Wann wird Deutschland wieder öffentlich Nationalstolz zeigen dürfen?

Wenn ein Deutscher sagt er findet Deutschland toll wird es als übertriebener Nationalstolz verstanden.Jede kleine Kritik an ausländischen Mitbürgern wird als Rassismus aufgefasst.Und und und..

Warum?Ist es nach über 60 Jahren nicht mal an der Zeit die Vergangenheit hinter uns zu lassen?Die Jüngere Generation kann doch nichts dafür.

Warum darf aber England stolz von Commonwealth berichten?
Amerikanische Schüler geloben täglich der Amerikanischen Flagge.
Die Nationalhymnen anderer Länder sind "hetzend" ohen Ende!U.s.w...

Wann dürfen wir wieder Nationalstolz zeigen ohne uns Vorurteile anhören zu müssen?

♣.pitsch-patsch.♣2008-05-31T08:22:26Z

Beste Antwort

Ich bin stolz ein Deutscher zu sein ,
und nicht nur wenn wir die WM haben !!jemand was dagegen ?

Anonym2008-05-31T11:56:35Z

Niemand verbietet Dir Deinen Nationalstolz zu zeigen. Hänge Dir einen Deutschlandschal um, mache Dir eine Deutschlandfahne ans Autofenster und wenn Du willst auch ans Fenster Deiner Wohnstube. Ich schaue aus meinem Fenster und sehe 5 Deutschlandfahnen an den Häusern. Dazu 3 Türkenfahnen, eine Kroaten-, 4 Italien- und eine Englandfahne. Bei der letzten Fahne frage ich mich zwar warum, die machen in einer Woche doch gar nicht mit, aber egal. Aber was ich nicht sehe ist die Polizei, die sich zum Einsatz fertig macht. Warum auch, ist doch nicht verboten. Also zeige doch Deinen Nationalsolz!!
Heikler ist schon die Frage worauf man Stolz sein kann. Wenn Du Deinen Stolz nicht mit Inhalt füllen kannst, ist die Gefahr der Oberflächlichkeit und Ein- bzw. Ausgrenzung sehr stark. Im Übrigem trifft das auch für die anderen zu. Daher kommen auch die zum Teil an Lächerlichkeit grenzenden Zeremonien in anderen Staat. Das sehen auch viele US-Bürger so. Wenn ma mit denen darüber spicht, dann drehen die sich auch lieber weg.

Weshalb wir uns mit dem Nationalstolz so schwer machen, habe ich in einer ähnlichen Frage so beantwortet. Nationalstolz sind Emotionen die nicht erzwungen werden können. Unser ( das deutsche) Streben nach Einheit ist gerade mal 200 Jahre alt. Deutschland, so wie wir es kennen gibt es erst seit 1871 mit der Reichsgründung durch Wilhelm I und Bismarck. Und selbst da waren nicht alle Deutschen glücklich über die preußische Vormachtsstellung. In den Jahren davor, im Heiligen Römischen Reich ( bis 06.August 1806) und bis 1871 gab es zwar deutsch-nationale Bestrebungen, die gerne Detuschland als eine Einheit gesehen hätten. Aber die Schrite dahin waren mühsälig. So zum Beispiel 1834. Was verbinden wir mit 1834 denn heute? Na klar, die deutsche Zollunion. Das erste Mal, seit der Besiedlung unseres Landes von vor 700000 Jahren konnten Waren und Personen ohne große Hindernisse quer durch Deutschland fahren bzw. transportiert werden. das ist noch keine 200 Jahre her. in den 699800 Jahren davor hat einfach jeder deutsche Staat, Fürstentum oder Stamm einfach sein Ding gemacht. Siehe dreißigjähriger Krieg.
Weiterhin, womit sich viele schwer tun. Das Heilige Römische Reich war ein Vielvölkerstaat. Wobei der Begriff " Staat" nicht so zu verstehen ist, wie wir Staat heute verstehen. Das "alte" Reich war eher eine Institution, in der jeder Fürst oder Potentat seine Pfründe und Macht ausgeweitet, gesichert oder ebend verloren hat.
Also als Staat gibt es Deutschland erst seit gut 137 Jahren ( 1871). Wobei dieser Staat mit unsrer Bundesrepublik kaum etwas zu tun hat. Und diese 137 Jahre waren durch nochmal 50 Jahre Teilung ( BRD vs. DDR [ defacto 2 Entwicklungen die zur mentalen Teilung führte]) unterbrochen, so das nur noch 87 Jahre übrig sind. Und da, bitte schön, können die Briten, die Schweden, die Polen, Spanier und Italiner, einfach auf mehr Tradition zurück blicken. Ja selbst die USA hatten mehr Zeit zur Herausbildung von Nationalstolz gehabt.

Das wir uns die Vorurteile anhören müssen, liegt einfach in der kurzen Präsenz, die der Staat Deutschland auf der Weltbühne hatte. In den 87 Jahren bestehen, hat es Deutschland geschaft, 2 Weltkriege vom Zaun zu brechen. Insgesamt können wir von den verbleibende 87 Jahren nochmal 10 Jahre abziehen, wo wir garantiert keine Feunde in der Welt gefunden haben. Dazu komt noch die "Friedenszeit" der Nazis von 1933 bis 1939, die die Spanier zum Beispiel nicht in guter Erinnerung haben. Aber auch die anderen hatten ein sehr angespanntes Verhältnis in dieser Zeit zu Deutschland. Also bleiben nur noch 71 Jahre einheitliche deutsche Geschichte übrig. In dieser Zeit fällt aber noch die Zeit von 1871 bis 1914, in der das deutsche Kaiserreich nicht gerade durch eine hegemoniale Politik aufgefallen ist.
Es gibt viele Gründe, worauf wir Stolz sein können. Ob in Wissenschaft und Forschung, Kunst, Kultur, Architektur oder Philosophie, überall haben deutsche Menschen Markenzeichen gesetzt. Aber wir dürfen einfach nicht vergessen, das Schmerzen länger andauern, sich in das Bewußtsein unserer Nachbarn eingebrannt hat. Das junge Deutschland hat sich in der Geschichte wie ein Raufbold benommen. Und da ist es nicht hilfreich, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Mit unseren Extremen sind wir in solch einer kurzen Zeit einfach Weltmeister.
Vorurteile werden nur durch Taten widerlegt und gute Taten brauchen einfach ihre Zeit. Wir sind auf einem gutem Weg und wenn wir den aderen Menschen und Völkern klar machen, worauf wir stolz sind, dann können wir das auch ohe das man uns dumm anmacht.

Anonym2008-05-31T11:15:44Z

Es ist durchaus in Ordnung stolz zu sein, Stolz zu zeigen - solange man nicht überheblich ist. Das gilt für jeden Lebensbereich; Kleidung, Berufsstatus, oder Landesliebe.

Rive Gauche2008-05-31T09:51:49Z

Gute Frage, wenn Du mal sagst: worauf ich im Jahr 2008 stolz auf Deutschland sein darf! Wegen dem Geburtsort? Der Politik? Dem Militärischen? Worauf soll ich stolz sein?
Es reicht mir nicht stolz zu sein , weil ich gezeugt wurde in Niedersachsen, das reicht wirklich nicht!

Zeruya2008-05-31T08:38:28Z

Ich finde es auch sehr schade, dabei ist Deutschland doch immer noch ein ganz okayes Land (auch wenn es meiner Meinung nach immer weiter abnimmt, was z.B. die Politik angeht, besonders der einst gut durchdachte Sozialstaat o.ä.).
Auch wenn Deutschland eine grausige Vergangenheit hat und hier immer noch genug Neonazis rumlaufen (in anderen europäischen Ländern aber genauso), wir haben heute eine Demokratie etabliert und es sollte uns genauso gestattet sein wie anderen Ländern zu unserem Land zu stehen !
Auch wenn Deutschlands Verbrechen an der Menschheit wohl beispiellos sind in der Geschichte, aber es kamen genug andere Völkermorde innerhalb der Menschheitsgeschichte in anderen Nationen vor^^ Es wird wohl noch lange Zeit dauern bis den zum aktuellen Zeitpunkt lebenden Deutschen das nicht mehr hinterherhängt, sondern man endgültig den in der Vergangenheit lebenden Deutschen die Schuld alleine zu spricht.
Wobei ich von Ausländern oft höre (sogar von Israelis, die -wenn sie denn Juden sind- nicht nachtragend zu sein scheinen größtenteils), dass sie es den heutigen Deutschen nicht ankreiden, sondern es tatsächlich auf die damaligen schieben, die es verdienen ! In Deutschland selbst herrscht eine übersteigerte Panik vor dem Nationalsozialismus, irgendwie eine zwanghafte Pikiertheit und eben die Kollektivscham, die offensichtlich gerne angenommen wurde ...

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