Ist "Freiheit" nicht eigentlich ein negativer Begriff? Sie ist ja nicht etwas, was ich besitze, sondern
sie ist die Abwesenheit von Zwang. Freiheit alleine bringt mir doch gar nichts, wenn mir Möglichkeiten verborgen bleiben.
2008-04-30T16:43:07Z
Frei kann doch nur sein, wer alle Möglichkeiten kennt.
2008-05-03T08:02:09Z
Ich hätte gerne noch was über die verborgenen Möglichkeiten gelesen. Dies betrifft zwar die Freiheit der anderen, sofern sie zur Offenbarung bereit sind, aber das könnte eine andere Frage klären.
Anonym2008-04-30T17:40:27Z
Beste Antwort
Die Definition der Freiheit nach „negativer“ und „positiver“ Freiheit geht zurück auf Immanuel Kant.[1] Isaiah Berlin stellt in Two Concepts of Liberty[2] (1958) diese beiden Formen von Freiheit folgendermaßen gegenüber:
Positive Freiheit (Freiheit zu) bezeichnet einen Zustand, in dem die Möglichkeit der passiven Freiheit auch tatsächlich genutzt werden kann oder nach noch weitergehender Auffassung einen Zustand, in dem die Möglichkeit tatsächlich genutzt wird. Negative Freiheit (Freiheit von) bezeichnet einen Zustand, in dem keine von anderen Menschen ausgehenden Zwänge ein Verhalten erschweren oder verhindern.
Negative Freiheit kann z.B. bedeuten, dass jemand seine Meinung äußern darf, ohne dass er hiervon von anderen z.B. durch Zensur gehindert würde. Positive Freiheit würde in diesem Beispiel bedeuten, dass auch die Kommunikationsmittel und der Zugang zu den Medien zur Verfügung stehen oder nach weitergehender Auffassung, dass die jeweilige Meinung auch tatsächlich geäußert wird.
Weitere Unterscheidungen:
individuelle Freiheit, z.B. der Freiheit, die eigene Meinung zu äußern, und kollektive Freiheit, z.B. der Freiheit eines Landes von einer Besatzungsmacht. innere Freiheit und äußere Freiheit. Während äußere Freiheit eine soziale Größe ist und z.B. rechtliche, soziale und politische Umstände umfasst, beschreibt innere Freiheit einen Zustand, in dem der Mensch seine eigenen, „inneren“ ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Anlagen nutzt und sich dabei auch von inneren Zwängen wie z.B. Trieben, Erwartungen, Gewohnheiten, Rollenmustern, Konventionen, Moralvorstellungen u. ä. befreit und sie stattdessen durch rationale Wahl ersetzt (Souveränität). Als Schlüssel zur inneren Freiheit werden heute vor allem Erziehung und Bildung verstanden. persönliche Freiheit, souveräne Freiheit und bürgerliche Freiheit: persönliche (negative) Freiheit bedeutet, dass jemand nicht unter Zwang steht, in seinen Handlungen nicht durch andere eingeschränkt oder bestimmt ist; souveräne (positive) Freiheit heißt, nach freiem Willen handeln und somit über sich selbst und über andere Macht ausüben zu können; mit bürgerlicher Freiheit ist die Teilhabe an gesellschaftlich-politischer Macht gemeint[3]
Freiheit wird von jedem anders empfunden. Es gibt auch Freiheit in Unfreiheit, denn wir haben uns Gesetze geschaffen, die unsere Freiheiten eingrenzen. Sonst wären wir die Tiere, die machen können, was sie wollen. Genau so stellen sich die Möglichkeiten für jeden individuell, in jedem Gebiet der Freiheit, der materiellen, der inneren, verschieden dar und sind ebenfalls eigegrenzt. Absolute Freiheit hatte der Mensch bei seiner Entstehung. Heute hat er die Möglichkeit seine gedanklich Freiheit überall ein zu bringen und effektiv weiter zu entwickeln, Dabei besteht der Zwang, die Freiheiten anderer nicht zu beschädigen sondern weitmöglichst zu berücksichtigen.
Nur in seinem Bewußtsein bist Du wirklich frei. Alles andere ist menschliche Dogmatik, ist der Kerker, das Verließ, der Irrgarten, in den Sie Dich fleißig eingesperrt haben über die Inkarnationen hinweg. Seine Mauern heißen Wissenschaft, Zivilisation und Fortschritt. Und der Mörtel, der das alles zusammenhält ist die Hoffnung, auch Glaube genannt.
Befreie Dich langsam aber stetig von den geistigen Ketten, die Du noch trägst und die Dir nur einen eingeschränkten, eindimensionalen Bewegungsradius innerhalb des Großen Ganzen, dem Leben selbst, ermöglichen.
Wenn Dich eine rein wissenschaftliche Erklärung dazu interessiert, dann empfehle ich Dir mal den folgenden Link zu einem Vortrag von Dr. Deepak Chopra. Er bringt das ganze auf den Punkt und für jedermann verständlich. Dir wird es wie "Schuppen aus den Haaren" fallen.
willst du damit sagen, dass sich dir möglichkeiten nur unter zwang erschließen? das wäre aber ganz schön traurig. wobei ich ja denke, dass ohne zwang das wort freiheit überhaupt nicht existieren könnte. und dadurch dass es dieses wort (womit auch immer man es verbindet) gibt, sind den zwängen tür und tor geöffnet. die ambivalenz erhält das gleichgewicht.... glaube, die bedeutung von freiheit muss jeder für sich selbst definieren....