Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt - ist das Gleichberechtigung?

In vielen Stellenangeboten steht dieser Satz. Wie es jetzt in Wirklichkeit aussieht sei mal dahingestellt. Aber was bitte ist daran Gleichberechtigung? Ich verstehe ja, dass man die Frauenquote erhöhen möchte und unterstützde dies auch. Aber gerade in von Männern dominierten Jobs werden dadurch theoretisch nur noch Frauen eingestellt. Das ist eine Benachteilung der Männer dieser Generation und hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun. 50:50 bei der Einstellung würde da doch mehr Sinn machen. Oder bekommt ein Mann in einem Frauenberuf, wie z.B. als Hebamme einen Job garantiert, nur weil er ein Mann ist und die gleiche Ausbildung hat? - Ich glaube nicht. Was meint ihr zu diesem Thema?

Oakley2008-06-24T10:50:44Z

Beste Antwort

Das bezieht sich ja nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Schwerbehinderte, welche bei gleicher Qualifikation, ebenfalls bevorzugt werden. So soll eben gewährleistet werden, das bestimmte Menschengruppen nicht still und heimlich aus dem Arbeitsleben ausgegliedert werden sondern immer noch aktiv teil nehmen können. Allerdings gibt es natürlich auch Beispiele, wo es unsere allzu 'moderne' und 'politisch korrekte' Gesellschaft übertreibt. In den USA sprechen die Leute ja auch schon vom "positiven Rassismus", also wo z.B. ein Afroamerikaner einem Weißen bevorzugt werden muss, wenn dieser gleich qualifiziert ist. Ein Thema, was bestimmt noch einigen Zündstoff enthält.

arepo762008-06-25T21:25:30Z

Ich würde das eher ausgleichende Gerechtigkeit nennen.

Irgendwie weigern sich ja andere Leute Frauen einzustellen.
Oder Migranten oder Behinderte.

Und dann geht es da um die Freie Wahl der Tätigkeit die die Leute ausüben.
Wenn es nun viele Leute nicht fertig bringen mit Frauen oder Migranten klarzukommen und da einfach eine negative Arbeitsathmosphäre herrschen würde.

Was soll da dann nun gemacht werden ?

Ist eh so eine Vetternwirtschaft. Die einen denken so die andren denken so.
Wenn ich einen Betrieb führe und jemand sich bewirbt zu dem ich keinerlei Menschlichen Bezug habe, wird es wohl schwer sein denjenigen einzustellen.
Ist auch so das es viele Leute gibt die mit den Spielregeln die da im Betrieb herrschen nicht klarkommen würden.
Da geht es wohl um den Verstand.

Beispiel ein Händler stellt jemanden ein. Und derjenige klaut dem Händler den Kundenkreis. Und sein Freund macht dem Händler dann Konkurrenz und verkauft preiswerter an die gleichen Leute.
Darf derjenige das nun machen oder nicht ? Das ist ja nur eine Kopfsache. Wenn der eine keine Lust hat dem Händler zu dienen, sondern eher seinem Freund dienlich sein will.

Und da im Kopf von den Leuten spielt nicht nur Geld eine Rolle, sondern es sind auch Dinge wie Ruf und Kontakte um die sich gestritten wird.

Anonym2008-06-25T15:11:53Z

ANGENOMMEN die Frauen würden für diese Arbeit auch das gleiche Geld bekommen, würde ich es auch unfair finden, aber da sie noch immer wesentlich weniger verdienen als Männer (für den gleichen Job und die gleiche Arbeit) stellt sich mir die Frage garnicht, ob die armen, armen Männer hier benachteiligt werden.
Ausgleichende Gerechtigkeit sage ich nur.

Anonym2008-06-25T11:42:41Z

Nein. Das hat nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun. Solche Aussagen sollten daraus verschwinden. Die sagen ja aus das Männer hier benachteiligt werden. Es ist schlicht weg Diskriminierung der Männer.

Claudia Bach2008-06-25T11:07:14Z

50:50 bei der Einstellung ist aber eher Wunschdenken. Da sich sowieso weniger Frauen als Männer in klassischen Männerdomänen bewerben, ist die Chance, daß ein Mann übergangen wird, eher gering. Die Firmen schreiben das ja, weil sie überhaupt ein weibliches Element in der Firma haben wollen, weil rein männliche oder rein weibliche Arbeitsgruppen häufig von Spannungen geprägt sind und durch die Alters- und Geschlechterdurchmischung ein harmonischeres Klima entsteht und Konkurrenzdenken etwas abgemildert wird, je mehr unterschiedliche Persönlichkeitstypen in einer Firma arbeiten. Untersuchungen haben ergeben, daß dadurch die Firmenbilanz insgesamt verbessert wird, weil die Leute entspannter arbeiten. Deshalb bevorzugen viele Firmen heute so einen Geschlechter- und Alters-Mix. Da reichen schon zwei bis drei Frauen. Es müssen nicht immer gleich 50 Prozent sein. Und sind erst einmal ein paar Frauen da, können auch wieder Männer eingestellt werden.

Und - ja - es gibt männliche Hebammen, sogenannte Geburtshelfer. Die sind aber eher selten, weil sich Frau nun lieber mal von Frauen bei der Geburt helfen läßt. Ich persönlich hätte da im Kreißsaal aber keine Probleme mit einer männlichen Hebamme.

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