Wie würdet Ihr den Begriff Melancholie definieren?

Wie empfindet zum Beispiel ein melancholischer Mensch im Gegensatz zu einem depressiven Menschen?

Oder anders gefragt: Wo liegt der Unterschied zwischen dieser Melancholie und einer handfesten Depression?

Candra2008-10-25T17:08:52Z

Beste Antwort

Melancholie ist für mich nachdenkliche Traurigkeit. Ein Melancholiker macht sich viele Gedanken über sich und die Welt und sieht dabei natürlich viele Misstände. Deswegen lebt er in einer traurigen Grundstimmung.

Ein depressiver Mensch ist nicht nur traurig, sondern auch antriebslos. Er hat kaum die Kraft morgens aufzustehen. Er hat auch nicht die Energie viel nachzudenken, im Gegensatz zum Melancholiker. Bei einem depressive Menschen kreisen seine Gedanken meist nur darum, wie hoffnungslos er seine eigene Situation empfindet. Zu komplexeren Überlegungen ist ein schwer Depressiver kaum in der Lage.

Anonym2013-12-26T11:15:58Z

Tun sie gar nicht.

szilmol2008-11-02T04:37:43Z

Einen großen Unterschied gibt es sicher zwischen Melancholie und Depression.
Wenn ich melancholisch bin, dann kann ich mich auf einer traurigen Art noch wohl fühlen. Melancholie motiviert mich oft dazu, etwas zu "schaffen", erzeugen. Sie inspiriert. Neue Gedanken, Ideen fallen mir ein. Diese Stimmung ist für mich eine Art wehmütige Glückseligkeit.
Also positiv.
Depression ist dagegen nicht nur traurig, sondern auch tragisch. Tiefe Depression motiviert mich gar nicht zum Handeln oder Denken. Ich drehe im eigenen Saft herum. Nichts Neues kann ich erzeugen und ich erinnere mich später nicht gerne daran (daran, was ich in dieser Phase erzeugt oder getan, gefühlt habe). Ich fühle mich wie eingesperrt. Komisch, aber man kann in einem solchen Zustand schockierende Bilder malen, aber das ist schon ein Weg zurück zur "gesunden" Melancholie, oder?
Ich treffe mich gerne mit melancholischen Menschen, wir machen einander oft gute Laune.
Ich sage nicht, dass ich die Leute, die gerade eine Depression durchmachen, nicht möge. Ich liebe sie sogar im Allgemeinen sehr. Aber dann habe ich immer das tragische Gefühl, dass ich ihnen nicht helfen kann und dass es an ihnen liegt, den Ausweg zu finden. Und ich stehe ihnen bei. Denn das habe ich auch durchgemacht...
Depression ist, wenn man in eine grausame Kluft blicken muss und von der Kluft gefangen gehalten wird. Melancholie bedeutet für mich, dass ich die Brücke gefunden habe...

Anonym2008-10-26T02:32:59Z

melancholie heißt doch keine depression. man ist einfach ein bischen traurig.

Anonym2008-10-25T06:59:25Z

Melancholischer Mensch (Melancholiker) = Als Melancholiker wird in der heutigen Umgangssprache ein zu Schwermut, Trübsinn und Traurigkeit, Misstrauen und Kritik neigender Mensch bezeichnet. Meist sehr selbstkritisch.
Nach Eysenck ist das melancholische Temperament durch die Kombination von emotionaler Instabilität mit Introversion gekennzeichnet.

Depressiver Mensch =

Ein Depressiver, ist krank und nicht verrückt. Er ist sogar schwer krank. Das Problem ist nur, dass man es ihm nicht direkt ansieht und die Erkrankung in den meisten Fällen nicht unmittelbar als solche erkannt wird. Denn die Depression äußert sich in einer Vielzahl von Symptomen.

Depression beschreibt einen Zustand seelischer Bedrücktheit. Bedrücktheit und Stimmungstief alleine beschreiben aber noch keine Depression. Erst wenn solche Stimmungstiefs länger andauern, immer häufiger auftauchen und das gesamte Verhalten beherrschen, kann dies auf das Vorliegen einer Depression hindeuten.

Zu den typischen Anzeichen einer Depression zählt, dass den Betroffenen die notwendige Energie fehlt, die Aktivitäten, die sie sonst problemlos oder sogar mit Freude vollzogen haben, auszuführen. Sie fühlen sich matt und niedergeschlagen.
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Unterschied zwischen Melancholie und einer Depression:
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Die Melancholie zeichnet sich durch viele, sehr intensive Gefühle, in ihr sind wir in aller Regel sehr nachdenklich, sensibel und gefühlsbewegt sind aus. Der Melancholiker beschäftigt sich intensiv mit sich selbst.

Eine Depression hingegen ist einer Art Taubheit, eine Erstarrung von fehlenden oder nicht wahrnehmbaren Gefühlen gekennzeichnet. Auch die Nachdenklichkeit fehlt. Zumindest gibt es fast auschließlich destruktive Gedanken.
Eine Depression ist schädlich und gehört in die Hände von Ärzten und Therapeuten.

De Melancholie hingegen können wir durchaus genießen und pflegen. Sie beschenkt uns mit der Möglichkeit, die ganze Tiefe des menschlichen Lebens und Seins zu erfahren und auszuschöpfen. Der Melancholiker ist sogesehen tiefgründig.


In der modernen Psychologie ist der Begriff der Melancholie fast völlig durch den Begriff Depression ersetzt worden.

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