Ist es wichtig wer eine Frage beantwortet um die Qualität der Antwort einzuschätzen?

Um eine zufriedenstellende Antwort auf eine Frage zu erhalten ist es wichtig, die Frage selbst angemessen zu formulieren. Ist es jedoch auch erheblich, wer diese Frage beantwortet?

Muss man neben dem Gefragten und dem Erfragten auch den Befragten berücksichtigen?

2009-04-21T05:29:45Z

Hahaha! Aber das ist doch genau meine Frage: Um zu beurteilen, welche Antwort "vernünftig", "korrekt" oder "richtig" ist, ist dafür der "Befragte" von Belang?

Übrigens sind wir gar nicht bei Meinungen, sondern bei Wissenschaft^^ Aber das nur am Rande :-p

2009-04-21T05:30:38Z

@1/i = -i: Aber das hab ich doch gar nicht gefragt!

2009-04-21T06:05:16Z

@1/i = -i: Nein, das fragte ich nicht^^

@Verdi: Der Begriff "Befragter" ist nicht nur angemessen sondern bewusst gewählt. Nich immer den Fragesteller kritisieren, wenn man die Frage nicht versteht. Und zu deinem Statement unter "Quelle": Ich fragte aber nicht nach einer Meinung :-)

2009-04-21T06:06:16Z

@Alle: Wie wissenschaftlich kann eine Antwort eigentlich sein, wenn man nichtmal eine Stunde drüber nachgedacht hat *lach*

2009-04-21T07:25:43Z

@egima: Auch von Wahrheitsgehalt steht da nichts! Güte.. ja, das geht möglicherweise in die Richtung...

2009-04-21T07:27:01Z

@eglinski: Ja, das ist zweifelsohne richtig. Aber steht nur bedingt im Zusammenhang zu meiner Frage :-) Trotzdem Danke!

2009-04-21T07:29:09Z

@Ponyboy: Jau, *freu* Es gibt Reis, Baby!

egima2009-04-21T06:03:06Z

Beste Antwort

Ich würde sagen: Im Prinzip nein, aber...

An und für sich ist eine Antwort eine Aussage, die für sich selbst steht. Und ihr Wahrheitsgehalt oder ihre "Güte" ist unabhängig von der Person, die sie äußert, und von den Methoden, mit denen sie erarbeitet wurde.

Andererseits können wir bei Antworten auf unsere Frage nicht immer überprüfen, ob sie auch zutreffen, sprich, wir stehen vor dem Problem, einer Antwort vertrauen zu müssen. Dann traut man im Allgemeinen dem Antwortenden, der "vom Fach" ist, eher zu, eine qualitativ gute Antwort zu geben als einem Laien - und nimmt das Risiko in Kauf, daß auch Experten sich irren können und "auch ein blindes Huhn mal ein Korn trifft".

Nachtrag:
ich hatte von Wahrheitsgehalt gesprochen, weil es Fragen gibt, die exakt beantwortet werden können. "Wie lautet die Stammfunktion zu f(x)=...?" ist eine Frage, bei der man der Antwort als Qualität einen unmittelbaren Wahrheitsgehalt zuweisen kann, denn eine gegebene - ernstgemeinte - Antwort ist richtig oder falsch, unabhängig vom Fragesteller, Befragten oder Lösungsansatz. Antworten auf Fragen nach Tatsachen haben diesen Charakter, sie sind wahr oder falsch oder enthalten eine Teilmenge aus der Menge zutreffender Antwortaspekte und sind unabhängig von Situationen, Personen und sonstigen Begleitumständen...

Von Güte - oder nenne es Qualität - einer Antwort habe ich gesprochen, weil es nicht nur derartige Tatsachenfragen gibt. Es gibt auch Spekulationsfragen wie "hätte Hannibal Rom besiegt, wenn die Ratsherren Karthagos ihn angemessen unterstützt hätten?" Auf solche spekulativen Fragen gibt es keine richtige Antwort, da die Antworten per se nicht überprüfbar sind, aber es gibt Antworten die plausibler oder implausibler als andere sind. Jemand, der sich im Umfeld der Frage auskennt, der im genannten Beispiel vielleicht Kenntnisse der karthagischen und römischen Sozialstrukturen, Bündnissysteme, Wehrverfassungen usw. hat, wird die Frage anders und wahrscheinlich besser beantworten als jemand, dem Geschichtsunterricht der reine Horror war. Hier ist also die Person des Befragten von Bedeutung...

Und dann gibt es Fragen, die generell nicht falsch und kaum irgendwie besser oder schlechter beantwortet werden können, vorausgesetzt, die Antwort ist ernst gemeint. Fragen nach Meinungen beispielsweise. "Wie findest Du 'Tokyo Hotel'?" Wenn die Antworten "gut", "schlecht" oder "kenne ich nicht" lauten, gibt es keine objektiven Qualitätsunterschiede. Hier ist der Befragte nur insofern von Interesse, weil man durch die Antwort auf die Natur des Befragten schließen kann, aber nicht, weil sich irgendeine Qualitätsaussage mit der Antwort verbindet.

Es gibt allerdings einen Aspekt, nach dem die Person des Befragten unbedingt von Bedeutung ist - bei jeder Frage... Der Befragte muß in der Lage sein, speziell das notwendige Wissen haben, die Frage zu beantworten. Andernfalls erhältst Du vielleicht eine Antwort, aber wohl kaum eine zufriedenstellende...

the dark2009-04-23T18:28:52Z

Das Fragen dieser Frage hat als Fragen nach natürlich sein Gefragtes Befragtes Erfragtes...

Gut, im Grunde ja, denn er hat ja selbst in seiner Metaphysik gesagt, dass neben dem Gefragten und Erfragten auch das Befragte beachtet werden müsse.

Ich habe einiges recherchiert *g*, und dabei meinen Verständnishorizont gewaltig erweitert :-) Deswegen versuche ich jetzt, darauf aufbauend eine schlauere Antwort zu geben.

Ich denke es ist vor allem bei der Frage nach dem Sinn vom Sein wichtig, den Befragten mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser sollte nämlich ein Verständnis für den Sinn dieser Frage haben. Des weiteren ist die Erläuterung sehr wichtig, wenn sich diese nicht selbst erklärt.

(An dieser Stelle wird ausdrücklich auf die Wichtigkeit einer ausdrücklichen Wiederholung der Frage (nach dem Sein^^) hingewiesen. Hört sich doch im Rückblick auf einige, wegen Unaufmerksamkeit nicht ordentlich verstandene Fragen, und die darauf folgende, völlig untaugliche Antwort, recht logisch an. Nur wegen der angemessenen Formulierung.)

So, als nächstes spricht der gute Mann von Vorurteilen. Und zwar schreibt er "[...] können die Vorurteile nicht ausführlich erörtert werden, die ständig neu die Bedürfnislosigkeit eines Fragens {nach dem Sei} pflanzen und hegen. [...]" Nicht unklug, denn wenn ich jemanden sehe, der mich von vornherein an nicht so gelungene Antworten oder sonst was erinnert, dessen Antwort wird ja dann auch besonders kritisch betrachtet (wurde ja auch schon angesprochen).

Dann zur (Un-) Definierbarkeit. Das würde ich jetzt wieder auf die Sache mit der Erläuterung beziehen, obwohl uns der liebe Martin ja auf erstaunliche Weise deutlich macht, dass selbst das Sein undefinierbar sein kann...
Prüfe also die undefinierbarkeit des Befragten, aber auch die des Gefragten und Erfragten ;-) Also die Weltlichkeit der Umwelt (Umweltlichkeit, jaja) und die Inheit des Inseins scheinen hier relevant zu werden.

Sehr schlau wird es an dieser Stelle noch einmal, denn er sagt, dass auch die Antwort des Befragten komplett und trotz allen Geschwafels fehlen kann (erinnert mich spontan an Politiker), aber es manchmal an der Frage, die dunkel und richtungslos ist, liegen kann (ach, Reporter und Crew sind schuld...). Jedenfalls - fast so in etwa hat er es gesagt. Wobei ich ja gerade beim Betrachten der Antworten hier und den tausenden @s bei so einer Aussage grinsen muss.
Da definiert er zum Schluss das Wiederholen einer Frage als zureichendes Ausarbeiten der Fragestellung.

So, weiter mit Kapitel 3, 2 interessiert niemanden.
Hier kommen wir wieder zum Fragen des Befragten, bzw. zum Antworten desjenigen. Die Lösung des Erfragten durch den Befragten erfordert nämlich nach der Ausarbeitung eine Reihe Fundamentalbetrachtungen. Nunja, ich könnte mir vorstellen, dass das bei manchen Befragten wohl eher eine Reihe Probleme aufwerfen könnte (bitte nicht falsch verstehen).

Tja, da hatter Heidegger wiederma recht...

Man hätte diese Frage natürlich auch einfach mit "Ja" beantworten können, aus meiner Sicht genauso richtig (z.B. bei Seinsvergessenheit), jedoch weniger Unterhaltsam.

Ansonsten war die Antwort angelehnt an die ersten Seiten seines Meisterwerkes "Zeit und Sein", was ich nur empfehlen kann. Auch wenn es auf Dauer sehr einseitig wird, es ist sehr lustig zu lesen.
Und natürlich an "Heidegger Heidegger - ououou - hadda hadda!" (Willst du verlinken?)

(Um das Weiterphilosophieren hier noch halbwegs interressant weitergestalten zu können, bräuchte man immerhin durchaus mehr sprachliche Mittel als sie mir zu Verfügung stehen, und entweder mehr Fantasie und Kreativität als ich, oder aber mehr Durchhaltevermögen zum weiterlesen der spannenden Lektüre. Ich bleibe am Ende nämlich eh bei: Mamma lieber alle Heidegger, Heidegger...)

Ja, ich bin relativ sicher, dass du das soweit verstanden hast, wie es gemeint war^^
Und danke für den guten Stoff, nicht schlecht in meiner Verfassung sowas zu lesen :-)

hdatl,
catdog4ever^^

torhah2009-04-22T11:06:47Z

Es kommt darauf an, ob man selber die richtige Antwort kennt. Wenn ja, kann man die Qualität der Antwort (richtig oder falsch) ja direkt beurteilen. Dies ist etwa bei Prüfungen so.
Wenn der Fragenden die Antwort aber selber nicht kennt und fragt, um sein eigenes Wissen zu vergrößern, ist die Kenntnis der Person schon relevant.

Cornelia2009-04-21T18:51:40Z

Nein, es ist nicht wichtig, wer antwortet. Wenn die Frage so beantwortet ist, daß die Antwort einer Prüfung oder einem Experiment standhält. Für den Unterhaltungswert dürfte es aber wichtig sein, denn da kommt es auch ein Birrebitzeli auf die originelle Formulierung an.

Maeve Dragon2009-04-21T16:51:24Z

Das wäre tatsächlich die beste Möglichkeit, eine Frage zufriedenstellend zu beantworten und auch die, eine gute, unmissverständliche Frage zu stellen.
Sonst rätselt man oft über den Sinn und tippt vielleicht doch noch daneben. Oder man gibt zufällig genau die richtige Antwort. Aber (außer bei Scherzfragen) der Zufall sollte nicht entscheiden.
Zusatz:Es ist auch wichtig, dass die Frage überhaupt erscheint.
Sonst bist du ziemlich aufgeschmissen.
So wie ich gerade.

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