Die frage so war als witz gedacht. Mein Problem ist folgendes: Mein Mann und ich haben zwei Kinder ( Sohn 5 &Tochter knapp 3 Jahre), zwei Monate nach der Geburt unserer Tochter hat sich mein Mann sterilisieren lassen. Ich war damals nicht 100%ig davon überzeugt, aber ok. Jetzt möchte ich abermals ein Kind, aber mein mann kann ja nicht mehr. Künstliche Befruchtung kommt leider aus finanzieller Sicht nicht in Frage, da sie in unsrem Fall etwas um die 10.000€ kosten würde. Rückgängigmachung der Sterilisation liegt ungefähr im selben Preisbereich. Jetzt käme ja eigentlich nur noch die Samenspende per Bechermethode in Frage. Wer hat damit erfahrungen gemacht? Und wie kommt der Partner damit klar, das es nicht sein genetisches Kind ist?
P.S. Dumme Sprüche, oder witzeklopfer kann ich nicht gebrauchen
willou2009-04-27T14:07:29Z
Beste Antwort
Deine Frage ist eine Frage, die nach Verbindlichkeit verlangt.
Nach einer Antwort, die klar Stellung bezieht und sich nicht in der so oft missbrauchten Unverbindlichkeit verliert.
Die Sterilisation war eine (fast) endgültige Entscheidung. Sie so früh und damit zu früh zu treffen, war ein Risiko. Deine/Eure Entwicklung zeigt, dass Ihr beide das Risiko unterschätzt habt. Ihr habt Euch vor knapp 3 Jahren nicht nur für die Gegenwart, sondern darüber hinaus für die Zukunft entschieden und festgelegt. Und seid damit jetzt auch festgelegt.
Nun steht Ihr/Du wieder vor einer Entscheidung, die über die Gegenwart hinaus weit in die Zukunft weist.
Das stellt die wichtigen Fragen: Ist die Zeugung mittels einer fremden Samenspende in der Gegenwart die richtige Ent- scheidung für Dich - für Ihn - für Euch ?? Und - und dies ist mitentscheidend: Ist diese Entscheidung für Dich - für Ihn - für Euch auch für die Zukunft die richtige Entscheidung ??
Und im übrigen: Es ist nicht nur NICHT sein genetisches Kind. Es ist auch nur zur Hälfte Dein genetisches Kind. Die andere Hälfte sind die Gene eines fremden, unbekannten Mannes !!
In einer guten, liebevollen Beziehung ein "fremdes" Kind zu empfangen, ist eine "seelische Zeitbombe". So hart und klar muss das formuliert werden.
Die wenigsten Beziehungen werden über Jahre und Jahr- zehnte konfliktfrei sein. Und in jedem Konflikt kann das "fremde" Kind zum zusätzlichen schwerwiegenden Kon- fliktpunkt werden. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich das vorstellen. Und selbst bei ehrlicher und bester Absicht kann niemand von uns voraussagen, was er im Konflikt unter Druck tut oder sagt.
Auch durch das Kind selbst kann es Konflikte geben. Auch hier helfen alle gute Absichten im Konfliktfall eher wenig. "Kein Wunder, dass ist ja nicht mein Sohn" von ihm ... oder ein trotziges "Es ist ja nicht Dein Sohn" ist schnell gesagt und kann sehr weh tun und letztlich wie ein schleichendes Gift wirken.
Auch für Euer drittes Kind kann es mit großer Wahr- scheinlichkeit zu einem Konfliktthema führen, wenn es versteht, dass es nicht der leibl. Papa ist und das Kind sich so auch von seinen Geschwistern unterscheidet.
Das ganze ist nicht mit den sogen. Patchworkfamilien zu vergleichen, wo aus ganz anderen Motiven neue Familienkonstellationen entstehen. Bei Deinem/Eurem „Plan“ dagegen entsteht das Grundgefühl der „Manipulation“. Die darin besteht, dass ihr eine frühere Entscheidung „korrigieren“ wollt. Eine solche „Manipulation“ ist nach allen Erfahrungen die „seelische Zeitbombe“ von der ich bereits gesprochen habe.
Es empfiehlt sich, zunächst diese Entscheidung – Samenspende – ja oder nein – zu treffen. Erst danach ist der Blick darauf, ob und wie der gemeinsame Wunsch, einen Kind ein Zuhause zu bieten, erfüllt werden kann. So, und wegen der Besonderheit dieser Frage, sage ich nun zum ersten Mal hier bei YC (und hoffe .. lol .. es lesen nicht zu viele), dass ich system. Familien- therapeut bin und einer meiner Schwerpunkt das Zusammenleben in „Patchworkfamilien“ ist.
Zudem habe ich in hunderten von „Familienauf- stellungen“ gesehen und erlebt, wie solche „Manipulationen“ in Familienstrukturen wirken können. Und es sind meine Erfahrungen, die mich dazu bringen, hier einen so eindeutigen und klaren Rat zu geben.
Reichen dir deine beiden Kinder nicht? Du hast doch einen Sohn und eine Tochter. Lass die beiden doch zusammen aufwachsen. Von einem Adoptiv oder Pflegekind würde ich abraten. Ihr braucht das dritte Kind ja nicht unbedingt. Außerdem benötigt so ein Kind eine erhöhte Aufmerksamkeit. UND was ist dann mit euren leiblichen Kindern?
Hey ich finde auch ihr habt die Entscheidung doch damals zusammen getroffen.... Ich würde mich total freuen wenn ich zwei gesunde Kinder habe und einen Mann der hinter mir steht... Klar hast du jetzt den Wunsch auf noch ein Kind...Aber möchtest du wirklich, dass die ein Kind eingepflanzt wird welches nie wirklich deins sein kann?... Ich glaube du wärst nacher unglücklicher als jetzt... Dein Mann hätte auch vor Jahren sagen können er lässt sich nicht sterilisieren, aber weil er es gerade gamcht hat für euch, finde ich das es ein riesen Liebesbeweiß ist an dich und eurer Familie... Lebt einfach so glücklich weiter mit euren zwei Kindern....Viele Paare wünschten sich überhaupt eins....
In der Schweiz war letzthin eine Umfrage. Das eingesetzte Kind ist immer ein Problem. Es ist einfach nicht das Eigene. Niemals wird das Kind wissen, wer der Vater ist, Du und Dein Mann auch nicht. Lass es doch einfach bei den zwei Kindern bleiben, oder nimm ein Pflegekind auf, dass wäre eine sozial wesentlich vorbildlichere Aufgabe. Es gibt viele arme Kinder, die dringend Familienanschluss suchen, da muss man kein künstliches erzeugen.