Die Stadt Köln wird nun auch zum 1.1.08 für den Innenstadtbereich eine Umweltplakete einführen. Wenn man sich die Richtlinien genauer anschaut, stellt man fest, dass sicherlich mindestens 80 % aller bisherigen Fahrzeuge diese Plakette erhalten. Die Plakette soll 5,50 Euro kosten und nicht nur Anwohner oder Kölner können die Plakette erwerben, sondern jeder, der gerne mit dem Wagen ins Zentrum fahren möchte (Berufspendler, reglemäßige Besucher etc). Wenn allein eine halbe Million Autofahrer diese Plakette kaufen, beschert dies dem Kölner Finanzsäckel glatte 2,75 Millionen Euro. Dient dies nun wirklich der Umwelt und nur einer permanent pleiten Stadtkasse?
Kwazulu2007-09-25T06:44:44Z
Beste Antwort
Auch, wenn die Maßnahme vielleicht nicht sehr zielführend ist, darin stimme ich Dir einigermßen zu, denke ich nicht, daß man das als satte Geldquelle bezeichnen kann.
Denn das Geld, daß durch die Plaketten verdient wird, bekommt die Stadt nur teilweise, anteilig kommt das dem Betrieb zu, der sie verkauft- logisch. Desweiteren handelt es sich um eine einmalige Investition. Wenn man sich eine dauerhafte Einnahmequelle schaffen wollen würde, würde man, wie in anderen Städten Europas, entweder die Kfz- Fahrer verpflichten, die Plakette regelmäßig zu erneuern oder gleich eine City- Maut einführen.
Die deutsche Schadstoffplakette jedoch bleibt unbefristen gültig, bis das Auto verschrottet wird.
Ob es der Umwelt dient, kann ich schwer beurteilen. In Stuttgart beispielsweise halte ich die Verbannung schadstoffreicher Fahrzeuge schon für sinnvoll. Die Stadt liegt in einem Talkessel, die Schadstoffe kommen nicht raus und bleiben in der Stadt hängen. Und ich leide als immigrierter Berliner schon darunter, daß es in der Innenstadt nach Abgasen stinkt. Wer aber mal in Durban oder Johannesburg war, wo mindistens 50% der Fahrzeuge nicht über einen Katalysator verfügen, der wird sich bald wieder nach den deutschen Städten sehnen, wo die Automotoren weits sauberer sind.
Insgesamt halte ich den umweltpolitischen Weg für sinnvoll, einen Markt für Umweltverschmutzung einzurichten. Wer die Umwelt verschmutzt, soll dafür zahlen müssen, und das nicht nur auf Autos bezogen. Nur so lässt sich erreichen, daß es nicht mehr die effizienteste Strategie sein wird, die Umwelt zu verschmutzen, wie es heutzutage nunmal ist.
Das ist alles andere als eine Geldbeschaffungsmassnahme! Die Plakette gibt es in drei Abstufungen,wobei die grüne Plakette,die alle Verbotszonen durchfahren darf auf Ottomotoren mit G-Kat und Diesel mit Partikelfilter beschränkt ist. Für einen Kfz-Betrieb liegen die Plakettenbezugskosten bei 3,50 Euro je Plakette.Ausgegeben wird sie für 5.95,da wir als Gewerbetreibende auch noch darauf Mehrwertsteuer abführen müssen. Die Plakette darf nur von einem Meister mit AU-Berechtigung erteilt werden,der obendrein den Verbleib jeder Plakette dokumentieren muss. Das ausstellen der Plakette und der anschliessende Verwaltungsaufwand beträgt ca. 1/4 Stunde. Der Durchschnittliche Stundensatz der Werkstatt beträgt je nach Lage um 50-60,-Euro/Stunde. Bei vier verteilten Plaketten/Stunde ergibt sich so ein rechnerrischer Verlust von 12,50-15,- Euro pro Plakette! Zur reinen Kostendeckung MUSS eine Plakette 20,-Euro kosten,ohne dabei Gewinn zu machen.
Kann mir noch einer die Stelle erklären,bei der Geld verdient wird?Die habe ich dann irgendwo übersehen! Für sachdienliche Hinweise bin ich bereit den Tipgeber mit 50% am Gewinn(?) des Plakettenumsatzes teilhaben zu lassen...
Habe allen vorigen Antwortern einen Daumen runter gegeben,weil scheinbar keiner der Antworter im entferntesten Sinne sich eine Vorstellung von kostendeckender Preisgestaltung machen kann! Alle vorgenannten Antworten sind emotinal gesehen wohl fast richtig.Betriebswirtschaftlich ist diese Plakettenausgabe ein reines Verlustgeschäft! Geeignet um Geld in leere Stadtkassen zu bringen?Wohl kaum;die Verwaltungskosten sind erheblich höher als der Ertrag!