- wenn andere gequält werden, - Kinder mißhandelt oder mißbraucht werden, - es jemandem schlecht geht und er Hilfe braucht, - in der Nachbarschaft Kinder verhungern oder sonst vernachlässigt werden, - Frauen geschlagen werden u.s.w.... Einem Freund von mir ist es zum Beispiel passiert, daß er auf dem Weg nach Hause sah, wie eine Frau mit ihrem Auto ins Schleudern kam und den Abhang hinunter donnerte. Er hielt an und rannte um ihr zu helfen und fuhr sie anschließend nach Hause. Er hat mir erzählt, daß die anderen Autofahrer einfach vorbei und weiter gefahren sind... Denkt denn niemand daran, daß es ihm auch mal so ergehen könnte und er dann auf die Hilfe von Anderen angewiesen ist. Wenn ich diese Entwicklung betrachte, habe ich manchmal Angst vor dem Altwerden... Ich bitte um Eure Meinungen und Erlebnisse
Anonym2008-01-24T03:34:58Z
Beste Antwort
Es mangelt an ZIVILCOURAGE, die den Kindern ja schon in der Schule aberzogen wird. Ein Kind, dass "aufmuckt" wird nicht geduldet, da werden Sanktionen verhängt, die Eltern rebellisch gemacht - eben solange bis es ein "angepasstes" Kind ist. Wir bejammern, dass kaum jemand hilft. Aber woher soll Courage kommen, wenn sie konsequent aberzogen wird?! Leute, die sich einmischen sind unbequem. Man sollte Menschen, die eingegiffen, geholfen haben mehr in den Medien erwähnen, die Kinder ermutigen frei ihre Meinung sagen zu können, auch wenn sie der der Erwachsenen widerspricht. Und außerdem - hat doch fast jeder ein Handy. Wenn man schon selber nicht den Helden spielen will, kann man doch wenigstens per Handy die Polizei anrufen... Zu unterlassener Hilfe bei Unfällen : es ist oft auch Uninformiertheit. Viele Menschen haben Angst bei der Hilfe etwas falsch zu machen, dem Verletzten noch mehr zu schaden und nachher zur Rechenschaft gezogen zu werden. Dass einem nichts passiert - auch wenn man bei der ersten Hilfe etwas falsch macht - wissen viele nicht. Da müsste mehr aufgeklärt werden, meine ich.
Ich bin auch der Meinung von "Verdinand". Die Leute befürchten, dass ihre kostbare Zeit verlorengeht oder dass sie schmutzig werden könnten usw. . Insgeheim hoffen sie, dass sie niemand wahrnimmt, wie sie so tun, als gehe sie das nichts an und viele wissen vermutlich nicht einmal, dass sie sich unter Umständen der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen.
Besonders schnell sind die Leute mit Vorurteilen. Als ich ein Teenager war, bin ich auf einem U-Bahnhof mit Krämpfen zusammengeklappt und habe mich übergeben müssen. Das Einzige, was mir "zuteil" wurde, waren Sprüche wie: Die ist besoffen, drogenabhängig, schwanger und ähnliches. Erst nach ca. 20 Minuten kümmerte sich eine Frau um mich und holte Bahnhofspersonal, das dann die Feuerwehr holte. Obwohl meine Freundin den Leuten immer sagte, dass ich nicht besoffen usw. war, kam nur eine Frau auf die Idee, dass es auch eine andere Ursache haben könnte und dass ich wirklich Hilfe brauchte. Ich habe auch schon erlebt, dass eine Frau vor mir zusammenbrach (irgendein Anfall) und obwohl ich mehrere Leute um Hilfe bat, dauerte es eine ganze Weile, ehe mich jemand unterstützt hat, um der Frau zu helfen.
Solche Leute sollte man anzeigen, was allerdings schwer fallen dürfte, weil die ja bereits das Weite gesucht haben
Für dieses Phänomen gibt es sicher viele Gründe. Zu einem die Ignoranz gegenüber den Problemen der anderen, dann die Angst für etwas Verantwortlich zu sein und dabei einen Fehler zu begehen und sicher erfahren wir alle mehr oder weniger eine Abstumpfung durch die totale Informationsgesellschaft in der menschliches Leid zur Umsatz bringenden Ware wird.
Da ist zuerstmal die Angst, selbst hineingezogen zu werden. Bei Schlägereien z.B. ist das ein sehr natürlicher Urinstinkt, sich nicht in Gefahr zu begeben. Man muà nicht viele Krimis lesen, um sich auszumalen, was man selbst über sich ergehen lassen muÃ, wenn man mit dem Opfer einer Gewalttat angetroffen wird. Wer sich nicht sicher ist, was man mit einem Verletzten tun muÃ, hat Angst, ihm mit dem falschen Handgriff noch Schlimmeres zuzufügen und später dafür verantwortlich gemacht zu werden. Und oft werden z.B. bei Unfällen neugierige Passanten von der Polizei selbst auch mit harschen Worten verjagt, nach dem Motto "das geht euch nix an".
Aber es ist natürlich auch ein Anzeichen unserer materialistisch orientierten Gesellschaft, daà sich niemand um den anderen kümmert. Was zählt, ist nicht das Gemeinwohl, sondern der persönliche Wohlstand. Wer sich für andere engagiert, wird belächelt oder schlimmstenfalls eben selbst zum Opfer. Ohne daà ihm dann jemand hilft.
Es haben bisher alle geschrieben: Die haben Angst, sie sind feige, sind egoistisch etc. Aber wer von euch musste wirklich mal helfen? Wer von euch musste wirklich mal eingreifen, in Wasser springen, jemandem die Hand festhalten, damit er nicht weiter schlägt? Natürlich haben wir Angst ins solchen Moment. Ich schreiben bewusst wir, weil ich mich selbst mit einbeziehe, weil ich selbst so etwas erlebt habe und vorher auch dachte, dass ich ins kalte Wasser springen würde. Aber meist ist man in solchen Situtaionen einfach nur geschockt, man kann nicht glauben was da geschieht und hofft, dass es ein gutes Ende nimmt, redet es sich ein. Man hat Angst selbst verletzt zu werden, selbst das Opfer und nicht gerettet zu werden. Ich kann nur sagen, dass ich in diesem Moment Angst hatte, den jungen Mann zu finden, vielleicht schon tot. Es ist eine Art Selbstschutz die im Unterbewussten passiert und ich denke man kann niemanden für diese Angst verurteilen. Wenn man so etwas schon einmal erlebt hat, ist es meist leichter einzuschreiten, weil man diese Gefühl kennt. Aber ich selbst habe jetzt im Bus erlebt, wir 3 Mädchen ungefähr in meinem Alter einen kleinen Jungen die ganze Zeit beredet haben. Ich hätte ihn so gerne aus diesem Sitz geholt, aber ich hatte schlichtweg Angst. Ich sehe diese Mädchen jeden Tag. Der ganze Bus war da und hat sich nicht gerührt. Ich hatte so eine Angst selbst Opfer zu werden und nicht aus dieser Rolle geholt zu werden. Ich schäme mich dafür und würde wohl, wenn ich wieder in einer solchen Situation bin anders handeln, aber in diesm Moment konnte ich es nicht und habe einfach gehofft, dass der Junge bald auststeigen muss. Verurteilt niemanden vorschnell, es sei denn ihr kennt diese Angstgefühl und habt es schon oft überwunden, dann verdient ihr den Respekt aller.