einmal süchtig,immer süchtig?

wenn man einmal in ein suchtverhalten gerutscht ist,sei es nikotin-,alkohol-,ess-oder eine sonstige-sucht und man versucht davon los zu kommen-verlagert sich das dann nicht wieder in eine andere art der sucht?
zb wird aus dem kettenraucher ein sportjunkie,weil er versucht durch exzessiven sport die nikotinsucht zu bekämpfen bzw sich von ihr abzulenken..

Flexagon2007-10-19T13:17:02Z

Beste Antwort

also das ist nicht ganz eindeutig zu beantworten bei dem heutigen erkenntnisstand über die menschliche psyche.
grundprinzip einer sucht ist zumeist der mangel an eigenen glückshormonen, der dann dazu führt, dass man sich eine ersatzbefriedigung sucht, um sich trotzdem wohl zu fühlen.
diesem ersatz muss man dann immer nachgehen, weil man sich sonst unglücklich fühlt, egal, ob das nun schokolade, rauchen, trinken, drogen, sport, arbeit, sex oder was auch immer ist.
wenn man nun rausfindet mithilfe von psychotherapie, warum man zuwenig eigene glückshormone freisetzt (sprich, was man für defizite hat oder meint zu haben), dann besteht durcfhaus die möglichkeit, eine sucht zu besiegen.
allerdings besteht auch immer eine rückfallgefahr in das alte verhaltensmuster, siehe ex-alkoholiker.
WARUM allerdings sich diese verhalten so ausprägt, dass es eher zur sucht nach ersatz führt als dass man mit sich zufrieden ist, kann bis jetzt keiner genau sagen, evt. ist es auch schlicht eine genetische disposition, die dort den ausschlag gibt.
viele grüsse Flex

eva192007-10-19T13:28:07Z

Das Gehirn ist so konzipiert,dass sein Träger immer auf der Suche nach Glücksgefühlen ist.Das kann auch ganz unbewusst ablaufen:ein Schüler schreibt beispielsweise eine gute Note in der Schule,und erlebt Glücksgefühle.
Das nächste mal bemüht er sich wieder eine gute Note zu schreiben,weil er will,dass sich dieses Glücksgefühl wiederholt.Ob nun dieses Streber-Syndrom eine Sucht ist hängt auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz bezüglich des glückserzeugenden Verhaltens ab.Es gibt verschiedene Definitionen von Sucht und für mich gehört vor allem dazu dass der betroffene unter seinem Verhalten leidet oder negative Konsequenzen davon tragt.Der oben genannte Streber kann folglich nur selbst beurteilen ob er süchtig ist oder nicht.
Nach dieser erweiterten Definition von Sucht,sind alle Menschen irgendwie süchtig,den sie werden immer nach Glücksgefühlen streben und höchstenfalls das Verhalten,mit dem sie es sich verschaffen,ändern.
Die Frage ist:warum können manche Menschen bei normaler Stimulation kein Glücksgefühl empfinden und brauchen den besonderen Kick?
Meiner Erfahrung nach ändert sich diese Eigenschaft bei einem Menschen nicht,auch dann nicht,wenn er seine Sucht aufgegeben hat oder auch wenn er noch nie(nach gesellschaftlicher Definition)süchtig war.

Anonym2007-10-19T13:12:22Z

Sucht - also stoffliche oder nicht-stoffliche Abhängigkeit bleibt so lange bestehen, wie die Ursachen hierfür nicht aufgearbeitet sind. Ein sog. Teufelskreis jedoch ist am Rotieren, wenn die Sucht in eine Eigendynamik gerutscht ist.

Sofern es jemand schafft, nach- oder vorhaltig das zu werden, was man "clean" nennt, besteht dennoch die Gefahr der Verlagerung, wie Du es richtig beschrieben hast.

Stell Dir einfach vor, dass wir verschiedentliches Potential mit uns herumschleppen. Man kann z. B. zu sog. erlaubten oder sozial erwünschten Süchten umschwenken: Sport- oder Arbeitsjunkie werden.
Man kann aber auch an den Grundlagen seines Suchtverhaltens arbeiten. D.h. eine gute Psychotherapie kann da sehr wohl gute Dienste leisten.

Anonym2007-10-19T12:52:48Z

ja kann sein, muss aber nicht...dennoch bleibt man wenn man nikotin, alkohol oder drogensüchtig ist, immernoch süchtig...man kann sich zwar davon lößen und clean sein aber man ist und bleibt süchtig...nat+ürlich kann man sich mit anderen sachen wie sport ablenken und manche werden dann zu sportjunkies ( aber das is auf jeden fall besser als jede andere sucht :-) )

engel635csi2007-10-19T12:48:38Z

Ja... weiß ich aus eigener Erfahrung...

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