Was ist für euch Lebenswert und wo hört es auf?

Ich starte eine Umfrage zum Thema Lebenswert oder nicht?
Für manche die Peter Singers Thesen kennen, können hier Pro oder Kontrameinungen geschrieben werem

Micha2009-01-15T06:28:01Z

Beste Antwort

Basierend auf meinem Beitrag zur Wertigkeit behinderten und nicht-behinderten Lebens kann ich bei flüchtiger Kenntnis von Singers Thesen nur grob zusammenfassen, dass das Leben lebenswert bleibt, solange wir Glücksmomente haben oder - selbst durch das Ertagen einer absehbaren Phase von Schmerz/Leid wieder in eine Phase der Glücksmomente übergehen können.
Logischer Weise sollten im Durschnitt mehr gute als schlechte Empfindungen vorhanden sein.

Das ist jetzt recht abstrakt, aber es geht hier ja auch mehr um Singer, als um meine Auffassung die etwas metaphysischer ist. :D

Anonym2009-01-14T11:47:03Z

Lebenswert ist es für mich, so lange zu leben, wie es mir es mir gut geht, ich keine fremde Hilfe brauche und alles selbstständig erledigen kann was zu erledigen ist. So zu sagen, solange ich fit bin, meine geistigen Fähigkeiten, meine Motorik und meine körperlichen Fähigkeiten nicht eingeschrenkt sind, möchte ich auf jeden Fall sehr alt werden.

Wenn ich aber durch eine Krankheit oder einen Unfall entweder irgendwelche körperlichen, geistigen oder motorische Einschrenkungen habe, mich also nicht mehr richtig bewegen kann, viel vergesse (Alzheimer) oder gar im Rollstuhl sitze, oder auch bettlägerig geworden bin, also nur noch in einem Pflegeheim mit einem Flügelnachthemd bekleidet im Bett liege und mich nicht mehr rühren kann, möchte ich lieber sterben, egal in welchem Alter.

Es ist für mich nicht mehr lebenswert, wenn ich vieleicht auch noch meine Stimme verloren habe und nur noch mit Augen rollen bzw. zwinkern sagen kann was ich möchte oder auch nicht. Wenn ich mich nicht mehr selber äußern kann, bei Schmerzen oder irgendwelchen Wünschen. Wenn ich nicht mehr selber auf die Toilette gehen kann und in Windeln machen muß. Wenn ich künstliche Nahrung brauche, weil ich nicht mehr schlucken kann. Wenn ich von Pflegern gewaschen werden muß, weil ich zu steif geworden bin. Wenn ich nicht mehr selbst lesen kann, weil ich erblindet bin. Wenn ich gefüttert werden muß, weil ich kein Besteck mehr selbst greifen kann.

Ich hasse es nur rumliegen zu müssen, mich nicht mehr anziehen zu können und nur noch in Nachtwäsche bis zum Lebensende Tag und Nacht im Bett zu verbringen und auf den Tod zu warten.

Wäre das der Fall, hätte ich gerne die Möglichkeit der freiwilligen Sterbehilfe. So daß ich selbst bestimmen kann, wann und wie ich sterbe. Sei es eine Giftinfusion, durch eine spezielle Tablette, oder wie auch immer.

Gruß Rosario