Freier Wille vs. Sünde: Ist Gott kein gerechter Gott, oder warum gilt Homosexualität als Sünde?

Das christliche Gottesverständnis geht davon aus, dass Gott "hart aber fair" ist, dass Gott gerecht ist und dass es bei Gott Gerechtigkeit gibt.

Ein Gott, der den Menschen Sünden anrechnet, kann dies gerechterweise nur dann tun, wenn Menschen Macht über ihre eigene Freiheit haben.
Nur dann, wenn Menschen den freien Willen haben, kann ein gerechter Gott Sünden strafen!

Wenn Homophilie / Homosexualität also aus freiem Willen "angenommen" wird, könnte sie als Sünde (wie Leviticus fordert) gelten.
Nun gibt es aber deutliche Hinweise darauf, dass Homosexualität aber nichts ist, wofür man sich "entscheidet", sondern dass es genetische bzw. hormonelle Faktoren gibt, die für einen über Hetero- und Homosexualität entscheiden (siehe unten).

Ergo gibt es keinen Weg daran vorbei, dass ein gerechter Gott Homosexualität nicht als Sünde strafen kann.

Nun gilt vielen bibelkundigen Christen "LesBiSchwul sein" als biblisch begründete Sünde.
Wie ist das zu vereinbaren?

Wenn es Sünde ist, ist Gott kein gerechter Gott. Etwas gottgegebenes (vererbtes) ent-schuldet den Menschen, da er nicht sündigen kann, wo er nicht freien Willens ist.
So ein Gott ist cholerisch.

Ist Gott gerecht oder nicht?
Kann Schwul-sein daher Sünde sein oder nicht?

Vielen Dank im Vorraus.

Infos:
Daumen nur rauf. Bin nicht schwul, aber auch kein Stück homophob!Habe die Bibel gelesen. "Genetische Begünstigung" siehe zugehöriges Lemma auf Wikipedia.

2009-05-03T15:12:59Z

@nami: "nur das, was der menschheit und den menschen eben schadet ist sünde", sagst du. Wo schadet es denn? Ganz sachlich gefragt.
Den Menschen schadet es nicht. Liebe (gleich welcher Neigung) ist schön, sie schadet den Menschen nicht.
Der Menschheit schadet es auch nicht, denn eben NICHT alle Menschen sind homosexuell, der generelle Fortbestand der Rasse "Mensch" ist gewährleistet. Sonst schadeten ja auch unverschuldet unfruchtbare Frauen der Menschheit und würden sündigen. Das lehrt auch der Koran so nicht.

2009-05-04T01:34:57Z

@axel: Ein allegorischer Vergleich - Ich habe braune Augen. Das ist genetisch veranlagt. Für meine braunen Augen kann ich nichts und auch wenn ich noch so sehr bete und Gott um blaue Augen bitte - meine Augen bleiben braun.
Wenn braune Augen nun mit dem Stigma der Sündhaftigkeit belegt wären, könnte ich nichts tun, um mich dagegen zu wehren, weil die Macht der Gene in dieser Hinsicht unbeeinflussbar ist.
Weder ein besonders frommes Leben noch Gebete verändern meine Augenfarbe.

@"ich f* deine Mutter": Lass meine Mutter aus dem Spiel, wenn du wen angreifen willst, dann mich (dazu hast du das Recht der Meinungsfreiheit) - aber lass meine Familie da raus.

2009-05-04T04:11:24Z

@Stefan H: Ich glaube, du verwechselst Erlösung und Vergebung. Sündigen meint nach wie vor, Gott das ihm geschuldete nicht zu leisten. Wir sind durch Christus erlöst, aber erst der Glaube führt zur Vergebung.

2009-05-05T02:38:04Z

@ Bettina S.: Setzt du mich ernsthaft gerade mit Hitler gleich!?

2009-05-05T09:18:47Z

@nerone: Ich gehöre keiner Sekte an, ich bin evangelisch-lutherisch. Ich sehe Homosexualität nicht als Sünde, die Gründe habe ich in der Frage angeführt. Ich wehre mich aber gegen den Vergleich mit einem menschenverachtenden, psychopathischen Tyrannen! Und das ist mein gutes Recht.

Anonym2009-05-07T01:09:48Z

Beste Antwort

Hallo!

Ich weiß leider keine Antwort, so ehrlich muß ich sein - Du mußt deshalb nicht weiterlesen!

Aber wenn ich sehe, daß hier bei einem Thema, das eben nicht abstrakt ist, bei dem es eben nicht um Weltfernes, um rein Theologisches geht, sondern bei dem der Mensch ganz unmittelbar in wesentlichen Gefühlen seines Lebens angerührt wird (nämlich in denen der Liebe und dem Bedürfnis nach Körperlichkeit), all die Hardcore-Frommen sofort wieder unter ihren Steinen hervorgekrochen kommen, Bibelstellen, die grausamer nicht sein könnten, parat haben und sich in selbstgefälligen Predigten überheblich als Lehrer und Verwahrer des Willens Gottes aufspielen und im Grunde damit nur zu erkennen geben, wie sehr sie von ganz persönlichem Ekel, ganz persönlicher Ablehnung und eigenem Unverständnis Menschen wie mir gegenüber geleitet werden, bleibe ich einfach nur noch still - was sollte ich auch sagen?
Wenn ich nicht einmal weiß, wie ich mich vor Gott "verteidigen" kann und darf, wie sollte ich es dann bei ihnen wissen?

Ich bin ein Gefühlsmensch und kann daher nur schreiben, daß ich Gott trotz der tiefen Ehrfurcht und trotz der großen Achtung, die ich ihm gegenüber habe, immer als einen fürsorglichen und nahen Gott erfahren, erlebt und gefühlt habe, und das bedeutet für mich ganz persönlich, denn ich will nicht verallgemeinern, daß ich ganz tief im Herzen nicht glauben kann (ja, ich bin einfach nicht fähig dazu!), daß ich nach dem Willen Gottes wegen meines Schwulseins todeswürdig bin.

Was wäre das für ein Gott, der Menschen gesteinigt, erhängt oder geköpft sehen will, weil sie lieben?
(Und ich meine hier wirklich die Liebe, nicht den kalten und unverbindlichen Zeitgeist, der den Homos, aber auch den Heteros suggeriert, man könne Menschen sexuell und/oder beziehungsmäßig benutzen, man könne Partner und Menschen ad libitum wechseln ganz so, wie man Kleidung wechselt, man könne Menschen gebrauchen, wenn sie einem guttun, dann aber wie Abfall wegschmeißen, ja entsorgen, wenn sie unbequem oder zur Last werden, nein, ich meine wirkliche Liebe, in der sich Menschlichkeit, Fürsorge, Aufrichtigkeit, Einmütigkeit vor Gott und Anteilnahme begründen.)

Ich weiß, ich schreibe immer so pathetisch - was soll's!

Ich weiß nicht, ob Gott gerecht oder ungerecht ist bei diesem oder jenem Thema und ob ich ein Sünder bin oder nicht, ich weiß nämlich recht wenig, was Gott betrifft. Ich weiß aber, daß ich auf ihn vertraue, auf ihn hoffe, daß er mir nichts, das ich nicht zu tragen fähig wäre, aufbürden würde - und beides, die Hoffnung und das Vertrauen, ist tief und fest in mir begründet und bringt mir Frieden!

LG
Floni

Anonym2009-05-04T16:40:44Z

....deiner Ansicht nach, ist es also genetisch bedingt und wir koennen es uns weder aussuchen noch kontrollieren, mit wem wir wann in die Kiste steigen?
Wer also Frauen und Kinder vergewaltigt, kann sich auf seine genetische Veranlagung zu gewalsamen Sex berufen....wer seine Frau betruegt, erklaert dies von nun an mit seinem genetisch hohen Libido den er selber nicht kontrollieren kann....wenn sich dein Nachbar an deiner Katze vergreift, so kann er es von nun an genetisch erklaeren....

.......du behauptest also, homosexuell veranlagten Menschen fehlt die Kontrolle ueber ihre Sexualitaet und es bleibt ihnen nichts anderes uebrig, als diese auszuleben....egal wie?

Wie steht es mit Menschen, mit genetischen Veranlagungen zu Gewalt, Emotionsausbruechen oder Formen von Phobien?
Bleibt diesen Menschen nichts anderes uebrig, als diese genetischen Veranlagungen, wenn es dann tatsaechlich welche sein sollten, voll auszuleben und wir koennen von ihnen nicht verlangen, diese zu kontrollieren?
Wie sieht dies aus bei Geschwisterliebe? Wenn du nur beim Anblick deiner Mutter so etwas wie sexuelle Reizung empfindest, bleibt dir nichts anderes uebrig, als diesen Trieben zu folgen?
Was ist verheerender?....unsere Triebe zu kontrollieren oder von ihnen kontrolliert zu werden....?

Stefan H2009-05-04T03:57:07Z

Ich möchte zunächst auf einen Hinweisen.
Gott soll allmächtig und allwissend sein. Er soll der Wächter jedes einzelnen Atoms im Universum sein. Der Gestalter!

Gott ist allwissend, also wusste er, dass es schwule und lebsen geben wird!
Gott ist allmächtig, also hat er den Menschen von anfang an so geschaffen, dass Homosexualität vorkommen wird. Also ist Homosexualität der Wille Gottes!

Alles ist demnach Gott gewollt. Warum also noch Sünden "festlegen"?

Immerhin hat die katholische Kirche die Ehe zum heiligen Sakrament erklärt! Die Kirche, nicht Gott oder Jesus!

Gott liebt alle Menschen, jesus ist für alle vergangenen und zukünftigen Sünden gestorben. heißt das nicht, dass ich problemlos sündigen darf und kann? Denn Gott verzeiht, Gott ist milde und liebevoll, so heißt es doch immer!! Denn Jesus liebt auch den Sünder.


Liebe Brüder und Schwestern der "allmächtigen" Religionen. Seht das ganze aöls Prüfung an. Vielleicht ist es Gottes Wille, dass ihr "AKZEPTIEREN" könnt und alle MENSCHEN gleich behandelt!


In diesem Sinne....

Anonym2009-05-03T23:02:18Z

Es hat die Freiheit der Willens-Ent-Scheidung.

Du kannst ja auch jeden Monat eine Bank ausrauben, um Dir einen
Luxus-Lebens-Stil zu finanzieren.
Hast Du von dieser Möglichkeit schon mal Gebrauch gemacht?

Auch das ist Deine freie Willens - Ent - Scheidung.

Es lohnt sich über den Tellerrand hinaus zu sehen.

Was hat Dir bisher Motzen an Erkenntnis gebracht?

hxmbrsel2009-05-03T15:40:44Z

Gott lässt uns auf unseren wegen allein und auch in unseren entscheidungen.
Gott kennt auch keine Liebe, denn ein Liebender Gott würde nicht zulassen, was auf diesem Planeten so abgeht!
Gott ist außerhalb unseres Lebens und hat auch gar kein Interesse daran dies zu ändern!
Der Mensch hat für sich so viele Entscheidungen zu treffen und Gott weiß das es keine Falsche entscheidung gibt!
Ob Homosexualität oder Hetero interessiert ihn in keinster Weise, denn das sagt nichts darüber aus ob der Mensch Gut oder Böse ist (was wiederrum für Gott auch nichts bedeutet)
Fazit : Egal welche Religion was behauptet, wird es für keinen Gott einen Grund geben, einen Menschen nach seiner Sexuellen Orientierung zu Urteilen!
GIER , das ist das einzigste womit sich alle mal beschäftigen sollten, ob es unsere Herren und Damen Politiker sind oder unsere Kirchen, wer Gier lebt wird niemals Frei sein, und nur Freie Seelen haben die Möglichkeit sich mit ihrem Schöpfer zu Verbinden und der Schöpfer hat sehr großes interesse daran, irgendwann wieder mit allen Seelen verbunden zu sein (Mit jeder einzelnen)
Doch es würde nichts bringen hier noch weiter auszuholen, da dieses Thema Bibliotheken füllen würde!

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