Hat der Mathematiker Berlinski in seiner Argumentation gegen die Evolution die Logik verloren?
Inzwischen liegt mir immerhin ein Text von Berlinski vor. Es setzt sich mit der Evolution auseinander und wird von einigen Usern offensichtlich als wichtige Argumentation gegen die Evolutionstheorie angesehen.
Da mir vorgeworfen wurde, ich würde mich nicht damit auseinandersetzen, kommen hier ein paar Anmerkungen:
Der Text ist im Stile einer Buchkritik geschrieben, tendenziell, keineswegs wissenschaftlich. Solche Sätze wie "Das ist natürlich Unsinn" gehörten da nicht hinein. auch befindet sich die Evolutionstheorie nicht "am Ende eines Weges mit vielen Spekulationen".
Berlinski vermisst die Übergangsformen verschiedener Arten. Er sagt richtigerweise, dass sie nur unvollständig als Fossilien vorliegen. Das kann mit der geringen Wahrscheinlichkeit begründet werden, dass überhaupt Fossilien zustandekommen. Aber er gibt selber zu, dass es welche gibt! Also handelt es sich um kein Argument gegen die Evolution.
Wieso ein Millionen Jahr alter Hai als Argument gegen die Evolution herhalten muss, verstehe ich nicht. Wie würde er übrigens in die Theorie der Kreationisten passen?
Es wird das berühmte Auge als Beispiel für minimal vorhandener Komplexität genannt. an anderer Stelle wurde das schon widerlegt, nur kurz dazu, dass es verschieden Augentypen gibt und dass die die Evolution durch ihre verschiedenen Stadien beweisen.
die Spinnennetze werden als Kronzeugen gegen die Evolution bemüht, als Argument ist das unverständlich.
Das Sexualverhalten der Rotrückenspinne, bei dem das Männchen "anschließend" gefressen wird, ist zwar in unseren Augen seltsam, aber immerhin logisch. Denn nachdem das Männchen seine Lebensaufgabe erfüllt hat, kann es noch als Nahrung für das Weibchen gelten. Wie wäre übrigens die Begründung der Kreationisten für das Verhalten?
Was an der Aussage des Nobelpreisträgers Wald "versch. Organismen probieren unterschiedliche Dinge aus, behalten das, was funktioniert und verwerfen den Rest" falsch sein soll, erschließt sich mir nicht. Kein Argument gegen Evolution.
Es komm dann das berühmte Argument mit der Taschenuhr, die ja wohl nicht auf Grund eines zufalls entstanden sein könne.
an diesem Beispiel wird die grundlegende Crux der Anti-evolutionisten deutlich. Ein fertiges Endprodukt wird als Zufallsprodukt deklariert. das ist ein fast bösartiges Missverstehen. Selbstverständlich könnte eine Uhr als Resultat von Zufällen entstehen. Computersimulationen belegen das. Heute werden diese Methoden zur Optimierung von technischen Produkten angewendet. Mit genügend Zeit (und die gab es) entstehen sehr komplexe Produkte. Die Zufallsänderungen müssen nur durch einen Filter geschickt werden, das ist in der Evolution der Erfolg des Organismus. Unnötige entwicklungen werden nicht weiter verfolgt.
Die Uhr ist also kein Argument gegen die Evolution, eher eines dafür.
Dieses ist nur ein Teil der Kritik an dem Artikel.
Insgesamt also eine eher dürftige Abhandlung.
Wie kann es sein, dass solch ein Pamphlet als wichtig und beispielhaft für die Sache der Evolutionskritiker angesehen wird?
Hier der Link zu dem Text.
Sorry, dass mein Beitrag so ausführlich wurde, ich wurde darum gebeten.
http://74.125.77.132/search?q=cache:bVQR...
Sorry, hier ein weiterer link
http://www.progenesis.ch/articles/se_biologie/UngenuegenderDarwin.pdf