Warum ist es in Deutschland scheinbar normal, erst ein Kind zu zeugen, und dann zu überlegen ob man es will???
Immer wieder hört man, dass nach der Zeugung eines Kindes wie selbstverständlich die Frage gestellt wird, ob die Mutter das Kind haben will.
Wie konnte es dazu kommen, dass Menschen zuerst Kinder zeugen, und danach erst überlegen, ob sie das Kind überhaupt wollen?
Ich bin als Deutscher natürlich nicht objektiv, aber dennoch kommt es mir so vor, dass dieses Phänomen besonders stark in Deutschland zu beobachten ist...
2007-06-26T19:40:46Z
Danke an die ersten fünf Antworter! An dieser Stelle möchte ich noch meine eigene Antwort-Möglichkeit auf meine Frage zur Diskussion stellen:
Viele Menschen überlegen erst nach der Zeugung, ob sie das Kind haben wollen, weil wir in Deutschland im Irrglauben leben, dass eine Abtreibung erstens was völlig normales und harmloses ist, und zweitens in den ersten drei Monaten nach der Zeugung ja sowieso erlaubt und möglich ist.
Abtreibung ist aber gar nicht erlaubt, auch mit Indikation und in den ersten drei Monaten nicht!! Mit diesen Voraussetzungen bleibt die unverändert rechtswidrige Abtreibung lediglich STRAFFREI. Aber das wissen die aller wenigsten...
Anonym2007-07-01T15:40:12Z
Beste Antwort
Ich finde die gesamten Debatten auch Kathastrophal.
Es ist wohl sogar so schlimm, daß man den Frauen eingeredet hat, die Abtreibungspille einmal ausprobieren zu müssen.
Eine Ex - Freundin von mir hatte zwei Fehlgeburten. War leider klar, daß das passiert, aber wir haben gehofft.
Es war aber ganz klar spürbar - und sogar an der Wohnungseinrichtung sichtbar, daß da ein Leben nicht wirklich kommt. Die Befruchtung war spürbar, daß Entstehen des Kindes auch. Und das Ende auch. Wie im Musikstück: "Marmor, Stein und Eisen bricht, doch unsere Liebe nicht"!
Eine andere Ex - Freundin von mir hatte RU ... im Kopf. Ich bin entsetzt und die ärgert sich vermutlich den Rest ihres Lebens.
Am verwerflichsten allerdings, finde ich, daß man (zumindest bis in die 90er Jahre des letzten Jahrtausends) die toten Föten gemeinsam mit unbrauchbaren oder amputierten Organen eingeäschert und dem Strassenbelag beigemengt hatte. Auch sichtbar. Auch, daß das speziell in Deutschland oft vorkam. Schlaglöcher. Die eigentlich nicht entstehen konnten.
Eine der Höllen der Kirchen, Sie wissen schon, war das.
Und darüber hatten, obwohl es genügend Leute wussten, in den früheren Abtreibungsdebatten hatte (fast) noch nie jemand darüber geredet. Sondern über die Frauen gequakt, als sei das alles wertloses, kaufbares Fleisch ohne Würde!
Welche Würde hat eine Religion, aus der politische Parteien hervorgehen, in denen "Männer" sind, die so mit Frauen, ungeborenen Kindern und anderen Männern umgehen?
Was ist der Münchner "Freimaurer", der sich über Jahrzehnte vor einem polnischen Papst gebückt und an kleine Jungen gegen deren Würde verteilt hat und nun selber auf dem Thron sitzt, wohl wert?
NICHTS! Ein Teil des Virus der Menschheit. Die Weltreligionen in ihrer toten, über 3.500 Jahre alten Gesamtheit. Tote Föten, Säuglinge und Kinder werden die Hoffentlich nicht mehr länger als Engel missbrauchen können.
Ansonsten sind das generell die Entscheidungen von Frauen, auf die wir Männer keinen Einfluss haben. Aber warum sollten im Hass, bei Vergewaltigungen zum Beispiel gezeugte Menschen gegen den Willen der Mütter und der Gesellschaft leben?
Bei Hexenverbrennungen (etliche "Hexen" waren auch von Kirchenleuten schwanger), im III. Reich, in Vietnam, bei einäscherungen nach Abtreibungen und nun im Irak "Kreuzzug" frischten sich wohl bisher die Weltreligionen ein wenig auf.
Und das finde ich verwerflich! Das gibt mir das Gefühl, daß ich - wie die meissten auch - kein echter Mann bin, wenn ich nichts richtiges für die Zukunft tue.
Nur schön sein reicht nicht. Das ist Job der Frauen. Nur gebückt rumlaufen reicht nicht. In der Stellung entstehen, wenn Frauen das machen, die meissten Kinder.
Ich glaube das es Länder gibt in denen es schlimmer ist als hier. In Südamerika verhüten die Frauen gleich gar nicht, weil sie sich die Hormone nicht antun wollen (Gerüchte das Frauen nen dicken Po von der Pille bekommen). Da ist Abtreibung die Verhütungsmethode. In anderen Ländern wie Frankreich oder Niederlande ist es sogar legal.
Was soll man erwarten, wenn die Kinder in immer grösserem Maße von Playstation, Internet und Fernseher erzogen werden. Die Eltern haben oft einfach keine Lust, sich mehr um ihre Kinder zu kümmern, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Erst wenn etwas "passiert", ist das Geschrei gross.
Hängt wohl auch stark von der wohngegend und dem Umgang ab. Wenn das Kind in einer "Problemgegend" aufwächst, sind die Probleme oft grösser, da die Eltern noch überforderter sind, und der umliegende Einfluss zu stark, als dass die Eltern etwas dagegen halten könnten.
Alles nicht so einfach! Letztendlich hängt es jedoch an der echten Fürsorge und Aufmerksamkeit der Eltern, was aus dem Kind wird.
Ich glaube dieses Phänomen trifft man auch in Österreich. Eine Schulkollegin von mir, knapp älter wie ich, liebt es um die Häuser zu ziehen, essen zu gehen, läßt die Mutter ihre Wäsche waschen und für sich und den Freund kochen wenn mal wieder die Kohle knapp wurde, geht jeden Freitag shoppen damit sie am Samstag ein neues Röckchen in der Disco zeigen kann. Und diese Person hat mir letztens eröffnet, dass sie und ihr Freund planen ein Kind zu bekommen. Auf meine Frage hin, ob sie weiß, welche Einschränkungen in ihr bisheriges Leben sie nun in Kauf nimmt, meinte sie nur, "wenn ich fort gehe, paßt ja Mutti auf". Am liebsten hätte sie eigentlich gleich noch eines nach dem ersten Kind, denn dann wäre ja nichts mehr mit arbeiten gehen, denn als GUTE Mutter bleibt man zuhause bei den Kindern. Andererseits gibt es viele junge Mütter, die sich kaum Gedanken um Verhütung machen und dann plötzlich mit einem dicken Bauch dastehen und vor allem ohne Ausbildung. Diese werden dann zum Teil von den Eltern "bedrängt" doch das Kind zu bekommen, es wird teilweise eine Kurzschlußehe eingegangen, damit das Kind ja nicht unehelich ist und dann kommt es zu dem Problem, dass zwei junge Menschen manchmal gar nicht wissen, welche Verantwortung sie auf sich nehmen. Nur weil es teilweise in Magazinen beschrieben wird, wie das Mädchen mit 14 schon das erste Kind bekam und wie toll nicht alles war.
Ich persönlich habe mich gegen Kinder entschlossen, ich hatte eine miese Kindheit und ich bin mir nicht sicher, obwohl ich finanziell gut abgesichert bin, ob ich jemals die Sorge für ein Kind tragen kann. Ich habe für mich entschlossen, so lange ich nicht sicher bin, dass es ein Kind gut hat bei mir, dann sollte ich auch keines bekommen und vor allem ist dann Verhütung ein Riesenthema für mich.