Sollte man eine Art "Führerschein" für ...?
... Pferdebesitzer zur Pflicht machen?
Wäre es nicht sinnvoll, wenn pferdebegeisterte Menschen vor der Anschaffung eines eigenen Pferdes erst mal sowas wie einen Fähigkeitsnachweis erwerben müssten? So etwas wie den "Basispass Pferdekunde" zum Beispiel, damit zumindest das Wissen über die Grundbedürfnisse des Pferdes (Haltung, Ernährung, Gesundheit, Psyche) vorhanden ist.
Ich finde es erschreckend, wie mangelhaft bzw. lückenhaft das Wissen vieler Pferdebesitzer ist - zum Leidwesen der Tiere. Die meisten Mißstände kommen meiner Erfahrung nach aus Unwissenheit des Halters.
Nebenbei bemerkt fände ich einen Befähigungsnachweis bei jeglicher Tierhaltung sinnvoll, auch wenn es sich um Mäuse handelt. Auch diese haben artspezifische Bedürfnisse.
Sollte man so etwas zur Pflicht machen? Oder seid ihr eher der Meinung, dass sich jeder Mensch zum Spass jedes Tier anschaffen darf, das ihm gefällt?
Ich teile eure Meinungen, dass das bei den Kindern genauso sein sollte, aber das ist hier nicht das Thema.
@PapavonM...: Um ein Fahrzeug führen zu dürfen muss ich auch einen Befähigungsnachweis vorlegen. Haben wir deshalb einen Polizeistaat?
Der Führerschein für Hunde bezieht sich eher auf das sichere Führen des Hundes, damit niemand gefährdet wird.
Ich meinte für Pferde auch eine Grundausbildung in Haltung, Ernährung u.ä. um z.B. folgendes zu vermeiden:
- leichtfuttrige Pferde (Robustrassen, Pferde aus kargen Ländern u.ä.) im Sommer den ganzen Tag auf fetten grünen Weiden
- "Robusthaltung" auf Matschkoppeln ohne zugsicheren, trockenen Unterstand und sauberer Liegefläche
- unregelmäßige Kraft- oder Zusatzfuttergaben oder übermässige
- Freizeitpferde, die vielleicht alle 10 Tage mal geritten werden
- reine Boxenhaltung
- leichtfertige Pferdekäufe ohne langjährige Erfahrung aus der Begeisterung heraus
und und und...
Die meisten Menschen meinen es im Grunde nur gut und geben dann Unmengen Geld für den TA aus um Krankheiten zu behandeln, die sie selbst verursacht haben.
@Naso: Ich stelle mir das ähnlich vor wie z.B. den Basispass, vielleicht etwas ausführlicher über 1 Woche statt nur über 3 Tage. Ausbildung und Prüfung könnte von anerkannten Verbänden wie FN oder VFD abgenommen werden. Die Kosten trägt natürlich der Pferdebesitzer. Auch das schreckt die ab, die z.B. nur aus einer vorübergehenden Laune ein Pferd haben möchten.
Die Kosten für so einen Kurs finde ich sinnvoll. Es schreckt die ab, die es nicht wirklich ernst meinen und somit eh als Pferdehalter nicht in Frage kommen. Und wenn ich mir ein Pferd leisten will, dann aber im Vorfeld keine 200,- Euro für ne Ausbildung habe, kann ich's gleich sein lassen.
@Marianne: Ich habe den Basispass über den VFD gemacht und fand ihn recht gut. Die Themen sind gut gewählt, von den natürlichen Lebensbedingungen und Physiologie des Pferdes und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für seine Haltung, Futterqualitäten und Fütterung, Hygienebedingungen, Krankheitsvorbeugung und -erkennung, Hufkunde und Anatomie usw.Wenn man das ganze noch von 2 auf vielleicht 5 Wochenenden ausdehnen würde, fände ich es als Grundausbildung nützlich. Ich weiss noch, dass bei uns ein paar jüngere Mädels dabei waren, die viel neues lernten und nach dem Kurs meinten, sie wollten doch erst mal kein eigenes Pferd. Natürlich ist man danach nicht perfekt, aber zumindest könnte man die
häufigsten Mißstände damit vermeiden.