Sollte man eine Art "Führerschein" für ...?

... Pferdebesitzer zur Pflicht machen?

Wäre es nicht sinnvoll, wenn pferdebegeisterte Menschen vor der Anschaffung eines eigenen Pferdes erst mal sowas wie einen Fähigkeitsnachweis erwerben müssten? So etwas wie den "Basispass Pferdekunde" zum Beispiel, damit zumindest das Wissen über die Grundbedürfnisse des Pferdes (Haltung, Ernährung, Gesundheit, Psyche) vorhanden ist.

Ich finde es erschreckend, wie mangelhaft bzw. lückenhaft das Wissen vieler Pferdebesitzer ist - zum Leidwesen der Tiere. Die meisten Mißstände kommen meiner Erfahrung nach aus Unwissenheit des Halters.

Nebenbei bemerkt fände ich einen Befähigungsnachweis bei jeglicher Tierhaltung sinnvoll, auch wenn es sich um Mäuse handelt. Auch diese haben artspezifische Bedürfnisse.

Sollte man so etwas zur Pflicht machen? Oder seid ihr eher der Meinung, dass sich jeder Mensch zum Spass jedes Tier anschaffen darf, das ihm gefällt?

2009-03-13T08:43:53Z

Ich teile eure Meinungen, dass das bei den Kindern genauso sein sollte, aber das ist hier nicht das Thema.

@PapavonM...: Um ein Fahrzeug führen zu dürfen muss ich auch einen Befähigungsnachweis vorlegen. Haben wir deshalb einen Polizeistaat?

2009-03-13T08:53:24Z

Der Führerschein für Hunde bezieht sich eher auf das sichere Führen des Hundes, damit niemand gefährdet wird.
Ich meinte für Pferde auch eine Grundausbildung in Haltung, Ernährung u.ä. um z.B. folgendes zu vermeiden:
- leichtfuttrige Pferde (Robustrassen, Pferde aus kargen Ländern u.ä.) im Sommer den ganzen Tag auf fetten grünen Weiden
- "Robusthaltung" auf Matschkoppeln ohne zugsicheren, trockenen Unterstand und sauberer Liegefläche
- unregelmäßige Kraft- oder Zusatzfuttergaben oder übermässige
- Freizeitpferde, die vielleicht alle 10 Tage mal geritten werden
- reine Boxenhaltung
- leichtfertige Pferdekäufe ohne langjährige Erfahrung aus der Begeisterung heraus

und und und...

Die meisten Menschen meinen es im Grunde nur gut und geben dann Unmengen Geld für den TA aus um Krankheiten zu behandeln, die sie selbst verursacht haben.

2009-03-13T13:03:33Z

@Naso: Ich stelle mir das ähnlich vor wie z.B. den Basispass, vielleicht etwas ausführlicher über 1 Woche statt nur über 3 Tage. Ausbildung und Prüfung könnte von anerkannten Verbänden wie FN oder VFD abgenommen werden. Die Kosten trägt natürlich der Pferdebesitzer. Auch das schreckt die ab, die z.B. nur aus einer vorübergehenden Laune ein Pferd haben möchten.

2009-03-14T04:52:21Z

Die Kosten für so einen Kurs finde ich sinnvoll. Es schreckt die ab, die es nicht wirklich ernst meinen und somit eh als Pferdehalter nicht in Frage kommen. Und wenn ich mir ein Pferd leisten will, dann aber im Vorfeld keine 200,- Euro für ne Ausbildung habe, kann ich's gleich sein lassen.

@Marianne: Ich habe den Basispass über den VFD gemacht und fand ihn recht gut. Die Themen sind gut gewählt, von den natürlichen Lebensbedingungen und Physiologie des Pferdes und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für seine Haltung, Futterqualitäten und Fütterung, Hygienebedingungen, Krankheitsvorbeugung und -erkennung, Hufkunde und Anatomie usw.Wenn man das ganze noch von 2 auf vielleicht 5 Wochenenden ausdehnen würde, fände ich es als Grundausbildung nützlich. Ich weiss noch, dass bei uns ein paar jüngere Mädels dabei waren, die viel neues lernten und nach dem Kurs meinten, sie wollten doch erst mal kein eigenes Pferd. Natürlich ist man danach nicht perfekt, aber zumindest könnte man die

2009-03-14T04:52:42Z

häufigsten Mißstände damit vermeiden.

idril_arien2009-03-13T12:45:17Z

Beste Antwort

Das würde zumindest so manchen Pferd viel Leid ersparen. Wieviele Besitzer haben sich noch nie wirklich mit der Verdauung des Pferdes beschäftigt. Da wird dann nach dem Reiten, weils Hotte ja fleißig war, erst einmal ein Liter Müsli oder anderes Kraftfutter reingebechert, weils ja brav war. Daß dies zum völligen Zusammenbruch des Verdauungstraktes mit schweren Koliken und nicht zuletzt Hufrehe führen kann, darüber machen sie sich keine Gedanken. Erst wenns dann zu spät ist. Dann heißts: Das Müsli hat das Pferd doch schon immer bekommen. Ich versteh das gar nicht. Daß es bei ungewohnten Mengen oder überhaupt Kraftfutterfütterung, wenn es sonst keines bekommt, zu Fehlgärungen und damit Vergiftungen, die sich in Hufrehe oder Huflederhautentzündung entladen können kommt, davon haben die Leute noch nie gehört. Kolik mit Darmverschluß oder Magenüberlastung sind ebenfalls häufige Folgen.

Dann wird irgend ein Mineralfutter "nach Bedarf" gefüttert. Jeder Arzt - auch Humanmediziner - sagt einem, daß Minerale und Vitamine nur bei konstanter Einnahme funktionieren und anders sogar schwere Allergien auslösen können. Aber beim Tier wird trotzdem mit diesen Sachen rumgepfuscht.

Für mich sollte es für jeden Tierhalter - ob neu oder alt - die Pflicht zu einer Weiterbildung in dem was das Tier braucht geben. Angefangen beim Futter, nicht beim Spielzeug.

Bei vielen Pferden geht diese Fütterung sogar relativ lange Zeit gut, wie bei Leuten bei uns im Stall. Da kann man gegen ne Wand reden, daß z. B. Karotten nicht kleingeschnitten werden sollten. Pferde haben Zähne. Ist ja die letzten Jahre gut gegangen. Und dann? Oh Wunder, das Pferd hat ne Schlundverstopfung, weil so ne Karottenscheibe nicht richtig gekaut sondern so verschlungen wurde. Dabei noch Glück gehabt, daß sie sich nicht über den Kehlkopf gelegt hat. Hätte die passende Größe gehabt. Dann wird beim nächsten Pferd das Müsli von einem Tag auf den anderen umgestellt. Oh, welch Wunder, jetzt hat der andere Zosse Hufrehe. Woher nur?

Leider muß es erst schief gehen, bevor beratungsresistente Besitzer mal anfangen zuzuhören und Ratschläge anzunehmen. Ausbaden muß es das Pferd.

@ Papavonmaus

Nicht Polizeistaat. Aber, wenn du Exoten halten willst, mußt du ebenfalls nachweisen, daß du diese halten kannst. Warum also nicht bei normalen "Haus-" oder "Stalltieren"? Beim Pferd würde sich sogar der Equidenpaß dafür anbieten, eine entsprechende Veranstaltung besucht zu haben. Ähnlich wie dem Erste Hilfe Kurs den jeder vor der Führerscheinprüfung machen muß.

@ Marienne

Und genau deshalb, um Pferden solche Fehler nicht ausbaden zu lassen, sollte man vor dem Kauf einen entsprechenden Kurs machen müssen. Dabei reicht es, wenns um Fütterung und Haltunsbedingungen geht. Reiten tut eh jeder anders.

@ regnau

Du hast du noch nur Angst, dich deinem Unwissen und Unvermögen was RICHTIGE Pferdehaltung angeht, stellen zu müssen.

Ilona C2009-03-15T02:33:47Z

....gar nicht mal so schlecht?.......ich finde diese Idee SUPER !!!!!

Viele Leute wissen garnicht u. machen sich auch keine Gedanken darüber was Sie Tieren antun......nur weil die nicht unsere Sprache sprechen (nach dem Moto: die sind ja sowiso stumm) u.sich somit auch nicht wehren können.

Anonym2009-03-13T08:53:04Z

Da gäbe es aber viel zu tun,wenn alle,die ein Tier halten möchten,erst einen "Führerschein" dafür machen müssten.Mensch,und was könnte der "Lehrer" dafür erst kassieren.Nicht lange und dann wäre es so teuer wie ein Führerschein für das Auto,der für manch einen schon viel zu viel kostet.
Nein,ehrlich,man kann sich auch anders richtig informieren oder sich das bei dem Tierbesitzer ein wenig abkupfern,der das Tier vorher hatte.
Lieber sollte man darauf achten,an wen man Tiere abgibt und im allgemeinen sich nicht scheuen,einen Tierhalter,der sein Tier quält,zu melden.
Im übrigen ist es meine Meinung,das Haustiere nicht artgerecht gehalten werden können,man denke da nur an Wohnungskatzen,an Schlangen,die in kleinen Terarien gehalten werden,Hamster,die nur einen mickrigen Käfig haben und Hunde,die kaum vor die Tür kommen usw. usw.
Es wird immer Tierbesitzer geben,die null Ahnung haben und auch welche,wo man sich fragt,warum die überhaupt ein Tier haben.
Wie gesagt,kann man da ein greifen,wenn es Not tut.

Anonym2009-03-13T08:26:58Z

Was für eine geniale Idee!
So in der Art wie der Sachkundenachweis für große Hunde vielleicht, der beim Tierarzt abgelegt werden muss.

Das wäre ideal. Denn wenn ich sehe, wer sich da so manches Mal ein Pferd anschafft und in welcher Form er dem Pferd und auch sich selber durch Unkenntnis schadet. Dann wäre das wirklich den Pferden gegenüber fair.
Letzte Woche hat sich bei uns am Stall ein kleines Mädchen den Arm gebrochen, weil es im Roundpen hinter ihrem Pferd herlief um es zu scheuchen und das Ganze so nah, dass ihr Pferd zutreten konnte.
Und auch hier war wieder einmal ein Kind, welches von Nichtreitenden und Nichtpferdekundigen Eltern ein Pferd in den Stall gestellt bekommen hat, das es einfach noch nicht besser wissen kann.
Oder wenn ich mich hier durch manche Fragen lese, in denen Pferdebsitzer sich zu den Fütterungsmaßnahmen ihrer Pferde äußern, oder von den diversen Futtermittelzusätzen berichten, die sie untermischen....... beängstigend.

Anonym2009-03-13T07:59:58Z

Schon oft sind Autos und Motorräder mit Pferden kollidiert, was gefährlicher ist als mit Hunden und Katzen.
Dabei starb schon so mancher Biker.

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