Warum hat der Mensch verlernt das Glück im Kleinen zu suchen?
Als ich in diesem Jahr die erste Erdbeere aus meinem Garten in den Mund steckte, durchfuhr mich ein so tiefes Glück. Später dann stellte ich mir die Frage, warum das nicht öfter so ist. Was ist passiert? - Wo habt ihr im Kleinen tiefes Glück verspürt? - Warum haben wir das verlernt? Freue mich auf eure Antworten.
2007-06-24T12:24:11Z
Erstmal danke für die rege Teilnahme. Ich freue mich sehr, das es immer noch Menschen gibt, denen eine Kleinigkeit auch noch sehr viel wert ist. Für die, die mich scheinbar mißverstehen. Ich selber weiß sehr wohl, wie man das Glück im Kleinen findet, ich beobachte nur was um mich herum passiert und finde es sehr schade. Danke für das Mascha Kaléko Gedicht. Bin auch ein Fan von ihr. Das ist mein Lieblingsgedicht von ihr: "Mein schönstes Gedicht, ich schrieb es nicht - aus tiefsten Tiefen stieg es, ich schwieg es."
2007-07-02T06:54:38Z
@all of you Danke für die vielen Antworten. Jede ist für sich interessant und aufschlussreich. Ich kann mich einfach nicht entscheiden und gebe sie nun zur Abstimmung frei. Einen schönen Sommer wünsche ich Euch!
Anonym2007-06-24T08:27:23Z
Beste Antwort
Du schreibst mir aus der Seele! Der Mensch sollte nicht vergessen, das Glück zu sehen, sich der Gänseblümchen im Garten zu freuen, anstatt der Schnittrosen im Geschäft. Die erste Kirsche vom eigenen Baum ist um einiges schöner, als die gekauften...man muß sich die Freude bewahren und darf nicht abstumpfen...muß nur zusehen, wie man sich dieses Gefühl immer wieder hervorrufen kann.
Vielleicht muss man manchmal das kleine Glück ausblenden. Das lernt man ja schon früh. Ernst des Lebens etc. Um *normal* zu funktionieren kann man eben nicht jeden Augenblick an einer Blume schnuppern. Vor allem wäre dann die 10 Blume wie alle vorher und danach. Das kleine Glück vergisst man, damit man sich dann wieder besinnt und darüber freut. Wirklich verlernen sollte das eigentlich keiner - nur manchmal muss man seinen Mitmenschen mal auf den Fuß treten ;) und ihnen zeigen - was es so gibt. :)
Hallo, ich glaube, wir haben es nicht verlernt. Wir sind nur zeitweise blind für solche Dinge. Wie ein Mantel, umhüllt uns oft der ganze aufwendige Kram, aus Kaufhallen und Werbung. Aber wenn wir mit uns ganz allein sind, lassen wir alles fallen und können uns wieder erfreuen an einer Sonnenblume, die vorsichtig, wiegend aus dem Gras guckt.
also das sehe ich nicht so Ich schätze die kleinen Dinge im leben täglich ich erfreue mich an vielem und gebe mir selbst einen kick weil ich mich von etwas was andere als selbstverständlich halten beeindrucken lasse
ich lasse mich faszinieren von den Kindern aus der Nachbarschaft wie sie täglich neu dazulernen und so begeistert sein können über ...
meine Pflanzen die auf dem balkon wachsen weil es Ihnen bei mir so gut geht
Ich erfreue mich an der Spinne im Bad welche versucht sich zu paaren und dabei so vorsichtig ist weil sie weiß daß sie gefressen werden kann ich erfreue michan den Vögeln die mir jeden morgen Ihr Lied singen und mich damit begrüßen Ich bin nach spanien geflogen vorgestern und habe die Landschaft von oben gesehen die Berge bewundert die Sonne wie sie den Schatten der Wolken auf die Bäume ..
die braunen geometrischen Muster welche der Boden zeigt den see der so tif ist aber so klares Wasser hat die Platten auf dem Boden der geschäftsstraßen in jean aus der maurenzeit sicher noch übrig die Marmortreppe zur Pension das Spiegelschränkchen am Eingang das aus einer vergangenen epoche seine Spiegel zeigt und die vergoldung ein Genuß fürs Auge die Plätze mit Ihren Brunnen und blumen welche so herrlich duften und einen das Glück bringen
also ich weiß nicht von was Du redest
Ich bin glücklich und ich kenne Menschen welche diese Dinge genau so beglücken wie mich mit anderen Menschen teile ich mein leben nicht
Die Reizüberflutung macht uns fertig... Neulich war ich München beim Einkaufen. Am Parkplatz fuhr ein alter Porsche ein. Sein Sound machte das Ding zum echten hinguker der Leute. Ich ging hin um mir das Auto etwas näher anzuschauen. Was natürlich mein Herz erfreute. Ein Junge kam, mit knapp 10 Jahren und war auch ganz mitgenommen von dem Auto. Der Besitzer startete kurz für den Jungen der den Sound hören wollte, und lies ihn reinsitzen. Boa ein echter Porsche. Wie viel PS hat der denn? meinte er. Als der Besitzer sagte, der hat so um die 90 oder sogar 110 PS, war der Junge sofort gelangweilt und auch gar nicht mehr so interessiert an dem Fahrzeug wie vorher. Ein anstädiges auf wiedersehen und tschüß. Die modernen Medien drücken uns so viele fakten rein, mit denen wir gar nichts anfangen können. Aber wir messen damit. Für den Jungen sind die PS doch eigentlich so was von uninteressant, aber es machte das Auto langweilig... Weil Medien nur noch von 300 oder 400 PS schreiben und berichten. Ein Blümchen am Waldrand, kann sich jeder ansehen. Ein pfeiffender Vogel ist auch nichts besonderes und die Sonne geht jeden Abend unter. Keiner weiß das zu schätzen. Und es gibt auch nur selten Berichte darüber im Fernsehen. Wir brauchen etwas besonderes um uns abzuheben von der Masse. Und wenn wir uns nicht abheben können, so sind wir nicht glücklich. Jeder schaut in die blöde Glotze und meint das was da drinnen erzählt wird denkt jeder. Und jeder denkt so. Schreibt die Autobild ein neues Traumauto mit 1000 PS ist auf dem Markt, so glauben wir alle, wir müßen es haben. Nicht weil wir es wollten, sondern weil wir es gelesen haben. Haben wir es nicht sind wir nicht gut. Und somit nicht glücklich. Aber die Zeiten werden sich wieder ändern, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, daß jeder einen Rasen in seinem Garten hat, dann bringt das Fernsehen einen Bericht über einen Sündhaftteueren Wüstenrasen. Und die Leute die dann einen Rasen haben, sind der absolute brüller.