Ich war so froh, nach eineinhalb Jahren Arbeitslosigkeit mit meinen knapp 49 Jahren wieder einen Job zu bekommen. Leider musste ich feststellen, das dieser Job eine Nummer zu groß für mich ist. Das die Tätigkeit eine völlig andere war, als ich bisher gemacht hatte, war kein Problem für mich - das wußte ich ja im Vorfeld. Leider habe ich es mit zum Teil auch sehr schwierigen Kunden zu tun und das Aufgabengebiet ist auch enorm schwierig. In den letzten 14 Tagen bin ich nur noch mit Magenschmerzen zur Firma gegangen und habe auch wieder einen Schub bekommen (ich leide an Neurodermitis). Nun habe ich heute von mir aus die Konsequenzen gezogen und meiner Vorgesetzten gesagt, das ich aufhöre. Da ich ja in der Probezeit bin, geht das ja von heute auf morgen. War meine Entscheidung richtig? Ich bin total deprimiert und komme mir wie ein Versager vor.
eva192008-01-07T22:19:55Z
Beste Antwort
"Versager" ist kein passender Begriff dafür. Wir alle scheitern an Aufgaben,demnach wären wir dann alle Versager.Willkommen im Club. Misserfolge und Enttäuschungen gehören zum Leben,und im besten Fall lernen wir daraus,und im schlimmsten Fall lassen wir uns von ihnen kaputt machen. Es liegt an Dir,wie Du jetzt damit umgehst. Wenn Du klar erkannt hast,dass Du dich bei dieser Arbeit definitiv nicht wohl fühltest und auch in Zukunft nicht wohl fühlen würdest,dann war deine Entscheidung richtig. Wenn Du aus Stress und Panik und in einem Moment der Überforderung übereilt gekündigt hast,dann war deine Entscheidung eventuell falsch,denn Du kannst nicht wissen ob Du dich nach einiger Zeit an die Situation gewöhnt hättest. In beiden Fällen kannst Du daraus lernen: Im ersten Fall,dass Dir dieser Aufgabenbereich nicht liegt. Im zweiten Fall,dass man im Zenit einer emotianalen Krise keine wichtigen Entscheidungen treffen sollte. Jetzt heisst es neue Kraft sammeln und in die Zukunft schauen. Ich habe in meinem Leben auch viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen. Als ich vor einigen Jahren einen Studienplatz in einer Stadt erhielt,die mir nicht gefiel,kam es mir vor wie eine Katastrophe. Ich habe schwarz gesehen und hab nach 2 Wochen das Handtuch geworfen. Es hat mir in der Zeit Erleichterung gebracht. Ein Jahr später bekam ich dann den Studienplatz in meiner Wahl-Stadt,aber ich hatte ein Jahr "verloren" und vieles verlief nicht ideal. Heute muss ich mich immer fragen,wie wohl mein Leben verlaufen wäre,wenn ich nicht so schnell und "aus dem Bauch heraus" aufgegeben hätte. Das Bauchgefühl ist ein wichtiges Signal,und meistens hat es recht und sollte immer in Entscheidungen einbezogen werden. Wichtige Entscheidungen allerdings,versuche ich immer nur dann zu treffen,wenn ich seelisch ausgeglichen bin. Es hat keinen Sinn deprimiert zu sein,für etwas was man nicht rückgängig machen kann. Konzentriere dich auf alles Positive was Du jetzt hast,deine Erfahrungen,deine Kompetenzen,deine Qualitäten als Mensch,deine Talente,und starte noch mal neu durch,wenn Du dich erstmal erholt hast.
Nein, im Gegenteil! Sehr viele sind mit ihren Jobs überfordert und wursteln sich durch; dann leisten sie schlechte Arbeit, unter der andere zu leiden haben. Es zeugt von Größe und guter Selbsteinschätzung, die einzig richtige Konsequenz zu ziehen. Es wäre wünschenswert, dass alle so handelten; dann sähe es in Deutschland besser aus! Sicherlich sitzt irgendjemand auf einem Arbeitsplatz, den Du viel besser ausfüllen könntest - hat aber nicht den Verstand, dort aufzuhören. Das Positive: Du kannst Dir jetzt Bewerbungen um einen derartigen Arbeitsplatz sparen. Du hast Dich einer Aufgabe gestellt - sie zu schaffen, lag außerhalb Deiner Fähigkeiten - na und? Ein Mediziner könnte vielleicht keine Heizung installieren und ein Installateur keine Blinddarmoperation durchführen. Sind sie deshalb Versager?
Und: Du sparst unserem maroden Gesundheitssystem Kosten.
nein,du bist sicher kein versager- und meiner meinung nach soll man auch nicht auf kosten der gesundheit malochen-das bringt einen doch bloss eher ins grab. ich bin sicher,du findest einen job,mit dem du klarkommst! ich mag dich und deinen humor!