Sollte man Aktien kaufen, wenn sie steigen oder wenn sie fallen?
Sollte man sie teuer kaufen und auf weiteres Steigen hoffen oder soll man Aktien, die im Wert gesunken sind kaufen und ebenfalls auf erneutes Steigen hoffen?
Sollte man sie teuer kaufen und auf weiteres Steigen hoffen oder soll man Aktien, die im Wert gesunken sind kaufen und ebenfalls auf erneutes Steigen hoffen?
ramsjoen
Beste Antwort
Die Frage muss mit einem weder-noch bzw. sowohl-als-auch beantwortet werden.
Es gibt eine Reihe von Börsenweisheiten und Anlagestrategien. Ein Spruch ist: The trend is your friend. Wenn der Markt mal eine Richtung eingeschlagen hat, dann hält er sie. Ebenso: Never catch a falling knife. Es gibt auch eine Momentum-getriebene Strategie, wobei man davon ausgeht, dass stark steigende Werte weiter steigen. - Durchweg Ideen, die davon ausgehen, dass es weiter nach oben geht, wenn es gerade aufwärts geht.
Jedoch hat jeder Trend mal ein Ende, auch ein Aufwärtstrend. Wenn man eine Aktie auf dem Tiefststand erwischt, dann macht man natürlich das bessere Geschäft. Nur: Wer kriegt das schon hin? Man kann auch warten, bis eine fallende Aktie wieder zu steigen beginnt und dann einsteigen. Natürlich kann man auch dabei auf die Schnauze fallen, wenn es nur eine kurze Zwischenerholung war und es geht weiter bergab.
Ausschlaggebend sollte eigentlich nicht sein, ob eine Aktie gerade steigt oder fällt. Die Frage ist eher: Wie ist Deine Meinung zu der Aktie? Glaubst Du, dass sie nach Deinem Kauf steigen wird? Glaubst Du, dass sie jetzt gerade billig ist? Oder glaubst Du, dass sie noch billiger (im Sinne eines niedrigen KGV) wird. Die Verbilligung kann durch fallende Kurse oder steigende Gewinne des Unternehmens geschehen, d.h. eine Aktie kann billiger werden, obwohl der Kurs gestiegen ist. Die Aktie kann aber trotz niedrigerem Kurses teurer geworden sein, wenn parallel dazu das Unternehmen weniger Gewinn macht.
Anleger neigen zur Irrationalität. So hatte ich heute ein Gespräch mit jemandem, der eine Aktie im Depot hat, die deutlich Verlust gemacht hat. Nun war vor einigen Wochen eine der Überlegungen, sich ein Discountzertifikat auf die Aktie zu kaufen (eine sehr konservative Nachkaufstrategie). Der Kauf fand nicht statt. Der Anleger begründete mir dies damit, dass er glaube, die Aktie würde weiter fallen. Allerdings hatte der Anleger die Aktie im Depot nicht verkauft, obwohl er an fallende Kurse und damit weitere Buchverluste glaubte. - Dies ist kein rationales Verhalten.
Ich will damit sagen, dass Du Dir vor dem Kauf ein paar persönliche Ziele und Limits setzen solltest. Du kaufst die Aktie: Bis zu welchem Verlust bist Du bereit, drin zu bleiben? 10%, 20%? - Vorsicht vor dem Bauchgefühl verbunden mit konsequenter Nicht-Entscheidung: Ich kenne Leute, die hunderttausende verloren haben, als die New Economy den Bach runter ging. Sie haben zugesehen, wie Ihre Aktien erst 10%, dann 20% und zuletzt 99% verloren hatten. - Ebenso solltest Du Dir klare Ziele setzen. Wie weit willst Du die Gewinne laufen lassen? Wann verkaufst Du bzw. wann setzt Du einen Gewinnstop?
Evtl. denkst Du auch über eine Nachkaufstrategie nach. Warum kauft man eine Aktie? Weil man an das Unternehmen und an steigende Kurse glaubt. Man glaubt, dass die Aktie einen angemessenen Preis hat. Nun fällt aber die Aktie wider Erwarten. Glaubt man noch immer daran, dass man die richtige Entscheidung beim Kauf gefällt hat? Dann sollte man über fallende Kurse froh sein und nachkaufen, da man ja glaubt, dass der Wert wieder steigt.
Beim Kauf einer Aktie kaufst Du ein Stück Unternehmen. Wenn Dir der Geschäftsinhaber um die Ecke eine Beteiligung an seinem Unternehmen anbieten würde, sagen wir mal 10% seines Gewinnes dafür, dass Du ihm 10% seines Geschäfts abkaufst, und dafür will er 50000.- Euro. Was machst Du dann? Die Entscheidungen, die Du dabei fällst, unterscheiden sich nicht von denen, die Du bei einem Aktienkauf fällst, Du erwirbst ja auch ein Stück eines Unternehmens.
Fritz
Wer spekulieren will, weià wie es geht.
"buy on bad news, sell on good news"
Wenn schlechte Nachrichten den Kurs eines (soliden) Unternehmens nachhaltig nach unten drücken, dann kaufen.
Wenn alle einsteigen und der Kurs anscheinend nur eine aufwärts Bewegung kennt, dann verkaufen.
Alle anderen sollten nur an eine längerfristige Geldanlage denken - auf lange Sicht (10-20 Jahre) waren die Aktien immer jeder anderen Anlage überlegen.
Georg H
Sowohl als auch. ´Short´ wenn du es glaubst, dass sie fallen werden und ´long´ wenn es Tendenzen zum Steigen gibt!
Voraussetzung: Sich stets zu informieren, Risikobereitschaft, nur einen Teil der Spekulationssumme (Portfolio) einzusetzen und auch einen "Totalverlust" einkalkulieren. UND möglichst den Einsatz klug sträuen!
cando
Und bei alledem überleg dir genau, welche Aktivitäten du durch deinen Aktienkauf unterstützt.
Falls du ein gewisses ethisches Verständnis besitzt.
sequenzer
du solltest eine aktie kaufen, wenn du dir im klaren bist, daà du diese länger halten willst, also über 10 jahre, 25 jahre, oder noch länger.
natürlich nicht irgendwelchen obskuren tips wie rohstoffaktien mit verträgen mit chinesen usw.
sondern allererste sahne weltweit.
du solltest unbedingt verstehen, was diese firma macht.
ansonsten wäre es klüger, dein vermögen mittels fonds, ETFs oder zertifikaten zu streuen.
zumal du ja in verschiedene anlageklassen streuen musst, nicht nur aktien.
ach ja, wie unten behaptet, daà du eine aktie leerverkaufen kannt, stimmt nicht. das ist in D. nicht erlaubt. das geht dann anders, ist aber ein thema für sich.