Warum wird Gott im Präambel der deutschen Verfassung erwähnt ? Glauben alle Deutschen daran ?
2008-07-22T05:22:40Z
stettber...>Und auf den NL-Eurostücken wird "God zij met ons" abgedruckt...
Im Artikel 4 des deutschen Grundgesetzes wird doch die Freiheit des Glaubens bestätigt.
2008-07-22T05:23:24Z
Übrigens : DIE Präambel.
2008-07-22T10:05:13Z
Wolf S>Überzeugend...
Anonym2008-07-22T08:22:49Z
Beste Antwort
Die Präambel lautet: "Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."
Wenn du das genau liest, musst du nicht an Gott glauben, um dir deiner Verantwortung als Teil des deutschen Volkes bewusst zu sein - du kannst auch in deiner Verantwortung vor den Menschen dich zum Grundgesetz bekennen.
Zu der Zeit jedoch, als dieses Grundgesetz geschrieben wurde, war der Glaube an die Menschen mindestens ebenso erschüttert, wie der an Gott. Also wurde in der Präambel ein gemeinsamer Nenner gefunden, für die, die noch ein bisschen an den Menschen glaubten, wie für jene, die in einem Glauben an Gott Zuflucht gesucht haben.
Während kurz davor noch für Führer, Volk und Vaterland gemordet wurde, sollte daher kurz danach klar gestellt werden: über dem einzelnen Menschen steht nur noch - wenn da noch irgend jemand stehen sollte - Gott. Kein Führer.
Ausserdem ist dieses Grundgesetz in seiner historischen Entstehung nicht nur ein Programm für das eigene Volk, sondern auch ein Appell an die anderen Völker dieser Welt, die deutsche Republik als einen Staat zu verstehen, der sich nicht vom Führer, aber auch nicht vom großen Genossen Vorsitzenden leiten lässt - und da ein Chef oben drüber dann aber doch notwendig schien, stand nur mehr Gott zur Verfügung.
Und wem das deutsche Volk aus schlechter Erfahrung nicht vertrauenswürdig genug war, der sollte wissen, dass man sich auch vor Gott rechtfertigen wolle, hinkünftig, in Deutschland - und nicht nur vor dem als kriegerisch erlebten Volk.
Die Herrscher und Oberen dieser Welt sind lägst auf der breiten Straße des Einflusses von Gottes Widersacher gerichtet und eingegangen. In diesem Sinne ist Glaube und Gott, reine Schauspielerei.Das Konzil von Nizäa erkannte,wir brauchen die Kirchgänger. Und hinfort gilt das Motto: Teile aber Herrsche.
Die Berufung auf die Verantwortung vor Gott ist keine anti-atheistische oder gar prochristliche Auslegungsmaxime für das GG. Deutlich wird aber eine Zurückweisung der Verabsolutierung von Staatsgewalt. Quelle: Kommentar GG Jarass/Pieroth
Ich denke dass es mit das Wort Recht im Art. 20 auch zu tun hat, und das bedeutet dass das positives Recht muss immer gerecht sein.
Trotzdem finde ich Richtig die Auseinandersetzung für die europäische Verfassung, eine invocatio dei ist immer eine Beeinträchtigung in der Glaubens- und Gewissensfreiheit.
Nein. Ganz und garnicht. Dies verankert nur, dass keiner für seinen Glauben verfolgt oder benachteiligt werden kann. Nicht alle Deutschen glauben automatisch an Gott.
Viele redikale und fundamentalistische Christen, Muslime, etc. sollten sich an dieser Toleranz im GG ein Beispiel nehmen.