Behindern die hohen Konten die gesamte Gesellschaft?

Ausgangspunkt ist, dass es Leute gibt, die ganz wesentlich mehr Geld haben, als sie benötigen, aber vielleicht zu wenig Wünsche.

Mal angenommen, diese würden sich entschließen, für sich ein größeres Haus zu bauen, gäbe es sofort eine Auftrag für die Wirtschaft. Oder auch vielleicht ein zweites Auto, Schmuck usw. Das alles würde die Nachfrage ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen. - Das findet aber alles nicht statt, der Staat leiht sich von denen Geld, bezahlt die Zinsen mit Steuern und so liegt noch mehr Geld untätig auf den Konten. -

"Nun will ich aber für mich persönlich nicht mehr Luxus haben". Da würde sich ja immer noch anbieten, Geld zu spenden. Denn Arbeit gibt es offensichtlich doch genug, nur zuwenig bezahlte Arbeit.

Behindern die Superreichen die gesamte Gesellschaft? Weil zuviel Geld gehortet wird?

kristallklar562007-05-18T06:33:16Z

Beste Antwort

Du sprichst da ein wichtiges Thema an, das von Wirtschaftsexperten oft nicht klar genug gesehen wird. In der Fachliteratur wird nämlich meistens Geld und Besitz einfach schlampig mit Kapital gleichgesetzt.

Das ist aber falsch und führt zu einigen fatalen Fehlern im Denken. Henry George hat das damals (zur Zeit von Marx) sehr klar erkannt. Er unterscheidet beispielsweise zwischen einer Nähmaschine, die einer für sein Hobby benutzt, und einer Nähmaschine, die jemand für die Produktion von Waren verwendet.

Was für die Produktion verwendet wird, zählt er als Kapital, alles andere nur als Besitz. Und das Tragische ist, dass sich Kapital jederzeit in unproduktiven Besitz verwandeln kann, jede Art von Kapital, also natürlich auch Geld.

Wann aber passiert das? Das geschieht immer dann, wenn der Einsatz von Kapital nicht mehr genügend einbringt. Und solche Phasen gehen meistens auch mit niedrigen Löhnen einher.

Henry George hat einen engen Zusammenhang zwischen Zinsen und Lohn nachgewiesen. Daher ist er auch der Meinung, dass sich Linke und Rechte gleichermaßen irren, weil nur Arbeiter und Kapital-Inhaber gemeinsam erreichen können, dass es ihnen gut geht.

Es gibt sein Buch "Fortschritt und Armut" online auf einer Schweizer Homepage. Und auf Englisch kann man es in Buchform bestellen (henry-george.org). Es gibt sogar einen Online-Kurs. Mir persönlich hat die Lektüre des englischen Buchs sehr viel gebracht.

Ich denke, die Ideen von Henry George sollte man in Deutschland mit denen vom Lean Thinking a la Toyota verbinden. Dann wären wir so gut wie alle wirtschaftlichen Probleme los...

Denk mal darüber nach. ;-)

Anonym2007-05-17T12:23:42Z

Soviel Blödsinn in so wenigen Zeilen! - Niemand, der sich zu den "Superreichen" zählt, kann es sich leisten, sein Geld nur zu horten! Stillstand ist bekanntlich Rückschritt auch hier!

pikas2007-05-15T20:52:48Z

Ob reich, superreich oder nicht so reich!

Geld auszugeben ist eigentlich doch kein Problem!

Viel häufiger wie geizige Reiche sind jene, die viel Geld ausgeben, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten könnten!

Karlchen *2007-05-15T20:27:15Z

Du bist echt ein Witzbold, die haben nicht nur ein Haus, die haben etliche überall, die haben nicht nur ein Auto, die haben etliche, aber nicht so eins wie du und ich.
Die Frauen haben Klunker , da könnten wir beide in saus und braus leben.
Sie leisten sich schon alles mehr als du ahnen kannst.
Die paar armen Reichen treiben nicht die Wirtschaft an, die Masse.
Beispiel : ich Millionär ge
Kaufe mir ein Auto ge,
Preis 300.000 € ge

Gegen Beispiel:
20.000 Menschen kaufen sich ein neues Auto ge
Preis 18.000 €
wer gibt mehr Geld aus???
20.000 mal 18.000 sind 360.000.000 €

Noch ein Zusatz, wie viele bauen an dem ersten Auto
und wie viele an dem für die 18.000€
ok alles verstanden.?ß?????

> Beate <2007-05-15T20:19:59Z

Laredo hat schon recht. Die "neuen Armen" sind die Konsumenten von gestern, da ihnen die Kaufkraft verloren ging, stagniert auch die Produktion und damit die Menge der Arbeitsplätze. Simpel, nicht?

Nicht, dass ich meine "Superreich muß sein. Es gibt aber auch viele Beispiele von gemeinnützigem Verhalten bei reichen Menschen. Wie immer: nicht alle über einen Kamm scheren.

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