Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat dafür geworben, Jungen und Mädchen an staatlichen Schulen auch getrennt zu unterrichten. „In einzelnen Fächern in bestimmten Altersstufen kann getrennter Unterricht von Jungen und Mädchen durchaus sinnvoll sein“, sagte Schavan dem „Hamburger Abendblatts“. „Wir haben Erfahrungen, dass im Bereich der Naturwissenschaften oder der Sprachen es nicht immer gelingt, Jungen und Mädchen in gleicher Weise anzusprechen. Ein Vorsprung der einen oder der anderen ergibt sich daraus, dass eine gewisse Schwellenangst da ist.“ Unterricht müsse so angelegt sein, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen Zugang finden. Wo getrennter Unterricht das besser leiste, „kann man ihn vorziehen“.
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Rosenfingrige Eos2008-10-22T03:04:54Z
Beste Antwort
Als ich das erste Mal (vor mehreren Jahren) von sehr klugen Leuten davon hörte, war ich sehr verblüfft. Ich war immer ein Verfechter der Coeducation gewesen.
Inzwischen verstehe ich, dass es die Situation zuweilen LEIDER tatsächlich erfordern kann.
Unsere Gesellschaft hat wieder ein solches Rollenklischee geprägt, dass es sowohl für Jungen als auch für Mädchen in manchen Situationen besser wäre, zunächst mal unter sich zu bleiben.
Beispielsweise ist es im Physik-Unterricht beim Experimentieren in Schülergruppen bereits Usus, dass die Jungen das Kreative machen und den Mädchen das Protokoll überlassen. Auch wenn der Lehrer versucht einzugreifen, ändert sich daran meist wenig.
Im Informatik-Unterricht hält man die Jungen für kreativer, das Design wird den Girls überlassen.
Das führt dann dazu, dass nach einer Weile sich genau dieses Resultat herausstellt.
Arbeitet man mit reinen Mädchengruppen, sind diese nach einer Weile meist selber überrascht, welche Leistungen sie vollbringen können, wenn sie keine hämischen Bemerkungen von Jungen befürchten müssen, bzw. die ihnen zu kompliziert vorkommenden Aufgaben nicht eben mal schnell den Jungs zuschieben können.
Wichtiger als alles andere schiene mir jedoch, man würde mehr Geld in die Volksbildung investieren und die Schulklassen und Lerngruppen kleiner machen.
Dann hat der (psychologisch geschulte) Lehrer einen Überblick und kann sanft lenkend eingreifen, anstatt wie jetzt häufig, nur das Chaos zu verwalten.
das ist der größte schwachsinn überhaupt. ich weiß, wovon ich rede, weil ich auf einem reinen mädchengymnasium war. erst in der 12. klasse wurden jungen "erlaubt". es waren dann 70 mädels und 7 jungs. okay, man lernt natürlich außerhalb der schule auch jungs kennen, aber das war total verkrampft. und wenn ich mich noch an den tanzkurs mit den jungs vom buben-gymmi erinnere. horror. ich würde das nie wieder wollen, denn diese schwellenängste waren da. aber nicht, was den schulischen bereich betrifft, sondern in sozialer hinsicht... ich glaube, ich habe einen ganz ordentlichen schaden mitgenommen...
Wenn es nur den Grund gibt finde ich es nicht sinnvoll. Man kann nicht alle Jungen oder Mädchen über einen Kamm scheren. Es gibt sicher auch ein paar Jungs denen es im "Mädchen orientierten Lehrstil" leichter fallen würde mitzukommen, wie es umgekehrt auch Mädchen gibt die den "Jungen" Lehrstil bevorzugen würden.