Woran kann man innerhalb eines Systems immanente Beeinflussung erkennen?
Für Aussenstehende ist es relativ leicht, Manipulationen zu erkennen. Innerhalb eines Systems ist das schwieriger. Beispielsweise fehlen vielen Leuten im Iran Informationen, aus denen sie ihre eigenen Schlüsse ziehen können, früher war im Kommunismus eine ähnliche Beeinflussung üblich. Wenn anderslautende Meinungen als "Propaganda des Klassenfeindes" oder als "Einflüsterung durch den Teufel" benannt werden, kann sich der Einzelne kaum befreien. Mich interessiert jetzt allerdings mehr, welcher Manipulation wir hier im Post-Kapitalismus unterliegen. Könnt ihr mir Beispiele nennen?
2009-04-23T16:26:44Z
Decker D sol seine Nazi-Propanganda unterlassen. Sonst gibts es ein ignore. Gerade der Nationalsozialismus ist ein Beispiel für Manipulation, Propaganda, Lügen usw. Und derjenige, der diese Herrschaftsart unterstützt muß sich den Vorwurf gefallen lassen, ein manipulierter Nachläufer zu sein. Mindestens
mini2009-04-23T12:59:38Z
Beste Antwort
Ein System zu überblicken ist schwierig, manchmal unmöglich. Ich sage das, weil ich System an sich interessant finde. Wer im "System" steckt, hat wenig Möglichkeiten, sich die Sache von "aussen" zu betrachten, weil wir subjektiv funktionieren, und Objektivität nur mit vielen Bemühungen zu erlangen ist. Sehr hilfreich finde ich deswegen unterschiedliche Meinungen, die man betrachtet und überdenkt. Da Du den Kommunismus als "System" ansprichst: mir ist es so gegangen, und ich wurde so erzogen. Ich habe viele Jahre gebraucht, um eine einigermaßen freie und unabhängige Einschätzung zu erlangen, welche aber meine weiterhin in der DKP zugehörige Verwandschaft damit nicht ins Fegefeuer verdammt. Ich kann mich heute klar abgrenzen. Der "Klassenfeind" wurde mir gerade von meinem Onkel wieder vor Augen geführt, der Imperialismus. .... - meines Erachtens ist dieses Denken teilweise überholt, weil die Welt oder eine Gesellschaft sich nicht mehr so einfach definieren lässt. Was machen wir denn, wenn die Welt zu unseren gelernten Idealen nicht mehr passt? Wir versuchen uns einen neuen Blickwinkel zu erarbeiten. Es ist mühevoll, aber es ist meines Erachtens richtig. Der derzeit vorhandene Kapitalismus + Finanzkrise macht der Marxschen Lehre alle Ehre, aber ob sich hier wirklich ein Chaos abzeichnet, oder ein Totaluntergang, oder ob sich das alles wieder fängt, bleibt den Ökonomen vorbehalten. Ich kann das nicht beurteilen, so im Überblick. /KG
Ich habe, wie immer, erst geschrieben, und dann gelesen, und nicht nachgedacht : ( Die Antwort von Rock'nRoll Heart fand ich auch klasse.
die meisten menschen sind ueberlastet mit all unmoeglichen dingen und beeinflussungen was sie sehr ermuedet noch eigene entscheidungen zu treffen dadurch fallen sie demnaechst groesseren massen-kultur-mode in die mausefalle der verklemmtheit -- de leichteste weg seine muedigkeit und gedanken zu entrinnen -- dieses "magnetsistem" wirkt immer noch am besten bei unselbstaendigen menschen -- errinnere mich an 1938 die masse schreit mit eimal links einmal rechts. das wierd immer so sein mit denkfaulen menschen --- bei grosveranstaltungen noch mehr einflussreicher als tv & zeitungen
Die Manipulation des einzelnen in der Post-Kapitalistischen Aera ist manigfaltig und subitl. Grundidee ist die Selbstverwirklichung, wie von Karl Marx postuliert zu einem wirtschaftlich relevanten Produkt umzuformulieren. Nach dem Motto, wenn sich die Leutchen selbstverwirklichen wollen, dann sollen sie es bitte wenigstens von uns kaufen. Da aber durch wirtscahftliche Gueter keine permanente und befriedigende Selbstverwirklichung moeglich ist, bedarf es einer permanenten Beeinflussung der Massen. Erreicht wird dies durch die Dauerberieselung mit Werbung fuer Konsumgueter aller Art. Ziele sind hierbei. 1. Umdefinierung von Selbstverwirklichung in einWirtschaftsgut. (z.B. Auto) 2. Bewerbung eben dieses Wirtschaftgut (Auto) mit dem Versprechen von groesstmoeglicher Freihiet, Freude, Befriedigung, Wohlbefinden... 3. Unterdrueckung von allen nichtkommerziellen Arten der Selbstverwirklichung wie Familie und Kinder, Freunde und Gemeinschaft, Kreativitaet und Eigeninitiative.
Ziel ist es, bei groesst moeglicher Gewinnmaximierung, den Menschen die Illusion von Selbstverwirklichung zu vermitteln, ohne dass diese jedoch jemals erreicht werden kann und soll. Hierzu bedarf es letztendlich einer stetig Wechselnden, sich stetig erneuernden Produktpalette, und Konsumenten mit einem ausreichend niedrigen Bildungsniveau
Eine kleine Richtigstellung: Kommunismus oder Sozialismus gab es nicht. Es gab nur einen Ansatz zum Sozialismus 1968 in der CSSR. Alles andere war Stalinismus, eine Form des Staatskapitalismus.
Heutzutage wird mE besonders die Vereinzelung der Menschen, die Entpolitisierung und Verdummung und die Erziehung zum egoistischen Konsumidioten vorangetrieben. Ziel ist eine durchsichtige, leicht zu steuernde Schafherde. Ziel: Die Machtverhältnisse für die wirklich Mächtigen zu sichern, ihren Reichtum zu vermehren und den Rest zu genügsamen Arbeitssklaven zu erziehen. Alles mit tatkräftiger Unterstützung aus der Politik.
Es fängt an mit der Payback-Card. Für ein paar bunte Glasperlen verkaufen wir freudig unsere Daten an den METRO-Konzern. Noch werden wir nicht über diese Daten manipuliert. Aber wahrscheinlich nur, weil das Aufwand-Nutzen-Verhältnis (noch) zu ungünstig ist. Die technische Möglichkeit besteht längst.
Weiter geht es in den Medien. Mit "Dummbrote suchen den Supertrottel" und ähnlichem Mist wird immer mehr Opium fürs Volk produziert. Alles schön gemischt mit bunter Werbung.
Als nächstes kommt das Aufweichen der Datenschutzgesetze. Ein Volk wird unter Generalverdacht gestellt. Warum sollten die meine Daten denn nicht speichern? Ich habe ja nichts zu verbergen. Aber mein Nachbar vielleicht? Bis zur Denunziation ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.
Den Menschen wird eingeredet, sie wären selbst schuld, wenn sie trotz 40-Stunden-Woche noch bei der ArGe betteln müßten. Diese Jobs werden ja sogar von der ArGe aufgezwungen! Ansonsten könnten sich die Betroffenen ja zusammenrotten und solche Arbeiten verweigern bzw. für Mindestlöhne auf die Straße gehen. (Selbst im Mutterland des Kapitalismus gibt es übrigens Mindestlöhne. Und deren Einführung hat England NICHT in eine wirtschaftliche Krise mit drastischer Zunahme der Arbeitslosigkeit gestürzt.) Aber das verbietet ja schon das deutsche Streikrecht.
Bevor ich ein Buch schreibe, höre ich lieber erstmal auf.
Wenn Bild Politik kommentiert, sind immer ureigenste Interessen beteiligt. Der Bild-Leser wird in die gewünschte Richtung geleitet. Frei nach dem Motto: "Bild bildet Deine Meinung".
Was haben sie z.B. gewettert gegen das Postmonopol und die Lohndebatte, die die Firmen der Kurierfahrer in die Insolvenz triebe - tia, seltsamerweise gehörte auch Bild eine solche Firma, die Hungerlöhne gezahlt hat und sich an der Arbeitskraft der kleinen Leute bereichern wollte.
Das ist jetzt nur ein relativ harmloses Beispiel, aber, wenn man die Bildzeitung liest, kann man fast immer frühzeitig die Richtung sehen, die die Politik einschlagen soll, damit die soziale Schere hier immer weiter auseinander driftet.