Warum soll/muß der Staat jetzt für alles gerade stehen? Was kommt noch?
Arcandor benötigt 650 Millionen Staatshilfe. Ohne Staatshilfe droht dem Handelskonzern (vormals Karstadt/Quelle) die Insolvenz.
Ein Geldgeber für den hochdefizitären Essener Konzern ist bislang nicht in Sicht, wie es in Bankenkreisen heißt, müsste diese Summe womöglich ebenfalls von den Konsortialbanken Dresdner Bank/Commerzbank, Royal Bank of Scotland und Bayerischer Landesbank zur Verfügung gestellt werden. "Die Banken wollen aber nicht das volle Risiko übernehmen. Die Hälfte der Kreditsumme müsse der Staat garantieren.
(gelesen im Handelsblatt)
Der Staat sind wir.
Müssen wir jetzt alle Konzerne stützen? Im Gegenzug verlieren immer mehr Menschen ihren Arbeitsplatz. Schaufeln wir uns damit nicht das eigene Grab?
Wie seht ihr das?
2009-05-14T14:33:58Z
ich denke das dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Wir können doch nicht alle Konzerne Stützen. http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/arcandor-braucht-650-millionen-staatshilfe;2277792;0
2009-05-14T14:46:15Z
@paradox - doch, sie haben gute Chancen, das die Bürgschaft kommt. Stellenabbau wird selbst von der Regierung für alle Branchen nicht mehr ausgeschlossen.
Anonym2009-05-14T14:18:13Z
Beste Antwort
Ich habe auch davon gehört und stelle mir die gleiche Frage. Langsam nimmt alles Überhand und wir wissen wirklich nicht was noch kommt. Vielleicht sollte der Staat die maroden Firmen verstaatlichen ... Ich habe ehrlich gesagt auch enorme Sorgen was noch kommen könnte.
Jahrelang wurde das Geld rausgezogen. Haben sich Vorstände bedient, wurden Aktionäre bedient, wurden durch vielerlei Verflechtungen und Tricks dem Staat ganz legal (und manchmal auch illegal) Steuern vorenthalten. Im Gegensatz zum kleinen Mann, dem man es von hausaus abzieht. Und jetzt wo's kollabiert soll der Staat herhalten. Soll die Knete von uns allen kommen. Frei nach dem Raubtierkapitalismusmotto:
Die Gewinne privatisieren, die Verluste sozialisieren.
Und der Bürger zahlt ja doppelt. Zum einen mit seinen Steuern mit denen das alles finanziert werden darf und zum Dank werden dann noch immer mehr Stellen abgebaut, um die Kosten der zu sanierenden Betriebe zu senken, anstatt mal von oben anzufangen und die Manager-/Vorstandsgehälter zu stutzen. (Und dann gibt's wieder diese Schlaumeier, die die Arbeitslosen in Bausch und Bogen als Schmarotzer abqualifizieren.)
Ich weià jetzt nicht, ob die Zahlen stimmen, aber die Schreiner Tante, könnte angeblich mit Ihrem Privatvermögen (das sie ja über die Jahrzehnte aus der jetzt maroden Firma gezogen hat), ebendiese 17x retten!!! - Vielleicht nicht wirklich 17x aber einmal würde ja genügen.
Warum glaubt denn dieser Personenkreis immer, ihr Privatvermögen, das sie ja nur auf dem Rücken der in ihren Unternehmen arbeitenden Belegschaft erwirtschaften konnten, sei unantastbar. Es habe der Beschäftigte (über den Umweg Staat) für ihre Verluste aufzukommen?
Ja, es ist ein Fehler das der Staat die Banken gestützt hat. Wir hätten zwar eine Inflation gehabt, der Euro wäre bestimmt am Ende gewesen und die Reichen hätten groÃe Teile ihres Vermögens eingebüÃt. Auch hätte es Entlassungen gegeben aber der Markt hätte sich nach 3-4 Jahren stabilisiert. Ein Grund zur Privatisierung war immer : Der Markt regelt sich selber, der Staat hat andere Aufgaben. Man sieht an den Beispielen Opel, Banken, Hertie/Karstadt, Post und Bahn was die Wirtschaft mit zu viel Freiraum macht. Und dann müssen unsere Kindeskinder für diesen Unsinn zahlen. Jahrzehnte lang haben Manager abkassiert, nun schreien sie nach dem Staat, den sie vorher durch dunkle Machenschaften betrogen haben, siehe nur die Steuerflüchtlinge. Entweder man hat eine freie Marktwirtschaft oder man regelt alles von Staat her. Ups, das ist doch fast Planwirtschaft dann, oder ?