du hast es erkannt! Ich bin Herr der Finsterternis, denn wahrlich ich sag euch so wie es steht im Buch (Elektriker 5:45) steht: "Nur der, der am Lichtschalter sitzt ist wahrlich Herr über die Finsternis"
2009-06-18T14:09:44Z
whyskyhigh: so kurz und so falsch
Morgaine2009-06-18T05:52:13Z
Beste Antwort
Ich fand dazu das hier:
Porphyrios ist einer der wichtigsten Gelehrten seiner Zeit, von dem insgesamt 80 Schriften zu verschiedenen Themengebieten bekannt sind. Seine Streitschrift „Gegen die Christen“ verfiel dem Verdikt. 325 ordnete Kaiser Konstantin während des Konzils von Nicäa ihre Vernichtung an - die erste bekannte Bücherverbrennung im Interesse des Christentums. Nach 448 scheint es kein vollständiges Exemplar mehr gegeben zu haben. Im Unterschied zu Celsus existiert auch keine der Streitschriften mehr, die von christlicher Seite und mit ausdrücklichem Bezug auf sein Werk geschrieben wurden. Seine Thesen lassen sich nur durch beiläufige Erwähnungen und Zitate späterer Autoren rekonstruieren. Außerdem tauchte 1867 eine etwa um 400 entstandene Auseinandersetzung mit seiner Schrift gegen die Christen auf, wobei der Autor Makarios Magnes allerdings schon nicht mehr wusste, wer diese Schrift verfasst hatte. Offenbar hatte jemand das Buch des Porphyrios anonym überliefert.
Porphyrios ist Wissenschaftler. Schon deshalb setzt er sich mehr als Celsus inhaltlich mit dem Christentum auseinander. Er praktiziert die Methoden der Quellenkritik und deckt auf diese Weise diverse Unstimmigkeiten in der christlichen Lehre auf. Porphyrios setzt auf die Vernunft, wenngleich auch er nicht frei ist von Dämonenglauben; die Christen erscheinen ihm als Musterbeispiele unvernünftigen, spekulativen und vertrauensduseligen Denkens und Handelns. Er spricht u.a. von „leerem Geschwätz“ und „schwindlerischem Theater“ (49/12; 55/18).
1. Porphyrios kritisiert, dass das Christentum sich bewusst um Unvernunft und Unwissenheit bemühe. Nur so sei zu verstehen, dass „Armut und Bedürftigkeit“ den Menschen in den Himmel führe, nicht sein sittliches Verhalten. Er vermutet, diese Gedanken könnten kaum von Jesus selbst stammen, „sondern von armen Leuten, die sich durch solch leeres Gerede den Besitz der Reichen aneignen wollten.“ (Nr. 58, Makarios III, 5)
2. Porphyrios kritisiert die frühen Vertreter des Christentums, vor allem Petrus und Paulus. Wegen erwiesenen schlechten Charakters - er spricht u. a. von Meineid und Habsucht - seien sie unglaubwürdig.
3. Angesichts der vielen Prophezeihungen über Jesus stellt Porphyrios die Frage: „Wer hat gesagt, dass Christus gekreuzigt werden würde?“ (Nr. 68, Makarios III, 3)
4. Porphyrios fragt, was von einer Lehre zu halten sei, nach der irgendwann einmal der Himmel, „dessen erhabene Schönheit durch nichts übertroffen wird“, zerstört wird, andererseits aber „verweste und verwüstete Menschenleiber ... auferstehen.“ (Nr. 94, Makarios IV, 24)
5. Feinsinnig kritisiert Porphyrios die Drohung des Jesus auf ewige Qualen für Ungläubige. Zunächst zitiert er die Bibel: „Mit welcherlei Maß ihr messt, mit dem wird euch zugemessen werden“ (Neues Testament, Matthäus, VII, 2) -„wahrlich lächerlich und widerspruchsvoll. Denn wenn er Strafe nach Maß zuteilen will und wenn zum Maß die zeitliche Begrenzung gehört, was will er da mit der Drohung grenzenloser Qual?“ (Nr. 91, Augustinus, Epist. 102, 22)
Besonders bedeutungsvoll erscheinen mir zwei weitere Argumente des Porphyrios gegen die Christen: Zum einen die Kritik an der Schuldentledigung durch die Taufe, zum anderen die Kritik am prinzipiellen Kannibalismus im Christentum. Freiheit von Schuld durch Taufe. Und was den Kannibalismus betrifft, so ist dies der Kern dessen, was Christen bis heute in ihrer Eucharistie bzw. Wandlung als besonders heilig betrachten. Zur Erinnerung: Beim „Letzten Abendmahl“ brach Jesus ungesäuertes Brot, trank Wein und sprach dazu: „Nehmet; esset; das ist mein Leib“ und über dem Kelch sprach er: „Trinket alle daraus, das ist mein Blut...“ (Matthäus 26, 26-28).
6. Zuerst die Taufe: „... aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unseres Gottes“ (Neues Testament, 1. Korinther VI, 11). Darüber wundern wir uns und sind wahrlich ganz ratlos, dass ein Mensch von solchen Befleckungen und Greueln ein für allemal reingewaschen und als unbefleckt angesehen werden kann, dass er, der sich in seinem Lebenswandel die Schandmale solcher Zügellosigkeit zugezogen hat - der Hurerei, des Ehebruchs, der Trunkenheit, des Diebstahls, der Knabenliebe, der Giftmischerei und tausend anderer übler und abscheulicher Handlungsweisen -, allein dadurch, dass er sich taufen lässt und den Namen Christi anruft, mit Leichtigkeit davon befreit wird und die ganze Schuld abstreift wie eine Schlange ihre alte Haut.“ (Nr. 69, Makarios III, 15) Porphyrios kritisiert hier ein Verhalten, das vor allem durch die spätere Annahme des Christentums durch Kaiser Konstantin auf seinem Totenbett bekannt wurde.
Die Streirtschrift "Gegen die Christen" ist leider ebenso verloren gegangen, wie die meisten der Antworten auf diese Schrift. Zwar gibt es einige erhaltene Zitate, aber die Schrift im Ganzen ist verloren, daher kann man nicht mit letzter Sicherheit sagen, wie Porphyrios Petrus und Paulus sieht. Mir ist ein Satz im Gedächtnis geblieben: "The Gods have proclaimed Christ to have been most pious, but the Christians are a confused and vicious sect."
Dies sagt er allerdings über die frühen Christen in Rom, nicht über die Apostel selbst.