CO2 aus Kernkraftwerken?
Ich habe schon mehrfach gelesen, daß Kernkraftwerke Kohlendioxid produzieren. In der Schule haben wir gelernt, daß so ein Stoff beim radioaktiven Zerfall nicht entsteht. Kann mir das jemand erklären?
Ich habe schon mehrfach gelesen, daß Kernkraftwerke Kohlendioxid produzieren. In der Schule haben wir gelernt, daß so ein Stoff beim radioaktiven Zerfall nicht entsteht. Kann mir das jemand erklären?
egima
Beste Antwort
Kernkraftwerke erzeugen das CO2 indirekt. Bei der Kernspaltung und der Leitung des entstehenden Dampfes durch Turbinen entsteht kein CO2 - wo soll das auch herkommen, wenn keine organische Verbrennung oder Aufspaltung von Kohlensäure stattfindet?
Das CO2 kommt hier ins Spiel, wenn Du eine Gesamtbilanz für die Stromerzeugung durch Uranspaltung aufstellst, denn das Uranerz muß abgebaut, aufbereitet, verarbeitet, an- und abtransportiert und zuletzt endgelagert. Dabei benötigst Du Maschinen, Transportfahrzeuge usw., die direkt (bspw. Verbrennungsmotoren) oder indirekt (bspw. Betriebsstrom aus Kohlekraftwerken) CO2 produzieren. Diese CO2-Erzeugung mußt Du bei der Frage, ob Kernkraftwerke umweltfreundlich sind, berücksichtigen.
Das gilt allerdings für jede industrielle Stromerzeugung, auch ein Windkraftwerk kann nicht gebaut und betrieben werden, ohne daß Maschinen, LKW und andere CO2-Erzeuger beteiligt sind... von nichts kommt leider nichts...
hermit
Bei der Anreicherung von Uran wird sehr viel Energie benötigt. Ebenso beim Bau der Anlagen. Brennstäbe zu entsorgen ist ebenfalls CO2 lastig.
Kurz gesagt: bei der eigentlichen Energie-Produktion entsteht kein CO2. Vorher und nachher schon. Die gesamt CO2-Bilanz sieht daher nicht sehr gut aus bei Atomkraftwerken.
Mimas
Ist schon toll was man so alles bei z.B. Wikipedia finden kann...
Als Argument gegen den Atomausstieg wird durch neutrale wissenschaftliche Berichte [30] seit etwa 2002 immer wieder auf die "CO2-Freiheit" hingewiesen. Der bei der Ausbeutung von Uranvorkommen entstehende CO2-Ausstoà ist vergleichsweise vernachlässigbar. Beim Uranabbau entstehen auch direkte Emissionen, jedoch handelt es sich um radioaktive Folgeprodukte. Dabei handelt es sich vor allem um das radioaktive Edelgas Radon. Auch birgt die heute übliche In-Sito Methode der Ausbeutung von "low-grade" Uranvorkommen erhebliche Gefahren für die Umwelt, insbesondere für das Grundwasser. Aufgrund dieser Problematik findet in Europa trotz existierender Vorkommen kein Uranabbau mehr statt.
Das Ãko-Institut errechnete im Jahr 2007, dass zwischen 31 und 61 Gramm CO2 pro erzeugter KWh Atomstrom freigesetzt werden [31]. Das ist auÃerordentlich wenig im Vergleich zu Kohlekraftwerken: Gegenwärtig beträgt der CO2-Ausstoà pro kWh Strom bei Steinkohle ca. 950 g CO2/kWh und bei Braunkohle ca. 1150 g/KWh.
Die Höhe der produzierten Menge an CO2 beim Uranabbau hängt von der Qualität des Erzes ab. Je schlechter das Erz, desto mehr Energie wird benötigt, um das Uran herauszulösen, d.h. umso mehr CO2 fällt an.
Es entsteht also nicht direkt im AKW das CO2, sondern beim Abbau und der Aufbereitung des Urans.
Bonif
Wie soll denn das geschehen?
Im Kernkraftwerk brennt doch kein Feuerchen. Es sei denn, die Bedienung raucht.
Und die Kühler produzieren doch nur Wasserdampf, was ja wieder kein CO2 ist.
gasgasfreak
Also der dampf, den du siehst bei einem Atomkraftwerk, der aus dem Kühlturm kommt, das ist nur Wasserdampf.
Aber wenn du mal genauer hinschaust, siehst du dünnere aber auch so hohe Schornsteine, aus denen kommt Kohlendioxid und sogar ein paar wenige Radioaktive stoffe