Wo sind die guten alten Zeiten hin?

... wo man sich noch mit Pampe beschmeissen konnte und keiner hat einen angemeckert, wenn man den halben Sandkasten mit nach Hause gebracht hat. Man sind manche pingelig!!!

Betty2008-07-12T10:20:37Z

Beste Antwort

Ich habe eine schöne Geschichte dazu, hatte sie schonmal in ein Forum gepostet, wer mag, kann sie ja lesen, wer nicht, muss nicht rummeckern ;)

Ode an die vergangene Zeit.....

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, speziell was der Gesetzgeber und die Bürokraten, die Medien und die Informationsgesellschaft uns täglich vorbeten und verbieten, müssten wir alle, die in den Sechzigern bis Mitte der Achziger aufgewachsen sind, längst tot sein...

Unsere Kinderbetten waren mit bleihaltigen Farben bemalt und Formaldehyd sickerte aus jeder Pore. Ganz zu schweigen vom Tapetenleim, dem Kleber des Linoleums oder den PVC-Dämpfen des Stragula. Wasserfeste Filzstifte hatten Ausdünstungen, die benebelten, und wer erinnert sich noch an den leicht salzigen Geschmack des abzuleckenden Tintenkillers?

Steckdosen, Medizinflaschen, Schranktüren und Schubladen waren noch nicht kindersicher.

Messer, Schere, Gabel und Licht wurden uns zwar verboten, aber meistens mussten wir uns erst einmal daran verletzten, um es zu glauben.

Unsere Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne Schützer und Helme.

Die Risiken, per Anhalter in den nächsten Ort zu fahren, waren uns unbekannt!

Zum Thema Auto erinnern wir uns weder an einen Sicherheitsgurt, noch an Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen im Wagen des Vaters.

Man saß zwar hinten, aber an einem heißen Sommertag gab es doch nichts schöneres, als seinen Kopf aus dem Fenster (das man damals noch komplett runterkurbeln konnte) des fahrenden Autos zu stecken und sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen zu lassen, sodass man kaum noch Luft bekam.

Wasser haben wir direkt aus dem Gartenschlauch getrunken und nicht aus einer Flasche.

Wahnsinn! Wir aßen fettige Schmalznudeln und frischgebackenes Brot mit fingerdick Butter drauf; dazu gab es überzuckerte Limonaden oder künstlich gefärbtes Tri Top. Fett geworden sind wir deswegen nie, weil wir immer draußen waren. Wir haben zu fünft aus einer Limoflasche getrunken- und es ist tatsächlich keiner daran gestorben.

Wir haben stunden- und tagelang an Seifenkisten oder ähnlichen Gefährten geschraubt, die wir aus rostigem Schrott und splitterigem Holz konstruiert hatten. Dann sind wir den Hügel damit runter gebrettert, nur um festzustellen, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Nachdem wir ein paar Mal in der Böschung gelandet waren, haben wir gelernt, auch dieses Problem zu lösen.

Wir gingen in der Früh raus und haben den ganzen Tag gespielt, höchstens unterbrochen von Essenspausen und kamen erst wieder rein, als es dunkel wurde und man den Fußball nicht mehr richtig sehen konnte.

Wir waren nicht zu erreichen. Keine Handys! Wenn es regnete, spielten wir bei Freunden Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht, Mühle oder Dame und bauten mit Matchbox-Autos ganze Städte auf.

Wir hatten weder Playstations oder Nintendo, X-Boxen oder Videospiele, keine PCs, keine 50 Fernsehkanäle oder Surround-Anlagen. Ins Kino zu gehen war ein Ereignis, für das man sich herausputzte und das einem vor Vorfreude den Magen kribbeln ließ. Es gab noch Vorfilme, die immer eine Überraschung waren, weil keiner wusste, was zu erwarten war- und wenn zufällig ein Donald- Duck- oder Micky-Maus-Film dabei war, hatte man das ganz große Los gezogen.

Wir hatten Freunde! Wir gingen raus und haben uns diese Freunde gesucht.

Wir haben Fußball gespielt mit allem, was sich kicken ließ, und wenn einer einen echten Lederball hatte, war er der King und durfte immer mitspielen, egal wie schlecht er war.

Um im Verein mitspielen zu dürfen, gab es Aufnahmeprüfungen, die nicht jeder bestanden hat. Wer es nicht geschafft hat, lernte mit der Enttäuschung umzugehen. Wir spielten Völkerball bis zum Umfallen und manchmal tat es weh, wenn man abgeworfen wurde.

Wir sind von Bäumen und Mauern gestürzt, haben uns geschnitten, aufgeschürft und haben uns Knochen gebrochen und Zähne ausgeschlagen.

Wir hatten Unfälle! Es waren einfach Unfälle, an denen wir schuld waren.

Es gab niemanden, den man dafür verantwortlich halten konnte und vielleicht sogar noch vor den Kadi zerrte.

Wer erinnert sich noch an Unfälle? Unsere Knie und Knöchel waren von Frühjahr bis Herbst lädiert, und ein Schienbein ohne blaue Flecke gab es nicht. Wenn wir uns an Brennesseln gebrannt haben oder uns eine Mücke gestochen hatte, haben wir entweder drauf gespuckt oder den Nachbars Hund drüber lecken lassen oder drauf gepinkelt. Geholfen hat alles.

Wir haben gestritten und gerauft, uns gegenseitig grün und blau geprügelt und gelernt, damit zu leben und darüber weg zu kommen.

Wir haben Spiele erfunden mit Stöcken und Bällen, haben mit Ästen gefochten und Würmer gegessen. Und obwohl es uns immer wieder prophezeit wurde, haben wir kaum ein Auge ausgestochen, und die Würmer haben auch nicht in uns überlebt.

Wir sind zu einem Freund geradelt, haben an der Tür geläutet und sind dort geblieben, nur um mit ihm zu reden.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere, also haben sie eine Klasse wiederholt. Sie sind nicht durchgefallen, sondern wurden von den Lehrern einfach zurückgestuft. Zensuren bei Proben wurden nie manipuliert, egal aus was für Gründen. Wir waren für unsere Aktionen selbst verantwortlich.

Konsequenzen waren immer zu erwarten, wenn wir Sch.eiße gebaut hatten. Der Gedanke, dass ein Elternteil uns rauskloppt, wenn wir mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren, war undenkbar. Im Gegenteil: Die Eltern stellten sich auf die Seite des Gesetzes. Stellt euch das einmal vor!

Unsere Generation hat einige der größten Enterpreneure und Erfinder hervorgebracht. Die letzten 50 Jahre waren eine wahre Explosion an Innovationen und Ideen. Wir hatten Freiheit und Zwang, Erfolg und Misserfolg, Verantwortung und Konsequenz. Und wir haben gelernt damit umzugehen.

Erinnere Dich daran, wie Du aufgewachsen bist und Du wirst sehen, was unseren Kindern heute fehlt. Als die Eltern einmal ein Auge zudrückten, anstatt die Kinder mit übergroßer Vorsicht zu erdrücken. Unsere Eltern trauten uns zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Meistens hat es geklappt. Die paar Mal, die daneben gingen, zählen wir zu unseren Lebenserfahrungen.

Das ist eine Geschichte von der glücklichen Generation, als Kinder noch Kinder waren, und noch keine Anwälte mit Schadensersatzklagen und Regierungen mit kinderfeindlicher Politik unseren Alltag bestimmten.

Liebe Grüße und schönes Wochenende
Betty

chiophan2008-07-12T10:31:29Z

Hallo,
heute sind wir so hygienisch, das alle Kinderkrankheiten wieder in Seuchen auftreten. Wir sind so genau mit der Erziehung, das jedes zweite Kind einen Psychologen braucht, um seine Persönlichkeit wieder zu finden. Kinder sind anscheinend in unserer Gesellschaft nicht mehr gefragt, es sei denn, als Modepüppchen.
Meine Kinder durften sich so richtig im Schlamm wälzen. Mir machte es nichts aus, sie in die Badewanne zu setzen und ihr glückliches Lachen zu unterstützen.
Ich habe, als ich mich von meinem pingeligen Ehemann getrennt habe, mich mit den Kindern in den Sandkasten geschmissen und wir haben stundenlang Spaß gehabt. Endlich ohne kritische Blicke, die vermitteln, das wir so nicht gut funktionieren.
Aber gerade die ältere Generation ist es leider, die merkwürdigerweise, den Kindern jeden Spaß verbieten, obwohl sie selbst diese Freiheiten hatten.
Mir tun die Kinder heute leid, sie werden durch unsere sinnlosen Verbotsschilder um ihre Jugend gebracht.

Dina2008-07-12T09:55:13Z

Bei uns im Kindergarten gibt es das noch (oder wieder). Bei dem ersten Elternabend für die neuen Eltern wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir bei jedem Wetter rausgehen und die Kinder dem entsprechende Kleidung im Kindergarten haben sollen. Es gibt immer wieder Eltern, die das Gesicht verziehen, wenn sie ihr Kind dann mal vermoddert abholen, aber sie wußten ja vorher, worauf sie sich bei uns einlassen. Außerdem haben die Kinder immer Wechselklamotten bei uns.
Gruss!!!

Paulinchen2008-07-12T09:39:45Z

Wollen wir mal eine SCHNEEBALLSCHLACHT?...Die Zeiten sind vorbei,heul......ich bewerfe alle mit einem GRUSS...ö,jadoch!

Geschenk Gottes2008-07-12T09:37:39Z

Geh in die Klapse, da wirste die Zeit ganz schnell wieder finden und wegen dem Dreck brauchste dir auch keine Sorgen machen die sind das gewöhnt.

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