Anonym
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Wozu ist Ohrenschmalz gut?
Eine Leserin, Juliande O. wikk wissen, ob die Bildung von Ohrenschmalz nicht negativ zu bewerten ist. Nein, das stimmt nicht, liebe Juliande: Ihre Ohren bilden natürlicherweise Ohrenschmalz, medizinisch Cerumen genannt. Es entsteht in vielen kleinen Drüsen und ist eine prima Sache. Denn es schützt Ihre Ohren vor Entzündungen, reinigt sie und hält sie geschmeidig. Durch feine Bewegungen in Ihrem Ohr wird es langsam in Richtung Ohrenausgang geschoben. Das passiert beispielsweise beim Kauen, Sprechen oder Schlucken.
Auf dem Weg zur Ohrmuschel nimmt die gelbliche Masse abgeschilferte Hautpartikelchen, abgebrochene Sinneshärchen, Staub- und Schmutzteilchen auf und transportiert sie an die frische Luft. Um diese zu entfernen, müssen Sie nur ab und an Ihre Ohrmuschel säubern. Das ergibt sich meist von selbst beim Haare waschen, wenn Ihre Ohren nass werden und Sie sie vorsichtig wieder trocken legen. Das geht am bestens mit einem weichen Hand- oder einem Kosmetiktuch. Mehr ist gar nicht nötig!
Sie sehen, das Ohrenschmalz ist eine ausgeklügelte Sache, die wir möglichst wenig von außen beeinflussen sollten.
Reinigen Sie Ihre Ohren nur sanft und selten
Wollen Sie Ihre Ohren reinigen, weil Sie das Gefühl haben, es sei zu viel Ohrenschmalz (Cerumen) darin, gehen Sie am besten so vor: Nehmen Sie einen mit lauwarmen Wasser durchfeuchteten Waschlappen ohne Seife und wischen Sie die Ohrmuschel vorsichtig aus. Danach ebenso sanft abtrocknen. Allzu häufig sollten Sie das nicht machen, denn dabei trocknet die Haut schnell aus und wird gereizt. Dadurch kann die Bildung von Ohrenschmalz angeregt werden, und Ihr Ohr beginnt zu jucken.
Wenn sich das Ohrenschmalz im Gehörgang verdichtet, kann es einen Pfropf bilden. Dieser kann dazu führen, dass Sie schlechter hören. Da sind viele dann leicht versucht, diesen irgendwie auf eigene Faust „herauszupopeln". Dazu müssen Gegenstände wie Haarnadeln, umgebogene Büroklammern oder Streichhölzer herhalten. Dass das falsch und gefährlich ist, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Selbst das Wattestäbchen hat dabei nichts verloren. Sie können sich damit den hinteren Gehörgang und ihr Trommelfell verletzen. Dann droht die Gefahr, dass Sie sich selbst irreparable Gehörschäden beibringen. Gute Ohrenstäbchen sind übrigens inzwischen so umkonzipiert worden, dass sie nur in der Ohrmuschel angewendet werden können.
Gruss dobo
JuH
Ohrenschmalz
Ohrenschmalz (Zerumen, Cerumen) ist eine gelblich-bräunliche, fettige, bittere Absonderung der Ohrenschmalzdrüsen (Glandulae ceruminosae, modifizierte SchweiÃdrüsen; apokrine, tubuläre Knäueldrüsen) des äuÃeren Gehörgangs.
Funktion
Das Ohrenschmalz existiert bei allen Säugetieren. Es befeuchtet die Haut im Gehörgang und dient der Entfernung von Staub, Schmutz, abgestorbenen Hautzellen und Fremdmaterialien aus dem Ohr. Es enthält auÃerdem Lysozym und andere Stoffe, die Bakterien bekämpfen sowie Insekten davon abhalten sollen, in den Gehörgang vorzudringen. Fehlt dieser Schutz, z. B. durch häufiges Waschen oder Schwimmen, kann dies zu heftigen Ohrenschmerzen führen.
Merkmale
Das Ohrenschmalz stellt unter den Sekreten des Menschen das einzige dar, das stark bitter schmeckt. Es existiert, genetisch bedingt, beim Menschen in trockener und feuchter Form. Der feuchte Typ ist hellbraun oder dunkelbraun und klebrig. Dieser Typ ist am weitesten verbreitet, da er genetisch dominant über die trockene Variante ist. Die trockene Variante ist in Europa sehr wenig verbreitet. Hauptsächlich Menschen aus Nordostasien und die Ureinwohner Nordamerikas weisen dieses genetische Merkmal auf. Die Zusammensetzung wird über das Gen ABCC11 gesteuert.
Verstopfungsgefahr des Gehörgangs
Das Cerumen kann den Gehörgang u. a. bei Ãberproduktion völlig verschlieÃen (Ohrenschmalzpfropf, Ceruminalpfropf, Cerumen obturans) und plötzliche Schwerhörigkeit bewirken. Auch eine unsachgemäÃe Selbstreinigung (z. B. mit Wattestäbchen) kann zur Bildung solcher Pfropfen führen. Sie werden vom Arzt (Hausarzt oder Ohrenarzt) mit warmem Wasser herausgespült oder mit Hilfe von Luft aus dem Ohr gesaugt. Wer seine Ohren selbst reinigen möchte, sollte dies also nicht mit Wattestäbchen tun. Besser ist es, beim Haarewaschen oder Duschen auch etwas Wasser in das Ohr laufen zu lassen, so dass das Ohrenschmalz nie verhärtet. Dabei sollte jedoch keine Seife in den Gehörgang gelangen. Alternativ gibt es sogenannte Ohrenspritzen zum Ausspülen der Ohren.
Anonym
Selbstreinigung + eine Art Insektenschutz.
Lucius T Fowler
Ich möchte das mal so formulieren:
Ich war mal in einer sehr staubigen Gegend Indiens unterwegs. Also geringe Luftfeuchtigkeit, und SEHR viel Sand in der Luft. (Europäische Feinstaubverordnung lässt grüÃen...) -- Da lernt man funktionierende Ohrenschmalzdrüsen zu schätzen, sonst müsste man sich mehrmals täglich den Sandpfropfen umständlich aus den Ohren popeln. So eine Selbstreinigungsautomatik hat schon was.
AuÃerdem scheint die sich automatisch dem Staubaufkommen anzupassen. Frag mich nicht, wie das funktioniert, aber es ist so.
Nacho
Das Ohrenschmalz existiert bei allen Säugetieren. Es befeuchtet die Haut im Gehörgang und dient der Entfernung von Staub, Schmutz, abgestorbenen Hautzellen und Fremdmaterialien aus dem Ohr. Es enthält auÃerdem Lysozym und andere Stoffe, die Bakterien bekämpfen sowie Insekten davon abhalten sollen, in den Gehörgang vorzudringen. Fehlt dieser Schutz, z. B. durch häufiges Waschen oder Schwimmen, kann dies zu heftigen Ohrenschmerzen führen