrationalerweise für die andere). Da mögen einige Hirnforscher noch so sehr darauf insistieren, daß das Gehirn sich schon Millisekunden vorher "entschieden hat", bevor die Person sich entscheidet. Denn es müßte geklärt werden, was der Ausdruck "Das Gehirn hat entschieden" genau bedeutet - trifft das Gehirn Entscheidungen? Denn die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, schreiben wir doch eher Personen zu (und auch manchen höheren Säugetieren).

Stephanf hypnocat2009-07-09T12:54:13Z

Ganz sicher kann er das - wenn er sich nicht an anderen Befindlichkeiten orientiert , sondern sich in der Unmittelbarkeit zum ihn überspannenden Himmel versteht :

http://www.youtube.com/watch?v=nmP0tWMNgJk

bimpy2009-07-09T04:47:24Z

Nein
Willst Du essen oder musst Du essen? Willst Du verdauen?
Willst Du schlafen oder musst Du schlafen?
Willst Du Dich verlieben oder passiert es Dir? Kannst Du Dir aussuchen, in wen Du Dich verliebst? Und will der Dich dann auch?

?2009-07-09T02:07:53Z

Tiere haben keinen freien Willen. Sie leben und handeln nach einem Programm.

Der Mensch aber, der völlig hilflos geboren wird und viele Jahre benötigt um erwachsen zu werden, ist von Gott aus mit einem völlig freien Willen begabt worden.

Wir können also glauben was wir wollen!

Grund: Gott, unser Vater im Himmel, der in Jesus persönlich unsere Erde besuchte ist das freieste Wesen der Unendlichkeit.

Er ist der Urmensch aller Menschen und will uns zu seinen völlig freien Kindern erziehen.

Das tut er, indem er uns seine Anleitung in den 10 Geboten gibt und uns dann völlig frei handeln läßt ohne einzugreifen.

Er erzieht uns durch die Selbsterfahrung!

aeneas2009-07-08T18:46:04Z

Theoretisch ja, praktisch nicht, denn auch willentlich getroffene Entscheidungen unterliegen meistens irgendwelchen [gesellschaftlichen] Zwaengen.

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