Habe seit einigen Tagen Panikattaken. War schon beim Arzt und bekomme Medizin. Wisst Ihr noch andere Möglichkeiten wieder ruhiger zuwerden und zu entspannen. Hab schon Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Herzrasen usw.
ippen2008-01-05T04:20:27Z
Beste Antwort
Die Behandlung von Panikattacken Angstkrankheiten lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit heilen oder zumindest lindern. Besonders die Konfrontationstherapie hat sich bei der Behandlung von Panikstörungen bewährt. Die Behandlung einer Panikstörung setzt an zwei Bereichen an: a) an den auslösenden Bedingungen für die erste Panikattacke Betroffene lernen Stressbewältigungsstrategien, steigern ihre Selbstsicherheit und bauen perfektionistische Forderungen ab. b) am Umgang mit den Panikattacken Die Betroffenen lernen, die Zusammenhänge zwischen ihren Katastrophengedanken und körperlichen Reaktionen zu erkennen. Sie lernen, dass ihre körperlichen Reaktionen und ihre Angst von ihnen selbst durch ihre angstauslösenden Gedanken und Phantasien erzeugt sind. In 90 Prozent der Fälle kommt es niemals zu den befürchteten Reaktionen, die sie sich in ihrem Geiste ausmalen. Sie lernen zu verstehen, wie die Angst sich aufschaukelt, dass die Angst durch Meidung und Flucht verstärkt wird und sich, indem man sich ihr bewusst aussetzt, abschwächt. Sie lernen, wieder Vertrauen zu ihrem Körper zu gewinnen.
Ziel der Konfrontationstherapie ist es vor allem, Betroffene möglichst schnell von den lähmenden Symptomen ihrer Angst zu befreien. Sie werden gezielt mit ihrer Angst konfrontiert, d.h. sie müssen sich in die für sie angstauslösenden Situationen begeben, dürfen die Angstsituationen nicht meiden oder aus ihnen flüchten. Sie spüren in den Situationen ihre Angst intensiv und erleben, dass sie diese aushalten können. Der Psychotherapeut unterstützt sie dabei und erklärt ihnen, wie sie mit den auftretenden körperlichen Reaktionen und Angstgefühlen umgehen können. Atemübungen und Entspannungsverfahren sowie Selbstinstruktionen werden eingesetzt, um den Körper zu beruhigen.
Wie können Sie Panikattacken überwinden? 1. Machen Sie sich bewusst: "Ich erzeuge meine Angst selbst durch meine Gedanken und Phantasien und nur ich selbst kann sie auch wieder abbauen". Beobachten Sie, welche Gedanken Ihren körperlichen Reaktionen und Ihrem Angstgefühl vorausgehen. Gewöhnlich machen wir uns Phantasien, dass wir eine Situation nicht überleben können oder zusammenbrechen werden. Wir haben keine Geisteskrankheit, keinen Hirntumor, keinen Herzfehler und werden auch nicht verrückt. Ihr Körper muss mit Schwindel, Herzstechen oder Übelkeit reagieren, wenn Sie sich ausmalen, dass eine Situation gefährlich ist.
2. Unterlassen Sie es, die Situationen, vor denen Sie Angst haben, zu vermeiden. Durch die Meidung bestätigen Sie sich Ihre falsche Annahme, dass Sie die Situation nicht ertragen können.
3. Erwarten Sie, dass Ihre Panikgefühle auftauchen, wenn Sie sich in die bisher gemiedenen Situationen begeben. Sagen Sie sich: "Ich weiß, dass jetzt meine Angst und all meine körperlichen Symptome auftauchen werden. Sie müssen auftauchen, weil ich mir bisher immer erzählt habe, wie gefährlich die Situation ist. Sie sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann es ertragen, sie sind nur unangenehm. Ich werde jetzt in der Situation bleiben, bis ich ruhiger werde. Ich kann die Bauchatmung machen, um mich zu beruhigen". Wichtig: Sie müssen in der Situation bleiben, bis die Angst nachlässt.
4. Erlernen Sie die Bauchatmung: "Legen Sie Ihre Hand flach 2 cm unterhalb des Nabels auf die Bauchdecke. Dann atmen Sie tief ein und stellen sich vor, wie der Atem langsam bis hinunter zu Ihrer Hand fließt und schließlich Ihre Hand hochatmet. Dann stellen Sie sich vor, wie der Atem langsam wieder über den Brustraum zurück über die Nase nach außen entweicht, und konzentrieren sich darauf, wie die Hand wieder nach unten sinkt". Wiederholen Sie die Technik mehrere Minuten. Wenn Sie die Atemübung machen, wird die Angst abnehmen.
5. Erinnern Sie sich daran: Angst kann man nur verlernen, indem man mit Angst in die Situation geht, vor der man Angst hat. Mit der Zeit wird sie abnehmen, bis es für Sie schließlich wieder ganz normal ist, in die Situation zu gehen, vor der Sie bisher Angst hatten.
6. Holen Sie sich psychotherapeutische Unterstützung für die Bewältigung Ihrer Panikattacken und/oder nehmen Sie Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe auf.
7. Im Angst und Panikattacken Forum können Sie sich mit anderen austauschen und Rat einholen.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich aber besonders in der Akutphase die Aufmerksamkeitsübungen empfehlen.
Hier der link dazu und auch für die arbeitsblätter.
Die Ursache aller negativen Emotionen beruhen auf eine Unterbrechung im körperlichen Energiesystem. Das kann man mit EFT wieder ins Gleichgewicht bringen.
Ich habe viele schlimme Zeiten hinter mir und kenne auch das - es ist, als hätte man einen Motor in sich und jemand steht auf dem Gashebel und gibt dauernd Vollgas.
Um ruhiger zu werden, helfen lange Spaziergänge in der Natur - die Gedanken frei fliegen lassen, locker lassen, keine Probleme wälzen beim Gehen. Ideal wäre die Begleitung einer Vertrauensperson, mit der man über das Problem reden kann und die einfach zuhört - das entspannt ungemein.
Sich selbst im Alltag keinen Druck auferlegen daheim, ICH bin zur Zeit das Wichtigste für mich - daheim eine entspannte Atmosphäre schaffen, abends statt Fernsehen einfach nur entspannt daliegen, oder im Liegen Fäuste machen und alle Muskeln anspannen und dann wieder ausatmen und völlig entspannen. Dabei sich selber gut zureden "mir ist so wohlig, ich fühle mich so gut, ich könnte schweben..."
Buchtipp: "Sorge dich nicht, lebe!" von Dale Carnegie Mein Mann lag auf Leben und Tod im Spital, ich wachte nachts um 2 h auf, die Probleme waren 10x so groà wie am Tag - mit Tipps aus diesem Buch und der vorhin erwähnten Entspannungsmethode konnte ich wieder durchschlafen.
Hinter jeder Angst steckt eine Ursache, die erkannt und beseitigt werden will. Ist die Ursache beseitigt, verschwindet die Angst von selbst, weil sie nicht mehr gebraucht wird. Jede Angst hat mit der Befürchtung zu tun, etwas Angenehmes zu verlieren. Sie zwingt dazu, etwas Unangenehmes zuzulassen, nichts mehr auszuschliessen, weil es zum Leben gehört. Sie fordert auf, das ganze Leben zuzulassen, nichts mehr auszuschliessen, zu erkennen, alles ist gut, denn letztlich dient es der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. lg *Sternchen*
Für viele Patienten mit einer Angststörung besteht ihr Leiden seit langer Zeit und sie haben vielleicht schon sehr viele und ergebnislose Versuche der Bewältigung mit den Angstattacken unternommen, die jedoch letztlich nicht wirklich halfen. Vielmehr beschreiben Angstpatienten, dass sich die Angst in immer mehr Lebensbereiche ausweitet bzw. Panikattacken häufiger auftreten. Vielfach schämen sich die Angstpatienten jedoch auch bzw. haben überhaupt Angst, über ihre Ãngste zu sprechen. Sie befürchten, dass dadurch möglicherweise neue Panikattacken auftreten könnten.
Daher ist es ausgesprochen wichtig, dass ein Arzt oder Psychotherapeut zunächst zu Beginn der Behandlung der Angst ein gutes therapeutisches Bündnis mit dem Patienten aufbaut. Immerhin bedeutet Psychotherapie der Angst auch, dass man sich mit sehr unangenehmen Gefühlen (ANGST ist unangenehm) bzw. beeinträchtigenden körperlichen Symptomen der Angstreaktion auseinander setzen sollen.
Für die Psychotherapie der Angst ist es also wichtig, dass eine vertrauensvolle Atmosphäre entsteht und der Therapeut / die Therapeutin die Erfahrungen des Klienten versteht und eine ruhige und empathische Grundlage schafft, um über Probleme im Umgang mit der Angst zu sprechen.
Die vielleicht wichtigsten Botschaften an Patienten mit Panikattacken lauten dabei:
* Panikattacken sind häufig - Sie sind nicht allein! * Panikattacken sind nicht lebensgefährlich, (können aber durchaus sehr unangehm empfunden werden!) * Panikattacken und andere Angststörungen sind behandelbar!!!!!
Eine gute therapeutische Beziehung zwischen Arzt / Psychologe und Patient wird im wesentlichen durch folgende Dinge gefestigt:
* Einfühlsames Zuhören und Eingehen auf die Bedenken und Unsicherheiten des Klienten und seiner individuellen Erfahrungen im Umgang mit Angst * Realistische Rückmeldungen und Vermittlung von Hoffnung bzw. positive Erwartung einer Veränderungsmöglichkeit hinsichtlich der Angst, um die Mitwirkung des Angstpatienten zu erhöhen. * Informationsvermittlung (Psychoedukation) über die Symptome und Ursachen / Auslöser der Angst und Panikattacken * Diskussionen über die verschiedenen Bestandteile bzw. Formen von Angst mit Panikattacken, Angst vor der Angst und Vermeidungsverhalten sowie der verschiedenen Formen der Therapie dieser Probleme.
Heute werden viele Psychotherapeuten auch über die Möglichkeiten informieren neben der reinen Psychotherapie (meis mit einer Verhaltenstherapie) auch eine medikamentöse Behandlung mit einem sog Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zu beginnen, da sich diese Behandlung mit Medikamenten als gute Ergänzung in der Angstbehandlung erwiesen hat. Mögliche Bedenken oder falsche Erwartungen an die Therapie sollten in der Anfangsphase der Behandlung ebenso aufgegriffen werden wie mögliche eigene Therapieversuche z.B. mit Homöopathie oder Mitteln der Alternativmedizin.