Fühlt ihr euch beteiligt am alltäglichen, nie endenden Massenmord an Tieren?

(NEIN, dies ist keine Frage eines "verbitterten Vegetariers")

Was sagt euer Gewissen? Wie leicht fällt es euch, zu verdrängen? Fühlt ihr Schuld? Ist es in Ordnung, wie wir mit Lebewesen umgehen?

mannimanaste2009-04-13T15:08:16Z

Beste Antwort

Was RébélLá sagt ist richtig und wichtig. Das Beispiel mit der Vergewaltigung auf offener Strasse ist sehr anschaulich.

Allerdings ist es natürlich ein Unterschied, wie sehr man an etwas beteiligt ist. Der Vergewaltiger ist sicher mehr an der Vergewaltigung beteiligt, als Menschen, die es gesehen haben, es aber nicht verhinderten.

Und wenn man nicht weiß, wie man bestimmte Taten verhindern kann, gilt die alte Regel, erst mal bei sich selbst anzufangen, diese Taten also erst mal selber nicht zu tun.

Dies tue ich ansatzweise, in dem ich keine Tiere töte (ja, KEINE -- auch keine Stechmücken oder ähnliches!). Ansatzweise beteilige ich mich auch nicht indirekt aktiv an den Tötungen der Tiere, in dem ich kein Fleisch und keine Fleischprodukte esse. Ich war noch den konsepuenten Schritt weiter gegangen, und lebte vegan, doch dann heiratete ich, und meine Frau wollte keinen veganen Haushalt mit mir führen und auch keine getrennten Haushalte. Also schlossen wir den Kompromiss, dass ich wieder Eier und Milchprodukte esse, und sie im Gegenzug in unserer Küche weitgehend auf Fleisch verzichtet.

Die Tierversuche haben mich ebenfalls sehr beschäftigt. Ich richtete meine Aufmerksamkeit speziell auf die Tierversuche in der Kosmetik, denn auf die Diskusionen bezüglich Tierversuchen für Medikamente hatte ich keine Lust. Aber dass man für Kosmetik keine Tierversuche (mehr) braucht, kann man dem normalen Menschen schon eher klar machen.
Ich informiere über das Thema auf meiner Internetseite (http://www.jenseits-von-allem.de/Tiere.html) und benutze hauptsächlich Kosmetikprodukte (Seife, Schampoo, usw.), die nach den weltweit strengsten Richtlinien als tierversuchsfrei gelten dürfen.

Dennoch werden die Tierversuchs-KZs direkt vor unseren Haustüren auch weiterhin betrieben, und ich weiß, dass ich das verdränge. Ich verdränge es nicht so sehr wie viele andere, aber auch ich verdränge es, denn ich will mein Leben auch anderen Themen und Dingen widmen.

Eins dieser anderen Dinge ist meine Arbeit an einer umfassenden Weltsicht, die alle offenen Daseinsfragen beantwortet, und die bei ihrem vollem Verstehen bei jedermann bewirken würde, dass nicht nur respekt- und liebevoll mit anderen Lebewesen umgegangen wird, sondern auch mit sich selbst (Beispiel Rauchen, Fleichessen, usw.) und auch mit den sogenannten unbelebten Dingen. Diese Weltsicht ins aktive Handeln umzusetzen und somit ins tägliche Leben zu integrieren, ist eine große Herausforderung, der ich nur teilweise gewachsen bin.

Dennoch bin ich froh, dass ich diese umfassende Weltsicht entwickelt habe, denn ich betrachte dies als wichtige Grundlagenarbeit an fast allen Mißständen auf dieser Erde.

Viele Grüße,
Martin

Anonym2009-04-16T10:03:54Z

Nein.Schuld empfinde ich auch nicht weil ich genau weiss, dass es mich nicht zum besseren Menschen macht.Deine Frage, wie leicht es den Leuten faellt "es" zu verdraengen ist an den Haaren herbei gezogen und infantil. Es sei denn du vermutest, dass alle Menschen so denken und empfinden wie du.So wie wir mit Lebewesen umgehen entspricht nur unserer Gesellschaftsform, ist also eine natueliche Konsequenz.
So haben (scheinbare) Ungerechtigkeiten (in der Natur) und Kriegsverbrechen aller Abart wohl auch zu deiner Existenz gefuehrt.Es ist Zeitverschwendung sich etwas ins Gewissen zu rufen, sinnvoller waere es, die Menschheitsgeschichte nicht zu verewigen sondern weiter voran zu treiben und Loesungen zur Verfuegung zu stellen anstatt Umstaende emotional zu behaften.

heinzwetschgerl2009-04-14T12:50:23Z

Nein
Meine Tiere werden (zum größten Teil) bei mir geboren, wachsen bei mir auf, werden von mir geschlachtet und gegessen.
Ebenso halte ich es mit Obst und Gemüse.
Ich tue für sie, was ich kann, daß sie sich wohl fühlen. Auch für die Tiere und Pflanzen, die nicht meiner Ernährung dienen. (Ich gestehe auch den Pflanzen ein "Gefühlsleben" zu, obwohl ich nicht den Zugang dazu habe wie bei den Tieren.)

@ Küchenfe...: fährst Du auch kein Auto, weil Du keins bauen kannst?

Mir scheint das Wichtigste zu sein, daß man sich bewußt ist, was man zu sich nimmt und nicht einkauft, weils billig ist (immer so weit möglich!). Schnäppchenjäger sind die Verursacher sehr vielen Leids auf dieser Erde. Und das nicht nur im Lebensmittelbereich.

Anonym2009-04-14T05:38:41Z

Nein, ich habe meinen Osterbraten genossen und seitdem ich weiß,
dass mir der intelligenteste Vegetarier, den ich zur Zeit kenne,
verziehen hat, habe ich noch eine Portion mehr gegessen.. ;)

Ernst:
Unternimmt jemand von uns hier, etwas gegen die schrecklichen
Tierzüchtungen in aller Welt....?
Hier in Deutschland?
Wenn ja, wieviele?
Frage mal, wer von den Usern schon dafür auf die Straße ging.
Könnte eine interessante Frage werden.
Sicher antworten viele erst, wenn sie ihre Currywurst zu Ende gegessen haben.

Ben G2009-04-14T00:59:03Z

Gar nicht mal SO einfach, darauf zu antworten - ich versuche es trotzdem.
Ich gehöre zu dem Teil der Menschen, die dieses tierische Eiweiß benötigen. Wenn ich nicht mindestens eine tierische Speise - und wenn es auch nur ein Ei ist - am Tag zu mir nehme, werde ich nervös.
Wären wir wieder auf uns selbst gestellt (jagen, sammeln), wäre ich sicher ein Jäger.
Insofern gehöre ich zu denen, die den täglichen Massenmord an Tieren unterstützen, indem ich bewußt Fleisch kaufe, um es zu verzehren. Das ist in meinen Augen natürlich - hat aber nichts damit zu tun, daß man das Leben der Zuchttiere nicht auch natürlich gestalten kann.
Um letztendlich Deine 5 Fragen zu beantworten:
1) Ja, durch den Kauf, bin ich daran beteiligt.
2) Mein Gewissen ist nicht involviert, ich ernähre mich.
3) ...hat damit nix zu tun...
4) nein.
5) Nein, mit Sicherheit können wir den Tieren, die auf unserem Speiseplan stehen, ein würdigeres Leben ermöglichen. Oder anders gesagt: sie sollten ein natürliches Leben haben, bevor wir Menschen sie auf unsere Speisekarte setzen. Kurzer schneller Tod ist bereits Gesetz und wird auch so gemacht.
Das ist Natur, wir sind ein Teil davon!

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