Kann man seine Eltern hassen?

Es gibt viele Gründe warum man manchmal seine Eltern "hasst", mal aber von den oberflächlichen (Ausgehverbot, Taschengeldentzug ect.) abgesehen, gibt es auch einige wo man vielleicht von wirklichem Hass sprechen könnte? (Vernachlässigung, Misshandlung usw. sind hingegen die Extremfälle)
Kann man seine Eltern wirklich richtig hassen und ab wann hat man "das Recht dazu"??? Ab wann findet ihr es verständlich?
Was meint ihr?
lg
Lady-Love

?2009-03-09T20:29:28Z

Beste Antwort

Hallo,

ja, natürlich kann man das.

Für mich ist es gerechtfertigt, sobald die Eltern sich entweder bewusst gefühlskalt gegenüber einem Kind verhalten, es vernachlässigen obwohl sie die Möglichkeit hätten, es gut zu versorgen, es missbrauchen oder misshandeln.

Sobald ein Kind von den Eltern nicht aus Überforderung heraus sondern *bewusst* schlecht behandelt wird, kann ich Hass verstehen und finde ihn absolut legitimiert.

Viel schlimmer und herzzerreißender als Wut und Hass auf die Eltern die einem Schlimmes angetan haben finde ich, wenn Kinder (oder auch mittlerweile Erwachsene) einfach nur traurig sind ohne jede Energie - oder das nötige Selbstbewusstsein - zu haben, auch *wütend* zu werden.

Dann finden diese Menschen dann tausend Gründe "warum" der Vater sie denn krankenhausreif geschlagen hat oder sie ständig emotional erniedrigt hat - aber werden nicht wütend sondern suchen die Fehler irgendwie immer wieder bei sich selbst.

Und legitimieren dann das Verhalten der Eltern immer wieder mit einem "aber die hatten doch so eine schwere Kindheit" oder "der hat es doch so schwer im Leben".

Nein, nichts berechtigt einen Menschen sein Kind zu prügeln, oder es zu vernachlässigen oder es irgendwie schlecht zu behandeln...

Ich denke, wenn ein Kind von den Eltern nicht richtig geliebt wird, dann merkt es das - selbst wenn die Eltern sich "formal" korrekt verhalten, das heißt es materiell gut versorgen und "optisch" ein gutes Bild abgeben... Aber ein Kind braucht Liebe. Und ich denke, sobald diese Liebe fehlt, fehlt einfach das Wichtigste überhaupt - und ja, dann kann sich beim Kind auch Hass entwickeln, denn das ist auch eine Art von Vernachlässigung.

Wichtig ist aber, dass dieser Hass irgendwann in eine Wut umschlägt - Hass ist etwas, das einen total beherrscht, genauso wie Liebe (da ich selbst schon wirklich gehasst habe, und glaubt mir, Hass ist wirklich etwas anderes als jemanden nur nicht zu mögen oder "sauer" auf ihn zu sein!) - wenn man jemanden hasst wird man diesen Menschen in seinen Gedanken nie wieder ganz los auch wenn man ihn nie wieder sehen sollte.

Ich denke, jemand der so schlimme Dinge erlebt hat, dass er seine Eltern jetzt hasst - sollte auf jeden Fall eine Therapie machen damit er wieder ein Leben führen kann in dem diese Eltern einfach keine große Rolle mehr spielen - weder in Liebe noch in Hass.

LG

Angelina

die tolle Eltern hatte, aber die leider als Kind hautnah mitbekam wie schlimm sich der Vater meiner damaligen besten Freundin gegenüber seiner Familie verhalten hat (Mutter krankenhausreif geschlagen, meine Freundin eindeutig bis heute emotional total gestört, es ist nicht bekannt was da noch so gelaufen ist - ich traue dem Mistkerl alles zu!!!)

SourCherry2009-03-10T09:34:07Z

wir sind in der ,,pubertät'' . von uns wird regelrecht erwartet, unsere eltern ab und zu zu hassen. *gg
aber jetzt wirklich wirklich hassen, das kann man sie nicht. überhaupt sollte man keinen hass für irgendjemanden empfinden.






og bin ich nicht waise? hahaa.

Anonym2009-03-10T05:35:45Z

man hat immer das Recht zu hassen, aber niemals einen Grund...denn der einzige ,dem man mit dem Hassgefühl schadet ist man selbst, weil Hass immer unglücklich macht. Den Gehassten kann man durch irgendwelche Aktionen kurzfristig Schaden zufügen, sich selbst fügt man durch den Hass dauerhaften Schaden zu.

Anonym2009-03-10T05:01:11Z

"Hass" ist ein starkes Wort.
Teenager denken oft dass sie ihre Eltern hassen da sie dies und jenes nicht tun durften....aber in späteren Jahren sehen sie oft selbst ein dass die Eltern es vielleicht nur mit ihnen gut meinten.

Als Kind im Elternhaus "richtige" böse Erfahrung machen - wie prügeln und von den Eltern haßvoll angeschrien zu werden - kann schon zu Hass führen. Wenn man dann so einer Hölle entkommen und erwachsen ist, erinnert man sich an diese Zeit nur mit traurigen Gedanken. Innerlich vergibt man den Eltern, zieht es aber vor sich zu distanzieren um sein eigenes Leben zu führen. Auch ist man besser dran wenn man den Eltern so wenig wie möglich über sein Erwachsenen Leben berichtet, denn dann ist weniger zu kritisieren.
Dies ist meine Meinung + ich kann ein Lied von der Hölle singen.

Gaston2009-03-09T14:43:42Z

Meine Gattin hasst ihre Mutter.
Völlig zu Recht wie ich anfügen darf.
Wir sind nun seit 19 Jahren verheiratet und ich werde von ihrer Mutter nach wie vor gesiezt, weil ich ihrer Meinung nach nicht standesgemäß bin, da ich nicht studiert habe (um nur ein kleines und noch relativ harmloses Beispiel zu nennen - die Höflichkeit verbietet mir hier stärkere Beispiele auszuführen, die z.T Straftatbestände erfüllen würden).

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