Hitler-Comic für deutsche Schulen?

Schulen in Berlin und Nordrhein-Westfalen (weitere Bundesländer folgen) versuchen es jetzt mit Comics! Die Bildergeschichte „Die Suche“, gemalt vom niederländischen Zeichner Eric Heuvel und bearbeitet vom Berliner Anne Frank Zentrum, erzählt die Gräuel Hitler-Deutschlands in bunten Bildern.

Schüler aus 20 Klassen (13–16 Jahre) lesen ab morgen im Geschichtsunterricht die bewegende Geschichte von Esther, deren Eltern im KZ Auschwitz ermordet werden.

Nötig oder Geldmacherei

http://www.bild.t-online.de/BILD/news/vermischtes/2008/01/31/hitler/comic,geo=3637782.html

2008-01-30T22:00:36Z

Ich meine steht nicht alles in den Geschichtsbüchern klären die Lehrer,Eltern zu wenig auf als das es noch ein Comic sein muß ?
und warum gerade jetzt im Wahljahr wer hat da Angst ?

2008-01-30T22:32:01Z

Übrigens ich bin nicht dagegen

2008-01-31T00:01:10Z

@ hansi-must hier schreibt bis jetzt keiner das man das nicht darf oder soll .

2008-01-31T00:26:10Z

@ tipfeler für die angesprochenen Dokus empfehle ich den History Channel da laufen im Momment sehr gute.

tippfeler2008-01-31T00:17:56Z

Beste Antwort

Wenn man so die Aufmerksamkeit der Schüler erlangt - ist es eine gute Sache.

Aber es kommt natürlich darauf an, wie die Comics gemacht sind. Und eine Gefahr sehe ich darin: Die Reduktion des Geschehens auf eine surreale Welt. Das, was passiert ist, war aber keine bunte Bilderwelt. Es darf nicht zu abstrakt werden u. der Eindruck entstehen, es würde sich lediglich um eine Phantasiewelt handeln. - Wobei man natürlich dagegen halten kann, dass sich manche Menschen gerade mit Phantasiewelten stark identifizieren ...

Deshalb wäre es in meinen Augen nötig, das Ganze mit Filmen/Dokumentationen u. Exkursionen zu div. Konzentrationslagern zu unterstützen. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was wirklich geschehen ist.

Erschütternd finde ich Aussagen wie: "Was interessiert mich das? Ist ja schon lange vorbei." - Ich sehe Lehrer in der Pflicht, ein Gefühl für Geschichte zu entwickeln. Das Interesse zu fördern. Und das setzt voraus, dass man nicht nur ein Geschichtsbuch durchackert. Wenn ein Comic dabei hilft - wunderbar.

Comics sind ja auch nicht per se schlecht. Im Gegenteil. Sie können sehr viel Gutes bewirken. In den 80ern bspw. war in den Micky-Maus-Heften das Thema Umweltschutz stark thematisiert. Die jungen Leser wurden für das Thema sensibilisiert. In etwa: "Wenn Tick, Trick u. Track sich für den Umweltschutz interessieren, dann wollen wir das auch."

(Comics müssen nicht lehrreich sein - es kann auch "einfach nur" Unterhaltung sein. Auch etwas Schönes. :-) Aber auf das Thema bezogen dachte ich an die MM-Hefte.)

In der Summe: Nicht schlecht. Bewirkt vllt. etwas. Aber die Realität u. die unvorstellbare Grausamkeit kann man mit einem Comic nicht wiedergeben. Dazu braucht es Bücher wie "Der SS-Staat" von Eugen Kogon, Gespräche mit Überlebenden u. Dokumentationen, um sich das ganze Ausmaß (ansatzweise) dieses Schreckens vor Augen führen zu können.

LG,
tippfeler

Ingrid S2008-01-31T08:53:42Z

ich finde mit diesen Comics wird die Geschichte nur zum Nachahmen aufgeputscht.
Es finden sich immer genügend dumme Menschen, welche diese Geschichte nicht verstehen und eigens für ihren Profit ausnutzen und sogar ergänzend negativ bereichern.
Quasi wird damit aufgefordert weiterzumachen, etwas noch interessanteres daraus entstehen zu lassen.
Es sollte eine Information und Warnung für die Zukunft sein, genau das Gegenteil wird damit erreicht werden.
Lernt denn niemand aus der Vergangenheit?!

Viva la Paz2008-01-31T08:30:52Z

Man kann es auch übertreiben.....wann fangen wir an bzw. dürfen wir anfangen die Geschichte neutral aufzuarbeiten.

Es ist schon seltsam was hier zu Lande läuft. Da sollen Jugendliche mit Comics auf Verbrechen aufmerksam gemacht werden und wie schlimm das Nazi Regime war.

Kann man so etwas als Comic darstellen, NEIN! Die Schulen und Institutionen die auf diese Art unseren Kindern klar machen wollen, dass jemand aus Deutschland vor über 60 Jahren etwas sehr schlimmes getan hat, sind meiner Meinung nach von einem vertretbaren Weg abgekommen. Unsere Jugendlichen sind sollten die Weltgeschichte so lernen, dass sie sie auch im Sinn verstehen.
.
Was mit diesen Comics bezweckt wird ist offensichtlich und wer dahinter steckt auch, die Israel Lobby lässt grüßen. Wir sollten anfangen die Geschichte ruhen zu lassen, genug der Erinnerungen. Es reicht schon wenn an Bahnhöfen Erinnerungen die Menschen jeden Tag in die Vergangenheit versetzen....

Jedes Volk hat irgendeine Vergangenheit die blutig ist oder unschöne Dinge beinhaltet, dies rechtfertigt kein Verbrechen aber stellt die Sachlage anders dar.....dies sollten die Initiatoren der Comics nicht vergessen.

Die Comics sind unnötig, denn wenn wir damit anfangen müssen auch über die Roten Khmer, oder den Jugoslawien Krieg berichten....dort sind ebenfalls Millionen hingerichtet worden und die Welt hat erstmal zugesehen!

Ich dachte immer Comics sind dazu da um imaginäre Welten darzustellen.....der zweite Weltkrieg war aber real :-(

Viva la Paz

Starmen2008-01-31T08:25:38Z

Ich würde nicht wollen das mein Kind so etwas aus einem Comic
lernt.

hansi_mustermann20002008-01-31T07:32:12Z

Die Nazis haben auch Kinderbücher verwendet um
den Hass auf Juden zu erzeugen.
Warum darf sich die Demokratie nicht ebenso zur Wehr
setzen und zeigen, was dann passiert(e)?

Weitere Antworten anzeigen (6)