Wird die deutsche Kultur und christliche Religion von unserem Staat mit Füßen getreten?
Ich bin zur Zeit etwas entsetzt. Meine Tochter ist in der 2. Klasse und was ich da in der Schule mitbekomme kotzt mich an. Es fing ja mal vor einigen Jahren damit an, daß die Kreuze aus den Klassenzimmern entfernt werden mußten. Nun gab es eine Diskussion darüber ob der jährliche Weihnachtsbasar weiterhin auch so heißen solle wegen unseren muslimischen Schülern, es dürfen keine Schweinewiener verkauft werden sondern nur Pute und die Wichtelgeschenke in der Klasse meiner Tochter dürfen keine Gummibärchen beinhalten, wegen der Gelatine, das erzählt mir meine Tochter. In ihrer Klasse gibt es etwa 6 türkische Kinder (von29 Kindern insgesamt) Ich bin auch für Religionsfreiheit, doch wo bleibt unsere? Kreuze weg, Weihnachtsbasar umtaufen? Wird nicht zu viel Rücksicht genommen? Ich würde mich gerne gegen das alles wehren und etwas bewegen wollen doch habe ich Angst als rechtsradikale Ausländerhasserin gesehen zu werden was nicht der Fall ist. Was würdet ihr machen was effektiv sein könnte?
2007-11-19T12:17:40Z
Ich wollte noch hinzufügen, aufgrund einer völlig mißdeuteten Antwort hier: Ich selbst bin mit 10 Jahren aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen, habe mich intergriert und fühle mich mit dieser Kultur wohl. Diese möchte ich an mein Kind weiter geben. Ich respektiere jede andere Kultur oder Religion, möchte allerdings daß meine ebenfalls respektiert wird.. Das hat mit Katholismus nichts zu tun.
Anonym2007-11-19T12:05:19Z
Beste Antwort
Meiner Meinung nach haben Religion und Staat nichts gemeinsam, und sollten von daher auch weiterhin getrennt bleiben. Der deutsche Staat ist zwar eine christliche, jedoch in erster Linie eine demokratische Wertegemeinschaft.
Ich würde mir an Deiner Stelle einmal überlegen, ob es nicht besser wäre, Deine Tochter auf eine katholische Privatschule gehen zu lassen. Damit würdest Du Deiner Meinung am ehesten Ausdruck verleihen, und müsstest nicht befürchten, dass man sich dort Gedanken macht, wie man Mitmenschen anderer Kulturen in den alltäglichen Lebensablauf integrieren muss.
Ich kann nachvollziehen, dass ein Wandel im Denken für manche Menschen nur schwer umzusetzen ist. Falls Du jedoch andere Gebräuche oder Sitten so garnicht respektieren kannst, und ein aktives Mitarbeiten an einer Integration von Dir nicht verlangt werden kann, denke ich nicht, dass Du von Menschen anderer Herkunft Respekt für Deine Sitten und Gebräuche erwarten kannst.
EDIT: Ich entschuldige mich zuerst dafür, dass meine Antwort den Eindruck erweckt, als enthielte sie scharfe Kritik an Deiner Vorgehensweise.
Es ist jedoch nun einmal so, dass Deutschland ein Migrationsland ist. Das weisst Du, und das haben auch meine Vorfahren zu spüren bekommen.
Der Staat, der jedoch die Menschen aufnimmt, hat die Verpflichtung, dafür sorgen, dass für alle Menschen in diesem Land die gleichen Bedingungen gelten. Er tritt also weder Menschenrechte, Kultur oder Religion irgendeiner Art mit Füssen. Dieser Ausdruck ist propagandistisch.
Andererseits kann von jedem Menschen in diesem Staat erwartet werden, dass er sich diesem Staat, und seinen Leistungen durch ein bisschen persönliche Mithilfe verpflichtet fühlt.
Wenn nun Deine Religion nur dadurch Ausdruck, dass Du Kreuze in Klassenzimmern staatlicher Schulen hängen sehen willst, dann ist Deine Religion nicht dazu geeignet, dass auch andersgläubige Menschen unter ihrer Symbolik leben müssen. Jedoch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die christliche Religion vorgibt, eine Religion der Nächstenliebe zu sein.
Vor diesem Hintergrund sollte es Dir doch möglich sein, aktiv daran mitzuarbeiten, dass die Nächstenliebe gelebt wird. Es ist ein Vorschlag, auf die Gelantine in den Wichtelgeschenken zu verzichten, und es ist Vorschlag, den Weihnachtsbasar umzubenennen. Diese Vorschläge sollen zeigen, dass man aktiv an einer Integration mitarbeiten möchte. Wenn Du diese Vorschläge jedoch ablehnst, dann sei so ehrlich, und sage Deine begründete Meinung den Lehrern offen in das Gesicht, so wie ich es an dieser Stelle auch gemacht habe.
Was passiert, wenn jeder auf seiner Ansicht bestehen bleibt? Kinder von Einwanderern lernen bereits in der Schule, dass sie in diesem Land nicht gewollt sind. Sie kapseln sich ab, verhalten sich so, wie sie glauben, dass es in ihrem Herkunftsland Sitte ist. Geht man jedoch, auch als christlicher und religiöser Mensch, mit offenen Armen auf sie zu, und verzichtet zu Gunsten des Größeren und Gemeinsamen, wird eine Integration erst möglich.
Der Staat besteht aus denjenigen, die den Staat bevölkern. Es sollte sich jeder ein gutes Beispiel für den anderen sein.
Äm, ohne dir zu nahe treten zu wollen: Dass keine Kreuze in Klassenzimmern hängen dürfen, bzw in Bayern auf Wunsch abgenommen werden müssen - daran sind keine Muslime Schuld. Das hat ein atheistischer deutscher Vater vor Gericht erstritten. Und dass keine Gelantine gewichtelt werden darf - würdest du dich auch so aufregen, wenn z.B. jemand sagt, er will keine Weihnachtskekse haben, weil er eine Mehlallergie hat? Ist doch so, wenn ich Weihnachten etwas schenke, dann will ich, dass der beschenkte eine Freunde daran hat - ich käme auch nicht auf die Idee, bei einem anonymen Wichteln in meinem vegetarischen Freundeskreis Gummibärchen herzschenken, einfach weil ich nicht weiß, wer das Päckchen bekommt. Das hat nichts mit übertriebener Rücksichtnahme zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit Taktgefühl, dass jeder einfordern kann.
Da fällt mir nur so spontan ein, das für Juden wohl nicht so ein Tamtam gemacht wird und die essen ja im Normalfall koscher, d.h. auch kein Schweinefleisch. Oder sehe ich da was falsch.
Zivilcourace zeigen, und Deine Meinung ganz offen vertreten! Wenn sich in diesem Multi-Kulti -Puff -der sich Deutschland schimpft-, jemals etwas ändern soll, dann nicht dadurch daß man zu allem ja und amen sagt, und Parteien diffamiert, die noch Deutsche Interessen vertreten, sondern nur dadurch, daß man deutliche Grenzen setzt, und dafür auch eintritt, egal wie man dafür auch angefeindet wird!
Das mit dem Gummibärchen ist natürlich etwas krass, wobei man es vergleichen könnte mit dem Essen von Pferdefleisch. Stell dir vor es würde in der Schule deiner Tochter jeden Mittwoch Pferdefleisch geben?
Wenn es eine staatliche Schule ist, finde ich es richtig, dass man sich über bestimmte Begriffe Gedanken macht. Allerdings finde ich das Umbenennen des Weihnachtsbasars völlig falsch, weil das eine Scheintoleranz ist. Weihnachten gehört allerdings meiner Meinung nach in den Religionsunterricht.
Die größte Gefahr, die ich sehe ist die Rückwendung zu germanischen Gottheiten. Diese haben meiner Meinung nach zur Zeit Hochkonjunktur und werden durch das Anzweifeln des Christentums verstärkt. Meiner Meinung nach bringt jede Eingottreligion letztendlich Gewalt hervor, da diese sich durch das Abgrenzen definiert und andere "überreden" will. Die germanischen Gottheiten werden allerdings von vielen (insbesondere von diesen Naziklappspaten) gerne als elitäre Glaubensrichtung mit häufig rassistischem Hintergrund bevorzugt.