Gottesdienste im Ausland??

Hallo Leute,

an meiner Schule findet bald ein Gottesdienst zum Thema "christliche Kirche in aller Welt" statt.
Wir brauchen noch Material und wären über euere Erzählungen dankbar:
Wie habt ihr Gottesdienste im Ausland (Land bitte angeben!) erlebt?
Welche Einstellung zum Glauben haben die Menschen dort?
Jede Erzählung ist wichtig für uns!

Danke schonmal!
Serena

suzie the pilgrim2008-07-02T07:55:28Z

Beste Antwort

Ich habe viele nigerianische und kamerunische Gottesdienste erlebt::
alles singt, alles tanzt, nur die deutsche Frau steht wie der Fels in der Brandung.
Jeder hat seine allerallerbeste Kleidung an, nur ich in normaler Kleidung,
In schönsten afrikanischen Kleidern und Kopfbedeckungen waren die Mammies in Formation wiegenden Schrittes in die Kirche eingezogen, sehr viel singen und segnen, die Männer segnen die Frauen, die Frauen die Männer, die Erwachsenen die Kinder und so weiter, alles singt und singt und singt, es nimmt kein Ende, keiner sitzt, es wogt aus den Reihen heraus, es geht im Laufschritt laut singend durch die Kirche. Wechselgesänge mit den Musikern. Fünf Schritte vor, fünf Schritte zurück, alles im Laufschritt, buchstäblich alles singt und wogt, bis auf mich und die schlafenden Kinder.
Ein paar Musiker sind nass vor Schweiß, was sie nicht stört. Singen und Tanzen,
dann zwischendurch mehrere Ansprachen, auch unterbrochen von Zurufen,
dann geht das Singen und Tanzen weiter.
Die einzige Person, die hinterher müde und fertig war, war ich.

Afrikaanse Protestantse Kerk in SA und Namibia:
Buren unter sich:
Ganz das Gegenteil.
Zurückhaltung und Beherrschtheit.
Keine Gefühlsbekundungen.
Nüchterne, ruhige Atmosphäre.
Gesammelt und konzentriert
auf das Wort Gottes.

whyskyhigh2008-07-03T04:19:28Z

es gibt im ausland eine andere liturgie als in deutschland. glauben ist weltweit gleich.
gottesdienste sind ausser aeusserlichkeiten dieselben wie im inland nur der ablauf ist anders.

Anonym2008-07-02T14:07:42Z

Ich war in einigen Kirchen in Südindien. Christen sind in Indien eine ganz kleine Minderheit. Man spürte schon den Einfluss von Europa im Inneren der Kirchen, aber der Gottesdienst war völlig anders.
Inder singen gern, sehr laut und total falsch. Und dann noch mindestens 10 Verse pro Lied. Während der Lesung und Predigten waren alle - auch die vielen Kinder - sehr andächtig und still. Nach 2 Stunden schliefen dann die ersten Kinder ein. So viel Disziplin habe ich sonst noch nicht erlebt.

peterjosefsp2008-07-02T12:37:56Z

Bei unserer Pfingstkirche gibt es nur einen Geist und ein Wort. Alle Gottesdienste (170 Länder) sind gleich und ich konnte das in Madrid, London und in Nazaret (Israel) selbst sehen. Natürlich auch hier in Brasilien (Rio und São Paulo) mit über zehntausend Gotteshäusern im ganzen Land wo das Wort eines lebendigen Gottes gepredigt wird. Wir haben keine Kirchensteuer und als Gläubige geben wir den zehnten am Altar Gottes. Für mehr Infos www.uckg.org

krummelas2008-07-02T12:12:31Z

Ich war mit einer évangel.Jugendgruppe vor etlichen Jahren oberhalb des GARDASEEs in einem kleinen Dorf.Wir wohnten in einem alten, ehemaligen Palazzo direkt neben einer alten, ziemlich abweisend und zeitlos wirkenden Burg. Als Katholik besuchte ich mit einem ebenfalls kath. Mädchen die Messe in der dortigen, kleinen und innen düsteren kath. Kirche.
Meine Begleiterin hatte wie die einheimischen Frauen einen Schleier über die Haare gezogen. Alle waren im bäuerlichen Sonntagsstaat gekleidet, trotz der heißen Jahreszeit sehr korrekt. Mit langen Röcken und Blusen.Die Männer alle in Anzügen.Die Einheimischen nahmen unsere Anwesenheit als kleine Sensation, und beachteten genau, was wir (mit)taten. Der lateinische Ritus, die monotonen Gesänge und der massenweis herumwabernde Weihrauch und die etwas stickig-staubige Atmospäre bewirkten bei uns eine kleine Hypnose. Nur als alle zur Kommunion gingen , und offensichtlich den Anschein erweckten, an einer heiligen Handlung teilzunehmen, riß der Schleier etwas. Denn daß wir beide nicht zur Kommunionbank gingen, erweckte Skepsis bei den Anderen, oder zumindest meinten wir das und hatten leichte Schuldgefühle.
Nach der ewig langen Predigt und Messe wurden die Männer vor der Kirche in Grüppchen sehr gesprächig, bevor sie, meist stinkende Zigarren oder Zigaretten rauchend, teilweise ins bzw. vor das Wirtshaus schlenderten, wo sie sich an den runden Tischen niederließen. Die Frauen und Kinder eilten allerdings nach Hause.
Wir vereinten uns dagegen mit der Jugendgruppe, die ziemlich neugierig alles genau wissen wollte.Insbesonde das Pfarrer-Ehepaar, das die Gruppe führte.
Als ich später ein tiefskeptisches Buch von Pasolini über den Zerfall der italienischen Traditionen las, dachte ich an dieses Dorf, wo man das Gefühl hatte, man sei noch im 19. Jahrhundert.

erhardgr : es war in Tenno.

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