Gibt es Gott oder das Paradies?

Ich weiß die Frage kam schon 100 mal, aber ich mache mir zur Zeit wirklich Gedanke über dieses Thema, dabei war ich nie Gläubig, bin ich auch jetzt noch nicht. Vor einigen Wochen Nachts als ich nicht Schlafen konnte kam mir der Gedanke das es wirklich Menschen auf dieser Welt gibt die daran Glauben das es ein Leben nach dem Tod gibt. Ich kann das nicht auch wenn ich es gerne würde, wahrscheinlich kann der Glaube an Gott, abgesehen von der Religion, einem in Schwierigen Situationen weiterhelfen, was mir aber nie gelingen wird. Die Menschen die das können sind meiner Meinung nach wirklich bewundernswert.
Wie denkt ihr darüber? Hatt euch das Thema auch schon beschäftigt?

Dieser Bericht ist nicht als Scherz oder Verarschung gemeint, also bitte nur ehrlich gemeinte Antworten!

2008-12-10T02:54:13Z

ERLÄUTERUNG: Ich meinte nicht das Leute die Glauben zu beneiden sind, sondern das es beneidenswert ist wenn ein Mensch so fest an etwas unglaubliches glaubt das er es als Wahrheit ansieht. Ich denke für viele Menschen wäre das Leben leichter wenn sie genau wüstte, also bewiesen wäre, das es nach dem Tod weitergeht.....

Anonym2008-12-10T14:34:22Z

Beste Antwort

Hallo Evenhanded,

ich kenne das Gefühl, das du beschreibst und diese Gedanken. Erst heute habe ich wieder einige Menschen getroffen, auf die deine Beschreibung genau zutrifft. Die sich sicher sind, dass etwas danach kommt, ein Christus, der mit weit geöffneten Armen sein Schäflein erwartet und nach der Mühsal des Lebens in die Arme schließt und ins Paradies geleitet. Auf den ersten Blick ist das beneidenswert, das stimmt.

"I guess it would be nice to give my heart to a god
But which one, which one do I choose?
All the churches fill with losers, psycho or confused
I just want to hold the divine in mind
And forget all of the beauty's wasted"

Aber nur auf den ersten Blick. Denn auf den zweiten wird man der Unlogik gewahr, die hinter dem ganzen wackeligen Gebäude aus Ideologie und Emotion steckt.

Ein Beispiel: Heute hörte ich die tatsächlich bewegenden Worte eines Pastors, der uns tröstend versicherte, dass die geliebte Person nicht etwa in der kalten Erde liegt, nein, sie ist "heimgegangen", sie ist daheim, beim Herrn, im Himmel, im Paradies. Sie ist von all ihren Schmerzen befreit und ab sofort glücklich in der Hand Gottes! Ein wahrhaft tröstlicher Gedanke!

Wäre nicht da ein paar Sätze weiter einer der christlichen Glaubensgrundsätze aufgetaucht. "Am jüngsten Tag werden wir alle…" (nein, natürlich nicht alle, nur die Christen!! Der Pastor sagte "wir", denn er ging davon aus, es seien nur Christen anwesend) "…auferstehen. Wir sterben den irdischen Tod, aber eines Tages kehrt Christus zur Erde zurück und erweckt seine Kinder und schenkt denen, die an ihn geglaubt haben, das ewige Leben!"

Nun, was stimmt also? Ist sie nun direkt in den Himmel aufgefahren? Hat Christus sie direkt in der Stunde ihres Todes zu sich geholt? Oder wartet sie doch in der Erde auf den Tag der Erweckung? Oder doch eine Art Vorhölle, wie uns das die Katholiken glauben machen wollen?

Die Christen, die ich heute wieder erleben durfte, die ich sehr liebe und meine Familie nenne, sie wissen selbst nicht, woran sie eigentlich glauben. Sie wissen nicht um die Widersprüchlichkeit, die sie in ein und demselben Satz ausdrücken können. Sie wissen es nicht, sie merken es nicht, sie können es gar nicht merken. Denn sie sind gefangen in einer eingeschränkten Welt in der alles was geschieht von der Willkür eines wankelmütigen Gottes abhängt. Und jedes Mal, wenn ich diese lieben, wertvollen und treuen Familienmitglieder treffe, merke ich einmal mehr, dass es alles andere als beneidenswert ist, ein gehirngewaschenes Leben zu führen.

Ich halte es nicht für einen Fehler, sich manchmal mit kindlichen Fantasien und Vorstellungen zu trösten. Natürlich ist es mir lieber die Verstorbene in einer Art Himmel zu wissen, als in dem Loch, in das wir sie heute gesteckt haben. Dennoch weiß ich, es ist eine Illusion. Ein gnädiger Trost wie es auch der Glaube an GErechtigkeit ist, an die ewige oder einzig wahre Liebe oder an die Gewissheit, dass alles auch immer sein Gutes hat…

Dennoch bleibt es Illusion…

Ganz liebe Grüße, Mia

Musiker2008-12-12T02:32:10Z

„Bewundernswert“ sind Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben, gewiß nicht. Bewundern kann man einen Menschen für etwas Außergewöhnliches, das er geleistet oder geschaffen hat. Aber die Ewigkeitshoffnung und überhaupt der Glaube entspringt keiner menschlichen Leistung oder Genialität: wer diese Hoffnung hat, kann dafür in seinem tiefsten Inneren nichts als Dankbarkeit empfinden kann - ohne jede fromme Überheblichkeit oder Besserwisserei anderen gegenüber (oder er hat bei aller Frömmigkeit nicht begriffen, was „Glauben“ in der Bibel meint).

Das Drängen und Fragen über den Tod hinaus ist in unserer menschlichen Natur angelegt, da wir als einzige Lebewesen dieser Welt mit Selbsterkenntnis begabt sind und dadurch um unsere Sterblichkeit wissen. Dabei ist es ein weit verbreiteter Irrtum, die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod für ein Zeichen von Schwäche, Lebensuntüchtigkeit oder Weltverneinung zu halten. Das Gegenteil ist der Fall: was Menschen nach der Ewigkeit fragen läßt, ist 1. ihr LEBENSWILLE, der gegen die Vorstellung rebelliert, eines Tages für immer vom Leben ausgeschlossen zu sein, und 2. die LIEBE, für die es unerträglich wäre, die Menschen, an denen sie hängt, für immer und ewig zu verlieren.

In der jüdisch-christlichen Ewigkeitshoffnung verbindet sich eine große innere Gewißheit mit einer ebenso großen Nüchternheit: nirgendwo beschreiben die Verfasser der Bibel das ewige Leben, an das sie so fest und sicher glauben, sondern reden darüber vor allem in Bildern, Gleichnissen und ahnungsvollen Andeutungen. Ihre Gewißheit schöpfen sie nicht aus phantasievollen Spekulationen über das Jenseits, sondern aus Erfahrungen, die sie im diesseitigen Leben mit Gott gemacht haben. Nicht in den Lücken menschlicher Erkenntnis, im Erklärbaren nicht weniger als im (noch?) Unerklärlichen: der Glaube ERKLÄRT die Welt nicht (er „erklärt“ weniger, als viele meinen, man muß auch als Christ mit vielen unlösbaren Rätseln und Fragen leben), sondern er DEUTET sie; er fragt nicht nach den kausalen URSACHEN der Dinge und Ereignisse, sondern nach ihrer BEDEUTUNG und ihren tieferen SINN.

Er liest gewissermaßen „zwischen den Zeilen:“ Glück, das er dankbar erlebt, Kräfte, die ihm in Notsituationen zuwachsen, Einsichten, die er gewinnt, ein Kunstwerk oder Naturerlebnis, das ihn anrührt, und vieles andere mehr kann zum Medium religiöser Erfahrungen werden. Insbesondere auch: die Liebe, die einer erfährt oder schenkt und die in der christlichen Deutung ein Widerschein der Liebe Gottes ist. Immer wieder sind es auch Menschen, durch die sich für andere die Erfahrung der Gegenwart Gottes in besonderer Weise verdichtet. Jesus ist hier aus christlicher Sicht an erster Stelle zu nennen. Erfahrungen, die Menschen in solchen Deutungszusammenhängen machen, sind zugleich der Nährboden für die Gewißheit, über den Tod hinaus bei Gott geborgen zu sein.

@mischma2:
Die Vorstellung des „Jüngsten Tages“ stammt aus der jüdischen Endzeiterwartung (Apokalyptik) zur Zeit Jesu. Die Urchristenheit hat diese Vorstellung eines solchen kosmischen Dramas am Ende der Weltgeschichte übernommen und erwartet, daß dabei - das war gegenüber dem Judentum neu - Christus wiederkommen werde, und zwar sehr bald. In dem Maße, in dem die Wiederkunft Christi ausblieb, mußte man sich natürlich fragen, wo die Toten solange bleiben; dazu griff man auf die Vorstellung vom „sche’ol“ (der Totenwelt, griechisch: Hades) zurück: dort „schlafen“ die Toten bis zu ihrer Auferstehung am „Jüngsten Tag.“

Der Gedanke einer Auferstehung am „Jüngsten Tag“ in tausenden oder millionen von Jahren ist nur EINE Vorstellung, in der sich der biblische Auferstehungsglaube ausgedrückt hat. Eine zeitbedingte und durchaus fragwürdige Vorstellung. Sie setzt die Fortdauer der Zeit auch über den Tod hinaus voraus. Spätestens seit der Relativitätstheorie wissen wir jedoch, daß Raum und Zeit keine absolut und ewig gültigen Kategorien, sondern Bestandteil unseres Kosmos selbst sind. Es gibt also nach dem Tod auch keine „Zwischenzeit“ bis zur Auferstehung. Daß unsere irdischen Zeitbegriffe bei Gott keine Gültigkeit haben, hat auch der Dichter der 90.Psalms in Worte zu fassen versucht, so gut er es eben konnte: „Tausend Jahre sind vor Dir wie ein Tag“ (Psalm 90,4).

Das „wir“ des Pastors bei der Beerdigung, die Du miterlebt hast: wird Gott nur die Gläubigen auferwecken? Oder wird er alle auferwecken und dann die Gläubigen/Guten ins Paradies aufnehmen und die Ungläubigen/Bösen in die ewige Verdammnis schicken? Oder ist seine Güte so allumfassend, daß er alle erlösen wird („All-Versöhnung,“ „Wiederbringung aller“)? All diese Vorstellungen gibt es in den christlichen Kirchen, und sie alle können sich auch auf unterschiedliche Bibelstellen berufen. Das liegt daran, daß die Bibel eben nicht (wie die Lehre von der sogenannten „Verbalinspiration“ behauptet) Wort für Wort von Gott „diktiert“ worden ist, sondern menschliche Erfahrungen mit Gott widerspiegelt.

Die drei genannten Vorstellungen über die Auferstehung schließen sich - das siehst Du völlig richtig - gegenseitig aus. Der Versuch, sie doch irgendwie innerhalb eines Lehrgebäudes auf einen Nenner zu bringen, führt zu genau den Widersprüchen, die Du bei der Beerdigung wahrgenommen hast. Die Antwort auf die Frage, welche dieser einander widerstreitenden Aussagen über die Auferstehung denn nun wahr sei, kann allemal nur als Glaubensaussage und als Hoffnung formuliert werden. Ich persönlich glaube, daß Gott größer und gnädiger als alle menschlichen (auch kirchlichen) Vorstellungen über ihn ist und er in letzter Konsequenz die gesamte Menschheit erlöst will, kann und wird.

@A.I.M.Free Leonard Peltier: ich weiß nicht, was die Frage nach den Ausländern in Deutschland in der Rubrik „Religion und Spiritualität“ zu suchen hatte. Aber gut. Suzie the pilgrim berichtet in ihrer Antwort von Ghettobildung und Bandenkämpfen und unlösbaren Integrationsaufgaben in einer Extremsituation, in der sie sich als Lehrerin überfordert und vom Staat alleingelassen fühlt. Ihr dafür mit der Rassismus-Keule eins über die Rübe zu hauen finde ich weder sachdienlich noch menschlich fair. Und ich sehe auch nicht, was es zu evenhands Frage beiträgt.

feilchen772008-12-11T11:02:57Z

Hallo,
Ich bin davon überzeugt, daß Jesus Christus heute noch genauso lebt wie damals, wir können ihn mit unsren körperlichen Augen zwar nicht sehen, aber mit den Augen unseres Herzens. Er gibt meinem Leben Sinn und macht es lebenswert. Er lebt durch mich, nicht schon immer, sondern erst als ich ihm mein Leben anvertraut habe. Ich weiß, er liebt mich und hat einen Plan für mein Leben. Ich bin kein großer Redner, dennoch weiß ich, Jesus ist mein Herr im vertraue ich, er wird mein Leben führen. Der einzige Weg der zum erfüllten zufriedenen Leben führt, ist Jesus Christus sein Leben anzuvertrauen, das Steuer des Lebens ihm zu geben, mit allen Dingen die dich beschäftigen und allen Sorgen die du hast.Wenn ich das nicht gemacht hätte würde ich womöglich heute nicht mehr leben. Jesus hat gesagt: " Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich" Gottes Segen

Anonym2008-12-11T02:38:01Z

bin mir noch lange nicht sicher ob beides überhaupt gibt. ich sage bis jetzt noch nein.

~Jey-P~2008-12-10T20:38:33Z

Für mich existiert Gott. Ob du an Gott glauben möchtest musst du entscheiden, aber ich glaube dran, dass er existiert.

mfg

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