Wie kann man verständlich begründen, dass wir als Menschen die Existenz niemals ganz verstehen können?

Ich höre diese Aussage immer wieder:

"Mit dem menschlichen Verstand kann man die wahre Natur der Existenz niemals völlig verstehen."

oder:

"Es gibt Dinge, die wir Menschen niemals erkennen können."

oder:

"Die göttliche Wahrheit ist für uns Menschen nicht ergründbar."

und so weiter.

Doch nie habe ich eine verständliche Erklärung für diese Annahme gehört!
Ich sehe nicht ein, dass diese Annahme richtig sein soll! Denn wenn man einem Menschen etwas klar genug erklärt, dann kann er es auch verstehen.

Und selbst wenn es kein Mensch schaffen sollte, die göttliche Wahrheit klar genug zu erklären, dass Menschen es verstehen können, so wäre doch zumindest Gott selbst in der Lage dazu, denn für ihn gibt es ja keine Beschränkungen, wie wir alle annehmen, die meinen, dass Gott existiert.

Also wenn Gott die komplette Wahrheit der Existenz einem Menschen so erklären könnte, dass dieser sie voll und ganz verstehen kann, ohne dass die geringste Frage offen bleibt (z.B. wie Gott entstanden ist), dann ist die komplette Wahrheit der Existenz eben doch von Menschen zu verstehen. Ob dann diese göttliche Erklärung stattfindet oder nicht, ist zweitrangig.

Haben wir aber erst einmal kapiert, dass wir theoretisch durchaus in der Lage sein könnten, die komplette existenzielle Wahrheit ganz zu verstehen, brauchen wir nicht auf eine göttliche Erklärung zu warten, sondern können unvoreingenommen jede erdenkliche Frage zu lösen versuchen, ohne uns selbst immer mit der Annahme zu bremsen und zu stoppen, dass es Dinge gäbe, die wir nie verstehen können!

Oder sehe ich da was nicht ganz richtig?

2009-05-16T19:20:48Z

@Ed Kong:
Es geht mir nicht um das Verständnis eines Grundes für Alles, sondern um das Verständnis der kompletten existenziellen Wahrheit, auch wenn diese sein sollte, dass die Existenz ewig ist.

2009-05-16T19:26:34Z

@sivo:
wir sind biologisch nicht dazu geschaffen Radiowellen wahrzunehmen. Aber wir können sie erzeugen, verstehen und benützen. Unser Gehirn ist in der Lage zu begreifen, was ein Paradox ist, dass Ursache und Wirkung beispielsweise einen Kreislauf bilden können. Unser Gehirn ist in der Lage zu begreifen, dass wir innerhalb unserer 3 Raumdimensionen plus der Zeitdimension gefesselt sind, es aber weitere Raumdimensionen geben kann, zu denen wir lediglich keinen Zugang haben.
Unsere Denkfähigkeit ist eine natürlich biologische Anlage. Darum sind wir biologisch sehr wohl dazu in der Lage Dinge zu erkennen und zu verstehen, die man nicht mit den 5 Sinnen wahrnehmen kann.

2009-05-17T17:18:16Z

@Olaf:
Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen! :) Zu dem von Dir angesprochenen Resultat des vollen Verständnisses von Allem, dass dies das Ende der Menschheit wäre, möchte ich etwas anmerken:
Die Menschheit bleibt nie was sie gerade ist. Sie entwickelt sich schon immer kontinuierlich, und das volle Verständnis von Allem wäre eine weitere Entwicklung der Menschheit, nicht aber ihr zwangsläufiges Ende. Vielleicht das Ende der Kindheitsphase der Menschheit.

2009-05-17T17:26:05Z

@alle:
Zu dem Argument des begrenzten Gehirns, das darum etwas unbegrenztes nicht verstehen könnte:
Das ist ganz einfach und schnell zu widerlegen:
Wir haben doch wohl alle verstanden, dass die Zahlen mehrfach unendlich sind: Zwischen zwei ganzen Zahlen gibt es logischerweise unendlich viele gebrochene Zahlen. Die ungebrochenen Zahlen sind ebenfalls unendlich, weil man zu jeder erdenklichen Zahl immer einfach beispielsweise 1 hinzu addieren kann. Unendlichkeit mit einem endlichen Gehirn mehrfach erfassbar.

doodlebugger572009-05-17T04:51:01Z

Beste Antwort

Deine zitierten Aussagen:

"Mit dem menschlichen Verstand kann man die wahre Natur der Existenz niemals völlig verstehen."
oder:
"Es gibt Dinge, die wir Menschen niemals erkennen können."
oder:
"Die göttliche Wahrheit ist für uns Menschen nicht ergründbar."

sind Aussagen von Menschen, die wenig wissen, und Anderen klar machen wollen, dass auch er, sich nicht um Wissen bemuehen muss.

Mit anderen Worten, die typischen Worte der Sonntagpredigt zu der Gemeinde der Unwissenden.

Wenn die Menschheit unsere Existenz erklaeren kann, hats auch ein Ende mit den dummen Spruechen.

Seit 400 Jahren forscht die Menschheit an einer 16.000.000.000 Jahre alte Existenz (unser Universum) mit, wie ich meine, erstaunlichem und ermutigendem Fortschritt und Erfolg.

Anonym2009-05-17T13:06:44Z

Wie kann man verständlich begründen, dass wir als Menschen die Existenz niemals ganz verstehen können?

Das geht nicht.

Dein Verstand wird sich weigern, dir "verständlich" zu begründen, warum er igendetwas nicht versteht. :))

Ganz im Gegenteil, der Verstand versucht IMMER, die Dinge zu erklären, manchmal auch auf kuriose Weise :))

volvox2009-05-17T08:07:02Z

Schöne Frage, schöne erklärerische Antworten!
..alles denkt nach...
sucht nach Gründen,
will erklären und sich die Welt erschliessen,
Fragen lösen, per Kopf, wartend auf die Eingebung, DIE ANTWORT.
Warum können wir das nicht lassen, da wir schon kapiert haben,
dass wir es nicht verstehen?
Und dann das Wunder des Lebens bewundern und würdigen!

eulenspiegelxx2009-05-17T01:41:08Z

Wir Menschen sind ein Zufallsprodukt der Natur (Gott). Der Zufall läßt sich ebenso wenig begründen, wie unsere Existenz. Ich glaube fest daran, daß Gott und Natur eins ist und nur unterschiedlich interpretiert werden. So glaube ich an die göttliche Natur ohne einen ideologischen Zwang.

Anonym2009-05-17T00:46:46Z

also es geht um die Begründung oder den Zweck der *menschlichen* Existenz, die man angeblich nicht umfassend erklären kann, während die Frage erweitert wird auf die göttliche Existenz und nochmals erweitert auf die existenzielle Wahrheit? (als Ursache allen Seins, nehme ich an)

Es ist ganz klar, daß, wer Gott als den Geber der Wahrheit ausschließt, Der die WAHRHEIT SELBST IST; niemals zu einer haltbaren Erklärung kommen kann. Darum, weil ein begrenztes Unvollkommenes, wie der menschliche Verstand auch niemals ein unbegrenztes Vollkommenes in sich *umfassen* und darum auch nicht erschöpfend erklären kann. Es gibt aber ein Wissen, deshalb, das, solange die Seele Mensch ist, ihr nicht bewiesen werden kann.

Ist aber ein göttlicher Funke als das Anteil Gottes in unser Herz gesenkt, das da angehört dem unteilbaren göttlichen Geist, dann ist es auch möglich, daß Gott einen Ihm ganz ergebenen Menschen bedenkt und durch ihn alle Dinge und Zusammenhänge erklärt, sie begründet und damit gewisserart anhand der Logik beweist, die ihn nun in ebendieses Wissen einführt.

Wir müssen also zwei Erfahrungswege trennen, denn Gott lehrt uns wohl die Ursache der Schöpfung und den Anlaß der Menschwerdung und den Zweck allen Seins kennen, wie auch Sein Wesen, das Liebe, Weisheit und Allmacht ist auf daß die Willigen tiefste Einsicht gewönnen, damit sie Ihn lieben können. Denn es heißt, der Liebe ist es gegeben, daß sie mit Leichtigkeit erforschet und eindringet in die Tiefe, Höhe und Weite des göttlichen Geist..

Damit wir aber überhaupt verstehen, muß ein Wissen um die Ursache vorausgehen, daß nämlich ein Großteil der Schöpfung Gottes im freien verkehrt-gerichteten Willen fällt, weil es sich nicht in der Liebe bewahrt. Daß es in der Folge lichtlos wird und zur völligen Untätigkeit erstarrt, weil es sich mit der Entäußerung der Liebe auch von Licht und Kraft trennt. Und es kann also ewig nicht mehr aus eigener Kraft in der Liebe tätig und glückselig werden.

Gottes Liebeerbarmung und Weisheit aber kennt ein Mittel und Er bannt die geistigen Substanzen der gefallenen Urgeister in unzählige materielle Neuschöpfungen auf Erden. Denn sie sollen nicht untätig bleiben und leiden, sondern zurückkehren zum wahren Leben. Und darum müssen sie einander dienend sich entfaltend und emporgestaltend in der Natur bis zum Stadium als Mensch erheben. Sie müssen sich durch das Liebeprinzip des Dienens die verlorene Kraft erwerben, indem sie des freien Willens benommen in Gottes Willen eingehen, um am Ende einer endlosen Verformungsreihe vor derselben Willensprobe, wie einst im geistigem Reich zu stehen, welchem Herrn sie angehören wollen.. dem liebevollsten und daher guten, oder dem liebelosen und darum bösen Geist.

Es ist also die *Liebe* Gottes, die sich in dem ewigwährenden Heils- und Rückgührungsplan beweist, weil Er das Verlorene, sowie es in die Natur eingezeugt ist, unverdienterweise dem Satan entwindet, weil es nun seinem Zugriff entwunden unter Gottes Willen aufsteigt und zur Höhe findet. Denn die Liebe will ihm den Weg bereiten und es muß darum einen ewiglangen Gang durch die Schöpfungsstufen Stein, Pflanze, Tier zwecks Läuterung aller Partikel durchschreiten, die also die Vorstufen der Existenz der Seele sind. Demnach alle Schöpfungen Träger des innewohnenden gefallenen Geistigen sind in der tat, weil Gott im gesamten Universum nichts Zweckloses geschaffen hat.

Die Liebe ist also die erschaffende und erhaltende Kraft, die immer neue Wege der Rückkehr schafft, und die Liebe ist zudem in die Form eines Menschen gekommen und hat die Schuld unserer einstigen Auflehnung auf Sich genommen, was einmal den endgültigen Sieg über den Tod garantiert, weil Gott es sagt, daß Er nicht eine Seele verliert, sondern sieht über Raum und Zeit alles vollendet. Es liegt allerdings bei jeder Seele selbst, ob sie sich noch Ewigkeiten von Gott trennt und ihre Zeit unter Qualen und Leiden verschwendet, oder ob ihre Liebe sie bestimmt, daß sie den kürzesten Weg zu Gott ins eigene Herze nimmt.

(Gott ist vollkommen, Er kann nicht unvollendet in der Entwicklung sein, ansonsten Er nicht vollkommen wäre...

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