Wie soll ich die Nichtteilnahme am Religionsunterricht für meine Tochter (Schulanfängerin) regeln, wenn...?
sie während des Reli-Unterrichts in der Klasse verweilen muss? Sie kann ja gar nicht verstehen, warum sie nicht teilnehmen soll, wenn es die anderen tun. Ich möchte dennoch nicht, dass sie teilnimmt, denn meine mittlere Tochter, die auf der selbigen Schule bereits in der 3. Schulklasse ist, genoss den RU-Unterricht und ist vollkommen "zwangsbeglückt" worden. Sie ist mittlerweile davon überzeugt, dass diese katholische Religion die ganze Wahrheit ist. Sie werden geformt. Heute rief mich die RU-Lehrerin an, ob wir uns nicht zusammen setzen könnten und nochmal alles besprechen. Mir ist klar, dass sie mich überreden möchte, dass meine Tochter doch teilnimmt. Ich finde es ungerecht, dass sie keinen Alternativ-Unterricht anbieten. Wie könnte ich dieses Problem lösen?
2008-08-28T16:13:36Z
@Perro: Sonst ging ich mit deinen Meinungen immer konform - aber jetzt leider nicht, denn "Kinder sollten ohne Beeinflussung in diesen Dingen selbst entscheiden können." Ist ja gerade das, was ich möchte - jedoch werden sie durch diesen RU ganz speziell beeinflusst. Ansonsten finde ich deine Antwort sehr aggressiv. Wenn du ein Problem mit deiner Mutter hast oder hattest, dann versuche es auf andere Art und Weise zu verarbeiten. Danke.
Anonym2008-08-28T16:05:45Z
Beste Antwort
Ich habe mich auch immer gefragt, warum meine Mutter, meiner Religionslehrerin verboten hat, mir Bildchen von Jesus und seinen Jüngern usw. zu geben. Vielleicht war sie ja noch zuviel in der Nazizeit gefangen. Sie konnte es trotz einer total atheistischen Erziehung nicht verhindern, dass mir Jesus Christus Vorbild in meinem Leben wurde und dies ohne jede Kirche oder Religionsgemeinschaft.
Warum meinen eigentlich Eltern immer, dass ihre Kinder nach ihrer Vorstellung glücklich werden müssen?
Kinder sollten ohne Beeinflussung in diesen Dingen selbst entscheiden können. Wir beklagen auf der einen Seite den völligen Verfall von Sitten, Moral und Respekt vor dem Leben, den Alten usw., sorgen aber durch unzureichend überprüfte Entscheidungen dafür, dass diese Entwicklung so weiter geht.
Sollten wir nicht eher einmal lernen, über unseren Schatten zu springen und unseren Kindern es selbst überlassen, wie sie ihr Leben gestalten möchten?
Fahren lernt man mit einem Auto und der Fahrlehrer greift vielleicht einmal in das Lenkrad oder betätigt die Bremse, Gas, Kupplung usw., aber er nimmt einem nie das Auto weg!
@Ronja Mein Statement sollte Denkanstoß sein, dass Du es als aggressiv empfindest, erscheint sehr subjektiv und intolerant - hätte ich von Dir nicht gedacht, wobei es mir leid tut, dass Du so empfindest - schade!
Mit meiner Mutter habe ich kein Problem mehr, das hatte ich nur als Kind und junger Mensch, denn sie hat mir einen großen Teil meines Lebens versaut. Heute geht sie mir am A..... vorbei, vielleicht auch genau deshalb - wer weiß?
Es wird am Besten sein, wenn Sie einen Brief an die Schule schreiben und erklaeren, dass Sie nicht wuenschen, dass Ihre Tochter am Religionsunterricht teilnimmt. Das erspart Ihnen bestimmt einige Argumente. Man kann das Maedchen ja waehrend der Stunde in eine andere Klasse tun. Wie ich es sehe, kann kein Unterricht schaden, wenn er total neutral bleibt. Leider ist das bei der Religion meistens nicht der Fall.
Um später entscheiden zu können (zwischen 14 und 16 z.B.) ob und für welche Religion sich ein Kind entscheidet muss es erst das nötige Wissen ,also die religiöse Bildung haben. Wenn du es in dieser Hinsicht "dumm" hälst,wie soll dann später eine vernünftige Entscheidung kommen?
Ich halte eine Sperrung vom Reli-Unterricht für eine gezielte Manipulation des Kindes. Und später ,irgenwann wird sich solch eine Beeinflussung des freien Willens rächen,wenn das Kind die nötige Bildung hat um kritisch zu hinterfragen.
PS.: zwei meiner Kinder haben sich später gegen eine Religion entschieden aber sie wussten durch den Unterricht worum es geht.
Ich gebe Dir insofern Recht, als dass ich auch nicht wollte, dass meine Tochter so einseitig indoktriniert wird. Zum Glück gab es hier Ethik Unterricht, der mir auch sehr gefallen hat. Dort wurden alle Religionen angesprochen und erklärt, so dass Kinder wirklich etwas von ihrer Wahlfreiheit haben! AuÃerdem wurden viele ethische Fragen allgemein besprochen, was die Urteilsfähigkeit der Kinder erhöht hat.
Ich kann Dir leider nur den Rücken stärken für Dein bevorstehendes Gespräch, denn ich weià nicht, was in Deiner Region möglich ist. Eine einseitige, nur katholische Religionsstunde kannst Du ablehnen (auch die Anwesenheit), das kann Dir Keiner verwehren.
Das kommt darauf an wo Du wohnst, da ist schlecht zu raten - im Detail. Aber allgemein: wenn es an Deiner Schule keine nicht-Religion gibt und Dein Kind dann nicht heim darf oder wenigstens aus der Klasse raus, versuch die Schule zu wechseln, es wird wohl eine geben, die Klassen ohne Religion oder mit Ethik anbieten. Auch wenn Du dann fahren musst, das sollte es Dir wert sein. Bayern ist da zwar meist sehr religiös, aber bei uns haben wir da Wahlmöglichkeiten. Wenn alle Stricke reiÃen hast Du die Möglichkeit dieses Fach kritisch und sachlich mit dem Kind zu besprechen mit dem Hintergrund, dass Du ihr klar machst, dass das kein Wissen sondern Glauben ist. Auf der Basis. Kritikfähigkeit von ihr fördern. mfG gw38