Wir renovieren gerade unser Haus (Baujahr: 14 Jhd.). Unter den ganzen Bodenbelägen ist nun ein wunderschöner, uralter Dielenboden hervorgekommen, den wir gerne erhalten würden. Die Bretter sind natürlich ziemlich krumm und abgelaufen, was ja aber gerade den Charme ausmacht. Würde man ihn einfach mit der Maschine abschleifen, dann würden diese "Rundungen" ja verschwinden. Nun wurde uns von einem Parkettleger empfohlen, den Boden mit einer Ziehklinge abzuziehen - so, wie man es früher auch gemacht hat. Hab mir mal so ein Ding besorgt, aber das ist gar nicht so einfach :-( Da muss man irgendwie erst einen Grat anschleifen (???) usw. Hat hier irgend jemand Erfahrung im Umgang mit einer Ziehklinge und kann mir nen Tipp geben, wie man am besten damit arbeitet?
Anonym2008-03-28T06:16:44Z
Beste Antwort
Ich bin kein Fachmann!!!
Aber ich habe mal einen"Schreibtisch"aus den 17.Jahrhundert "abgezogen",also mit einer Ziehklinge die erste Holzfunierschicht entfernt.
Also es ist sehr wichtig das deine Ziehklinge diesen,selbst an geschliffenen Grad hat.Ich glaube zwischen ca. 35 -45 Grad. Den Grad solltes du nicht gerade sehen können,aber Vorsicht,er kann sehr scharf sein wie eine Rasierklinge!
Ich habe diese Ziehklinge wie folgt benutzt:
/ / = Ziehklinge in einen Winkel von ca. 40 - 60 Grad / ansetzten
--------------------- Holz Werkstoff
Arbeitsrichtung ist von links nach rechts. Also ich ziehe die Ziehklinge in meine Richtung zum Arbeiten. Also zum Körper hin ziehen. Nicht vom Körper weg stoßen.Das gibt üble Rillen und kanten.
Ich weiß nicht genau wie man dieses beschreiben soll, wenn du die Ziehklinge richtig benutzt,macht Sie ein eigenartiges Geräusch woran man erkennen kann das die Ziehklinge richtig eingesetzt wird.
Achte auch darauf das du mit der Ziehklinge keine Kratzer,Rillen oder kanten in das Holz treibst.
Es ist eben sehr viel Handarbeit notwendig. So war das eben Früher mal.
Aber du wirst sehen,um so länger du dich mit dem Boden beschäftigst um so schöner wird er am ende werden.
Ich kann dir nur Empfehlen ein wenig an einen Brett zu üben,bevor du dich auf diese alten Kunstwerke stürzt.
Das an schleifen des Grades ist eben sehr wichtig!!! Ein "Ab-Zieh-Stein" zum Schärfen von Messer und Schere oder Hobel habe ich damals benutzt.
was ich mit einer Ziehklinge gelernt bekam, bezog sich immer auf plane glatte Flächen die vom Lack befreit werden sollten , z.B. Tische Türen Türschranke etc. Man hat früher keine glatt- plane Dielen verarbeitet und genagelt und somit ist es fast unmöglich ein altes Dielenbrett abzuziehen. AuÃerdem ist es dann auch nicht mehr typisch. Ich kann mir vorstellen das die "Nuten" ein wenig auseinander stehen und wohl auch gut gewachst wurden. Diese gilt es auch zu reinigen . Wir haben früher Soda dafür genommen und dann mit einem Flächenschleifer nachgeschliffen. Mit einer Ziehklinge erzielt man meiner Meinung nach nicht (an einem alten Dielenboden) den erwünschten Erfolg.Wenn ich ihn glatt und plan haben will nehm ich eine prof. Schleifmaschine...
noch etwas: Bei einer Treppe verstehe ich die Ãusserung vom Parkettleger. Da helfen auch schon zerbrochen Glasscherben (glatt abgebrochene!) für die Ecken z.B.
Es gibt da welche von einer schwedischen Firma (bekannt, aber mir ist der Name entfallen, Sandvik glaube ich), Die haben einen langen Stiel und Griffe für beide Hände. AuÃerdem haben sie eine Hartmetallklinge. Die sind sehr gut, aber nicht billig. Alles andere, was ich hatte, war Pippifax. Gruà aus Hamburg Heinz
Es gibt im Handel Ziehklingen mit Holzgriff und auswechselbarer Klinge. diese Klingen aus Hartmetall werden mit dem "Grat" geliefert; sind sie stumpf, kann einfach die neue Klinge eingeschoben werden.