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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

Warum hat der Mensch verlernt das Glück im Kleinen zu suchen?

Als ich in diesem Jahr die erste Erdbeere aus meinem Garten in den Mund steckte, durchfuhr mich ein so tiefes Glück. Später dann stellte ich mir die Frage, warum das nicht öfter so ist. Was ist passiert?

- Wo habt ihr im Kleinen tiefes Glück verspürt?

- Warum haben wir das verlernt?

Freue mich auf eure Antworten.

Update:

Erstmal danke für die rege Teilnahme. Ich freue mich sehr, das es immer noch Menschen gibt, denen eine Kleinigkeit auch noch sehr viel wert ist.

Für die, die mich scheinbar mißverstehen. Ich selber weiß sehr wohl, wie man das Glück im Kleinen findet, ich beobachte nur was um mich herum passiert und finde es sehr schade.

Danke für das Mascha Kaléko Gedicht. Bin auch ein Fan von ihr. Das ist mein Lieblingsgedicht von ihr:

"Mein schönstes Gedicht, ich schrieb es nicht - aus tiefsten Tiefen stieg es, ich schwieg es."

Update 2:

@all of you

Danke für die vielen Antworten. Jede ist für sich interessant und aufschlussreich. Ich kann mich einfach nicht entscheiden und gebe sie nun zur Abstimmung frei.

Einen schönen Sommer wünsche ich Euch!

12 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Du schreibst mir aus der Seele! Der Mensch sollte nicht vergessen, das Glück zu sehen, sich der Gänseblümchen im Garten zu freuen, anstatt der Schnittrosen im Geschäft. Die erste Kirsche vom eigenen Baum ist um einiges schöner, als die gekauften...man muß sich die Freude bewahren und darf nicht abstumpfen...muß nur zusehen, wie man sich dieses Gefühl immer wieder hervorrufen kann.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich "schenke" dir ein Gedicht von Mascha Kaléko:

    sozusagen grundlos vergnügt

    Ich freu mich, daß am Himmel Wolken ziehen

    Und daß es regnet, hagelt, friert und schneit.

    Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,

    Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.

    - Daß Amseln flöten und daß Immen summen,

    Daß Mücken stechen und daß Brummer brummen.

    Daß rote Luftballons ins Blaue steigen.

    Daß Spatzen schwatzen. Und daß Fische schweigen.

    Ich freu mich, daß der Mond am Himmel steht

    Und daß die Sonne täglich neu aufgeht.

    Daß Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,

    Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,

    Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.

    Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!

    Ich freu mich. Das ist des Lebens Sinn.

    Ich freue mich vor allem. Daß ich bin.

    In mir ist alles aufgeräumt und heiter:

    Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.

    An solchem Tag erklettert man die Leiter,

    die von der Erde in den Himmel führt.

    Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,

    - weil er sich selber liebt - den Nächsten lieben.

    Ich feue mich, daß ich mich an das Schöne

    Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.

    Daß alles so erstaunlich bleibt, und neu!

    Ich freue mich, daß ich....Daß ich mich freu!

    (aus "Mein Lied geht weiter")

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Leider ist dies eine Entwicklung, die schon sehr lange andauert und die Erziehung der Menschen zu Konsumenten zur Absicht hat.

    Umberto Eco hat bereits 1963 in seinem Buch "Platon im Striptease-Lokal" vor einer solchen Entwicklung gesprochen.

    Aussage: es werden Informationen über die Neigungen der Menschen gesammelt (denk' an die Rabattkarten-Systeme), daraus werden Wünsche entwickelt, die durch die Industrie befriedigt werden können und diese Wünsche werden den Menschen dann durch die Werbung eingetrichtert. Naja, und an den kleinen Dingen des Lebens verdient niemand Geld und sie werden für die meisten unwichtig oder gar störend beim Versuch, sich die gesellschaftlich vorgegeben Wünsche zu erfüllen.

    Ich habe den Versuch die Leute zu wecken allerdings aufgegeben, seit dem man schon für seltsam gehalten wird, wenn man die Frage nach der Kundenkarte mit (gespieltem) Bedauern verneint.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Reizüberflutung macht uns fertig...

    Neulich war ich München beim Einkaufen. Am Parkplatz fuhr ein alter Porsche ein. Sein Sound machte das Ding zum echten hinguker der Leute. Ich ging hin um mir das Auto etwas näher anzuschauen. Was natürlich mein Herz erfreute. Ein Junge kam, mit knapp 10 Jahren und war auch ganz mitgenommen von dem Auto. Der Besitzer startete kurz für den Jungen der den Sound hören wollte, und lies ihn reinsitzen.

    Boa ein echter Porsche. Wie viel PS hat der denn? meinte er. Als der Besitzer sagte, der hat so um die 90 oder sogar 110 PS, war der Junge sofort gelangweilt und auch gar nicht mehr so interessiert an dem Fahrzeug wie vorher. Ein anstädiges auf wiedersehen und tschüß.

    Die modernen Medien drücken uns so viele fakten rein, mit denen wir gar nichts anfangen können. Aber wir messen damit. Für den Jungen sind die PS doch eigentlich so was von uninteressant, aber es machte das Auto langweilig... Weil Medien nur noch von 300 oder 400 PS schreiben und berichten.

    Ein Blümchen am Waldrand, kann sich jeder ansehen. Ein pfeiffender Vogel ist auch nichts besonderes und die Sonne geht jeden Abend unter. Keiner weiß das zu schätzen. Und es gibt auch nur selten Berichte darüber im Fernsehen. Wir brauchen etwas besonderes um uns abzuheben von der Masse. Und wenn wir uns nicht abheben können, so sind wir nicht glücklich.

    Jeder schaut in die blöde Glotze und meint das was da drinnen erzählt wird denkt jeder. Und jeder denkt so.

    Schreibt die Autobild ein neues Traumauto mit 1000 PS ist auf dem Markt, so glauben wir alle, wir müßen es haben. Nicht weil wir es wollten, sondern weil wir es gelesen haben.

    Haben wir es nicht sind wir nicht gut. Und somit nicht glücklich.

    Aber die Zeiten werden sich wieder ändern, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, daß jeder einen Rasen in seinem Garten hat, dann bringt das Fernsehen einen Bericht über einen Sündhaftteueren Wüstenrasen. Und die Leute die dann einen Rasen haben, sind der absolute brüller.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    ich glaube, wir haben es nicht verlernt. Wir sind nur zeitweise blind für solche Dinge. Wie ein Mantel, umhüllt uns oft der ganze aufwendige Kram, aus Kaufhallen und Werbung. Aber wenn wir mit uns ganz allein sind, lassen wir alles fallen und können uns wieder erfreuen an einer Sonnenblume, die vorsichtig, wiegend aus dem Gras guckt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube das liegt einfach daran,dass wir Menschen zu viel von uns selber verlangen.Wir haben ein bestimmtes Ziel und wollen dieses so gut wie möglich erreichen und die kleinen Fortschritte nehmen wir dabei gar nicht war,weil wir nur auf dieses eine Ziel fixiert sind.Haben wir nun ein Ziel erreicht setzen wir uns das nächste Ziel in den Kopf.

    Ich glaube wir Menschen vergessen einfach dabei,dass es Glück jeden Tag gibt.

    Ich selber habe letztens festgestellt,dass ich eigentlich rundumglücklich bin.Klar habe ich Wünsche,die ich auch versuche zu erreichen,aber jeder Fortschritt ist für mich Glück.Und auch wenn es mir mal schlecht geht oder ich mich mit jemandem gestritten habe,ich glaube das ist alles nicht so schlimm wie wir uns das in dem Moment ausmalen.

    Ich genieße jeden Tag solange es mir,meiner Familie und meinen Freunden gut geht.Auch mit den kleinen Problemen kann man glücklich sein.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    das große ist im kleinen existent

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    also das sehe ich nicht so

    Ich schätze die kleinen Dinge im leben täglich

    ich erfreue mich an vielem und gebe mir selbst einen kick weil ich mich von etwas was andere als selbstverständlich halten

    beeindrucken lasse

    ich lasse mich faszinieren von den Kindern aus der Nachbarschaft

    wie sie täglich neu dazulernen und so begeistert sein können über ...

    meine Pflanzen die auf dem balkon wachsen

    weil es Ihnen bei mir so gut geht

    Ich erfreue mich an der Spinne im Bad welche versucht sich zu paaren und dabei so vorsichtig ist weil sie weiß daß sie gefressen werden kann

    ich erfreue michan den Vögeln die mir jeden morgen Ihr Lied singen und mich damit begrüßen

    Ich bin nach spanien geflogen vorgestern und habe die Landschaft von oben gesehen

    die Berge bewundert

    die Sonne wie sie den Schatten der Wolken auf die Bäume ..

    die braunen geometrischen Muster welche der Boden zeigt

    den see der so tif ist aber so klares Wasser hat

    die Platten auf dem Boden der geschäftsstraßen in jean

    aus der maurenzeit sicher noch übrig

    die Marmortreppe zur Pension

    das Spiegelschränkchen am Eingang das aus einer vergangenen epoche

    seine Spiegel zeigt und die vergoldung

    ein Genuß fürs Auge

    die Plätze mit Ihren Brunnen und blumen welche so herrlich duften

    und einen das Glück bringen

    also ich weiß nicht von was Du redest

    Ich bin glücklich und ich kenne Menschen welche diese Dinge genau so beglücken wie mich

    mit anderen Menschen teile ich mein leben nicht

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du kannst nicht fragen - Warum haben wir das verlernt- das ist doch sehr verallgemeinernd gefragt - ich habe jeden Tag kleine Glückserlebnisse - das kommt doch immer darauf an, wie jeder sein Leben gestaltet oder ob er es von anderen gestalten lässt.Und wie jeder Glück definiert, hängt ja wohl auch von jedem Menschen und seiner Lebenseinstellung ab !

  • vor 1 Jahrzehnt

    Weil wir durch unser im Gegensatz zu früher einfacheres Leben einfach zu abgestumpft sind für die kleinen Freuden des Alltags. Moderne Medien, die dazu führen, dass die Realität verfremdet und in die Ferne rückt, die dazu führen, dass die Definition von Glück, Schönheit und Perfektion für jeden einheitlich "genormt" werden, tun ihr übriges. Das Glücksgefühl ist der Selbstverständlichkeit gewichen.

    Wer dennoch versucht mit offenen Augen und offenem Geist draussen umherzuwandern, wird feststellen, dass es wesentlich schönere, realere und glücklich machendere Dinge gibt, als man allgemeinhin denken könnte. Wer nach Perfektion sucht (und diese ist es, die meistens glücklich macht) muss in der Natur suchen, denn nichts ist so perfekt, wie die Natur.

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