Macht zwanghaftes Lesen überhaupt Sinn?

Ich meine da speziell die Schullektüre, die im Unterricht gelesen werden muss.
Kaum einer hat Lust dazu, doch alle müssen sich durch die Seiten wälzen.
Bleibt da am Ende überhaupt etwas haften?
Bleibt nicht gerade "diese Schullektüre" lebenslang ein "Rotes Tuch" für sie?

?2007-09-28T02:43:37Z

Beste Antwort

Hallo,

ich muss sagen, dass ich finde, dass, wenn ein Kind nicht ordentlich ans Lesen drangeführt wird, es dann oft natürlich auch keinen Spaß daran finden wird...

Allerdings muss ich sagen, habe ich noch nie erlebt, dass Kinder, die vernünftig an Bücher gewöhnt wurden - also schon als Kleinkinder Bilderbücher hatten, denen vorgelesen wurde, die zuhause auch selbst lasen - dann ein Problem hatten eine Schullektüre schnell zu lesen.

Bei mir war es so, dass ich die Bücher, gerade wenn ich sie mal nicht so interessant fand, möglichst schnell gelesen habe - meistens innerhalb eines Tages, waren ja meistens nur diese dünnen Taschenbücher von dtv.

Trotzhaltungen a la "ich will aber nicht!" sind natürlich bei Teenager auch völlig normal, nur macht das die Schullektüre nicht sinnloser.

Meines Erachtens wird sogar viel zu selten ein Buch gelesen in der Schule.

Ich denke nur, was zuhause versäumt wurde, kann man in der Schule nur schwerlich nachholen. Und es ist klar, dass ein Kind/Jugendlicher, der zuhause erlebt, dass Bücher nur zum Lernenn da sind und dass das Lesen von Romanen auch ausschließlich "Schulzwang" ist... dass der dann eine Schullektüre als "Zwang" empfindet, ist wirklich kein Wunder.

Das hängt dann aber mit einer fragwürdigen Haltung zum Lesen, zu Büchern zusammen, die nichts mit "Schulzwang" zu tun hat ;-) sondern eine Menge mit einem falschen Herangehen an Lesen...

Es geht aber beim Lesen von Büchern auch darum, über Inhalte zu sprechen.

Und ich habe eine Freundin die auch so eine Grundlage hatte - ohne jedes Herangeführtwerden an Bücher - und sie ist dann über die Schullektüre- eigene und ie ihrer Geschwister - auf den Geschmack gekommen, zu lesen.

Heute liest sie Schiller und Goethe und schreibt sogar selbst.

Also, Schullektüre macht absolut Sinn. Gerade weil der Zugang zu Büchern über die Familie oft nicht oder nur mangelhaft vorhanden ist.

Vor allem auch die Einstellung "Bücher sind nur zum Lernen da" - und damit verbunden "au weia, ist Lesen anstrengend und eine Belastung".

Natürlich kann das mal "nerven" aber - ehrlich, das ist es wert!

LG

Angelina

Lila2007-09-29T18:00:46Z

Ich war schon als Kind eine Leseratte und habe alles verschlungen, was mir in die Hände fiel, u.a. Berichte über die Flucht des Dalai Lama aus Tibet, über Polarforscher wie Scott und Amundsen, über das Leben und die Arbeit von Edison usw. usw. usw., und lese auch heute noch viel.
Aber ein Buch von Hemingway habe ich nie wieder auch nur angefasst, nachdem in der Schule mindestens ein halbes Jahr lang Der alte Mann und das Meer "zerpflückt" werden musste.

Anonym2007-09-29T06:40:43Z

Zwanghaftes macht NIE Sinn...

So züchtet man nur "Zwangsverhalten"
und entspr. gestörte Menschen. Was glaubst Du,
warum die jungen Menschen heute so ungern LESEN !??

Das hat garantiert seine Wurzeln in der Schule...

Aaron. Neurosenzüchter aus dem Schwarzwald.

Feuerkopf2007-09-29T01:19:00Z

Als Schülerin habe ich manche Lektüre mit Widerwillen gelesen, besonders öde fand ich "Der Großtyrann und das Gericht" von Bergengruen.
Heute weiß ich, dass es weniger um das geht, WAS man liest, sondern um das WIE.
Im Deutschunterricht lernt man, Texte analytisch zu betrachten, im Zusammenhang mit ihrer Entstehungszeit und -geschichte. Das hat sich für mich bewährt, denn ich lese immer noch gern und viel.
Ich mochte es allerdings nicht, meine Lieblingsbücher zu "sezieren". Das konnte mir den Spaß vermiesen.

Petra2007-09-28T12:23:19Z

Muß man denn heute überhaupt noch ein Buch lesen, wo man überall den Inhalt in Kurzform nachlesen kann?

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