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Kann man seine Eltern hassen?
Es gibt viele Gründe warum man manchmal seine Eltern "hasst", mal aber von den oberflächlichen (Ausgehverbot, Taschengeldentzug ect.) abgesehen, gibt es auch einige wo man vielleicht von wirklichem Hass sprechen könnte? (Vernachlässigung, Misshandlung usw. sind hingegen die Extremfälle)
Kann man seine Eltern wirklich richtig hassen und ab wann hat man "das Recht dazu"??? Ab wann findet ihr es verständlich?
Was meint ihr?
lg
Lady-Love
16 Antworten
- ?Lv 6vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Hallo,
ja, natürlich kann man das.
Für mich ist es gerechtfertigt, sobald die Eltern sich entweder bewusst gefühlskalt gegenüber einem Kind verhalten, es vernachlässigen obwohl sie die Möglichkeit hätten, es gut zu versorgen, es missbrauchen oder misshandeln.
Sobald ein Kind von den Eltern nicht aus Überforderung heraus sondern *bewusst* schlecht behandelt wird, kann ich Hass verstehen und finde ihn absolut legitimiert.
Viel schlimmer und herzzerreißender als Wut und Hass auf die Eltern die einem Schlimmes angetan haben finde ich, wenn Kinder (oder auch mittlerweile Erwachsene) einfach nur traurig sind ohne jede Energie - oder das nötige Selbstbewusstsein - zu haben, auch *wütend* zu werden.
Dann finden diese Menschen dann tausend Gründe "warum" der Vater sie denn krankenhausreif geschlagen hat oder sie ständig emotional erniedrigt hat - aber werden nicht wütend sondern suchen die Fehler irgendwie immer wieder bei sich selbst.
Und legitimieren dann das Verhalten der Eltern immer wieder mit einem "aber die hatten doch so eine schwere Kindheit" oder "der hat es doch so schwer im Leben".
Nein, nichts berechtigt einen Menschen sein Kind zu prügeln, oder es zu vernachlässigen oder es irgendwie schlecht zu behandeln...
Ich denke, wenn ein Kind von den Eltern nicht richtig geliebt wird, dann merkt es das - selbst wenn die Eltern sich "formal" korrekt verhalten, das heißt es materiell gut versorgen und "optisch" ein gutes Bild abgeben... Aber ein Kind braucht Liebe. Und ich denke, sobald diese Liebe fehlt, fehlt einfach das Wichtigste überhaupt - und ja, dann kann sich beim Kind auch Hass entwickeln, denn das ist auch eine Art von Vernachlässigung.
Wichtig ist aber, dass dieser Hass irgendwann in eine Wut umschlägt - Hass ist etwas, das einen total beherrscht, genauso wie Liebe (da ich selbst schon wirklich gehasst habe, und glaubt mir, Hass ist wirklich etwas anderes als jemanden nur nicht zu mögen oder "sauer" auf ihn zu sein!) - wenn man jemanden hasst wird man diesen Menschen in seinen Gedanken nie wieder ganz los auch wenn man ihn nie wieder sehen sollte.
Ich denke, jemand der so schlimme Dinge erlebt hat, dass er seine Eltern jetzt hasst - sollte auf jeden Fall eine Therapie machen damit er wieder ein Leben führen kann in dem diese Eltern einfach keine große Rolle mehr spielen - weder in Liebe noch in Hass.
LG
Angelina
die tolle Eltern hatte, aber die leider als Kind hautnah mitbekam wie schlimm sich der Vater meiner damaligen besten Freundin gegenüber seiner Familie verhalten hat (Mutter krankenhausreif geschlagen, meine Freundin eindeutig bis heute emotional total gestört, es ist nicht bekannt was da noch so gelaufen ist - ich traue dem Mistkerl alles zu!!!)
- GastonLv 6vor 1 Jahrzehnt
Meine Gattin hasst ihre Mutter.
Völlig zu Recht wie ich anfügen darf.
Wir sind nun seit 19 Jahren verheiratet und ich werde von ihrer Mutter nach wie vor gesiezt, weil ich ihrer Meinung nach nicht standesgemäß bin, da ich nicht studiert habe (um nur ein kleines und noch relativ harmloses Beispiel zu nennen - die Höflichkeit verbietet mir hier stärkere Beispiele auszuführen, die z.T Straftatbestände erfüllen würden).
- vor 1 Jahrzehnt
Ich kenn das ich hasse meine eltern sau richtig
ich wurde gschlagen jeden tag ohen ende nur geschlagen
ich war wie ein ..... behandelt worden seitdem lebe ich mit miene großeltern
JO man hat das recht wenn jemand jeden tag richtig gehauen wird nur ausgenützt wird vom vater sachen klauen und wenn muttern keine sorgen für kindern haben und so wenn du ständig von deinem vater fette ausdrücke bekommst
Ja es gibt viele gründe wieso man eltern hassen tut
- vor 1 Jahrzehnt
ich persönlich bin der ansicht, dass man seine eltern realistisch hassen kann.
aber jeder muss das selbst wissen, eine alterseinschränkung gibt es nicht!
ich würde meine eltern ab dem zeitpunkt hassen, in dem sie mich misshandeln würden oder derartiges!!
ansonsten würde ich es einfach nur zu "sauer" einordnen.
aber wie gesagt, jedes individuum hat eine eigene auffassung dazu. (( ;
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- vor 1 Jahrzehnt
also ich bin jetzt mittlerweile 30...und habe meine Eltern mal gehasst(ich hab sogar öfters geträumt, wie ich sie umbringe),meine Eltern haben mich auch geschlagen,mit Ausdrücken rumgeworfen.....letztendlich bin ich von zu Hause mit 15 abgehauen
Aber ich bin alt genug, um zu verzeihen....Eltern sein, ist auch nicht einfach.....meine Mutter ist bis heute noch immer nicht 100% einsichtig.....aber sie kann mich nicht mehr verprügeln,weil sie wüßte ,ich kann mich jetzt wehren...Sicherlich brauch man dazu auch Eltern, die selber ein wenig an sich arbeiten.....denn später erziehen wir Kinder unsere Eltern;o)....
- JocolibriLv 7vor 1 Jahrzehnt
Hass ist ein Gefühl und daher immer berechtigt !
Unsere Kultur führt ins Chaos, gerade weil wir gezwungen werden Gefühle zu unterdrücken.
Feingeistige Bewertungen bringen hierbei gar nichts, wenn ihr Ziel nicht ist, diese Gefühle anzunehmen.
Wenn wir etwas nicht verstehen, liegt es einfach daran, das uns die dazu nötigen Informationen fehlen. Verheerende Vorurteile zeugen nur von der fahrlässigen Haltung des Urteilers, dessen Wunsch es ist, sich mit dem Thema nicht ausführlich zu beschäftigen, aber nachher um so eifriger dabei ist, wenn es gilt, nach dem Fiasko einen Sündenbock zu finden, um ja nicht selbst erkennen zu müssen, das die eigene unwillkürliche Verdrängung mit dazu beigetragen hat.
Sicher können wir fühlen, solange wir leben, mal klar und deutlich - mal verschwommen und gedämpft, je nach dem in welchem Umfeld mit welchen Vorerlebnissen wir in welche Situation geraten.
Wenn Menschen es fertig bringen, in völlig verfahrenen Momenten unter großen Druck und im Bewußtsein absoluter Ohnmacht, sich selbst zu hassen, so ist der Haß auf Eltern und andere Personen, denen man die Schuld am eigenen Leid zuschiebt absolut natürlich und entlastend.
Also nochmal ganz klar, alle Gefühle beruhen auf gemachten Erlebnissen und in dem Fall des Hasses auf lebensgefährlichen und bedrohlichen Situationen.
Wie wir mit unseren Sensoren umgehen, die uns jene Gefühle vermitteln ist leider oft arg verworren. Wir haben gelernt, das unsere Gefühle mißachtet, verachtet und entwertet werden - wurden direkt aufgefordert sie zu unterdrücken, teils mit massiver Gewalt und haben daraus den Schluß gezogen, das es wohl besser ist sich anzupassen und die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen. Das bewirkt Verdrängung aus dem Bewußtsein und als dauerhafter Zustand scheinbares Vergessen. So sammeln sich im Unterbewußtsein unterdrückte Gefühle an, bilden ein explosives Gemisch und mit dem richtigen Funken kommt es zu Mord und Totschlag.
Hierbei sei dem unbeteiligten, "scheinbar objektiven" Betrachter gesagt, das die Kleinigkeit, die das Faß zum überlaufen brachte für Menschen die nicht derart vorbelastet sind als völlig belanglos empfunden werden können. Da wie gesagt den Außenstehenden oft die wichtigen und relevanten Umstände und Zusammenhänge verborgen bleiben wirkt ein derartiges Schauspiel mit unter auch komisch, während es für die Beteiligten zum bitteren Ernst werden kann.
Deine Beispiele Ausgehverbot und Taschengeldentzug sind für die meisten wohl eher ärgerlich, wenn dies einen bereits gereizten Nerv trifft wird man auch schon mal richtig wütend, aber Haß beruht in der Regel auf noch auswegsloseren Situationen.
Jedoch ist das Ausgehverbot, also das Einsperren sehr wohl fähig, mit entsprechender Unterdrückung im Vorfeld und dem entsprechend angestauten Gefühlen, Haß hervorzurufen.
Da alle Gefühle berechtigt sind wende ich mich zum Abschluß noch einmal deutlich der Art zu, wie wir damit umgehen.
Gefühle werden in unserer Gesellschaft massenhaft unter den Teppich gekehrt. Ihnen wird also bewußt und unbewußt das Recht entzogen da zu sein.
Jetzt gibt es Gefühle ja nicht zum reinen Selbstzweck, sondern sie stellen ja einen unentbehrlichen Sinn dar. Mit dieser fortwährenden und umfassenden Unterdrückung verlernen wir mit unseren Gefühlen sinnvoll umzugehen. Halten wir uns zurück, steigern uns in die wildesten Phantasien und fühlen uns immer wieder enttäuscht, wenn unsere scheinbare Logik und unsere ausufernden Phantasien auf die des Anderen prallen, in der Realität zerplatzen und baden gehen.
Das führt allzuoft zum Rückzug in die Einsamkeit und der Verweigerung am Leben aktiv teilzunehmen. Daraus ergibt sich eine meist stark eingeschränkte Wahrnehmung und daraus folgend die Unfähigkeit, umsichtig und verantwortungsbewußt zu handeln. Wenn wir dann an allen Ecken und Kanten uns stoßen und verletzen, sind natürlich die entsprechenden Personen daran Schuld, obwohl es Schuld ja gar nicht mehr gibt, wenn wir erkennen, das dieses schuldhafte Verhalten auf entsprechenden Erlebnissen beruht, die zu diesen fatalen Erfahrungen geführt haben und nun in solch ein Verhalten mündet, das man fast schon als zwangsläufig bezeichnen kann, wenn hier das Umfeld nicht verständnisvoll agiert und die alten Verletzungen heilen hilft.
Hier beginnt die Verantwortung aller am Zustand und der Weiterführung unserer Beziehungen oder eben nicht Beziehungen.
Du fragst,"ab wann hat man das Recht zum Hassen hat" das ist aufgrund mangelhafter Information von Außen gar nicht zu beurteilen.
Hat ein Mensch dieses Gefühl, so ist es berechtigt, ab wann er es bekommt, kann nur er selber empfinden, aber bestimmen sollte er darüber nicht, denn dies ist der Anfang des Gefühlsstaues.
Es interessiert annehmen und ergründen worauf es beruht hilft hier weit mehr, als alle Vorurteile und Richtersprüche.
LG Jo
- *ich*Lv 4vor 1 Jahrzehnt
eine interessante frage..
ich denke dass es geht-einerseits. bei wirklich tief verletztenden dingen. andererseits-und das ist das traurige-lieben kinder ihre eltern doch trotzdem (fast) immer.. und das oft sehr unverdient!
- irmela_pLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ein "Recht" auf Hass gibt es eigentlich nie, weil Hass ein Gefühl ist. Gefühle sind individuell und vom Erleben geprägt, nicht immer objektivierbar.
ABER eben dieses individuelle Erleben kann einem schon ein Gefühl des Hasses bescheren, wenn man Schlimmes von den Eltern erlebt hat. Du unterscheidest ja schon selbst zwischen diesem "ich hasse meine Eltern" weil man nicht in die Disco darf oder schon um 22h daheim sein soll, und dem Hass, der sich im Herzen festsetzt, wenn einem echtes Unrecht immer wieder und wieder widerfährt. Einen solchen Hass verständlich zu finden ist nicht schwer.
Tatsächlich halten aber "geschändete Kinder" sehr lange an ihrer Liebe zu den Eltern fest, weil sie es einfach nicht besser wissen. Wenn man mit Gewalt oder Missbraucht groß wird, dann empfinden es viele Kinder ganz normal und suchen Schuld für Schmerz und Schande eher bei sich. Das ist auch der Grund, warum so viele Kinder, die Gewalt erfahren haben, diese später weitergeben. Sie wissen es einfach nicht besser.
Kommen solche Kinder in Pflegefamilien oder Heime, dann verstehen sie tatsächlich die Welt nicht mehr. Sie vermissen das, was sie kennen.
Trotzdem bleibt es dabei, dass es ein Recht auf Hass nicht gibt. Es bleibt eine große Aufgabe für alle Beteiligten (Jugendamt, Erzieher, Pflegeeltern etc.) den Verwundeten trotzdem eine Chance auf Liebesfähigkeit nach einem allgemeinen Verständis zu geben.
Eine ganz ganz schwere Aufgabe.
Aus Verständnis ein Recht abzuleiten, das geht (leider) nicht.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
man hat immer das Recht zu hassen, aber niemals einen Grund...denn der einzige ,dem man mit dem Hassgefühl schadet ist man selbst, weil Hass immer unglücklich macht. Den Gehassten kann man durch irgendwelche Aktionen kurzfristig Schaden zufügen, sich selbst fügt man durch den Hass dauerhaften Schaden zu.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
"Hass" ist ein starkes Wort.
Teenager denken oft dass sie ihre Eltern hassen da sie dies und jenes nicht tun durften....aber in späteren Jahren sehen sie oft selbst ein dass die Eltern es vielleicht nur mit ihnen gut meinten.
Als Kind im Elternhaus "richtige" böse Erfahrung machen - wie prügeln und von den Eltern haßvoll angeschrien zu werden - kann schon zu Hass führen. Wenn man dann so einer Hölle entkommen und erwachsen ist, erinnert man sich an diese Zeit nur mit traurigen Gedanken. Innerlich vergibt man den Eltern, zieht es aber vor sich zu distanzieren um sein eigenes Leben zu führen. Auch ist man besser dran wenn man den Eltern so wenig wie möglich über sein Erwachsenen Leben berichtet, denn dann ist weniger zu kritisieren.
Dies ist meine Meinung + ich kann ein Lied von der Hölle singen.
Quelle(n): meine Gedanken zum Thema