Wäre Folter gerechtfertigt, wenn...?

...man mit dem erzwungenen Geständnis viele Menschenleben retten könnte?
Ich persönlich verurteile die Folter, aber was wäre, wenn ein Geheimdienst einen Terroristen schnappt, von dessen Geständnis viele Menschenleben abhängig wären und der Geheimdienst zudem noch unter Zeitdruck stehen würde? Wie könnte man sonst schnellstens an diese Informationen kommen?

2007-03-30T02:27:07Z

Wenn man die Folter in so einer Situation anwenden würde, wäre es nicht ein Verrat an unsere demokratischen Grundprinzipien, das die Würde eines Menschen unantastbar ist oder würde in diesem Fall gelten: Der zweck heiligt alle Mittel?

2007-03-30T02:43:27Z

Auch wenn die Folter in Deutschland offiziell verboten ist und verurteilt wird, wer sagt uns, das sie nicht doch inoffiziell praktiziert wird?

2007-04-01T04:27:35Z

Danke für eure ehrliche und offene Meinung.
Es sind soviele gute Antworten dabei, das ich es mir schwer fäält, etwas auszusuchen.

honigcreme2007-03-30T02:25:41Z

Beste Antwort

Nein, weil wenn es ein Gesetzt gibt das Folter unter gewissen Umständen erlaubt, würde dieses Gesetz immer missbraucht, ausgeweitet und Fehlinterpretiert werden.
Was der Geheimdienst in so einem speziellen Fall im geheimen macht ist aber auch wieder was anderes...

Helgale2007-03-30T03:10:54Z

Trotzdem - nein. Folter ist kein Mittel, sondern Zwang. Müßte auch auf andere Weise möglich sein. Gute Verhandlung.<<<

Displicentia2007-03-30T03:05:04Z

Eine Diskussion anhand eines fantasievoll ausgedachten Fallbeispieles zu führen ist nutzlos.
Was auch immer die Menschen tun würden, die sich jemals in einer solchen Situation befinden - sie würden es sicherlich nicht an die große Glocke hängen, wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter.
Dieser Fall mag vielleicht mal eintreten.
Aber es gibt viel mehr Situationen als diese, in denen Folter angewendet wurde. Bei einem grundlegenden Gesetzesentwurf ist auf den Mindestanspruch eines Jeden Rücksicht zu nehmen und nicht auf spezielle Einzelfälle.
Bei einer allgemeinen Diskussion um das Thema Folter ist zu berücksichtigen, das Folter kein Mittel zur Wahrheitsfindung ist. Jeder würde alles gestehen, um ihr zu entgehen. Dieser Umstand führt dazu, Folter als Mittel ad absurdum zu stellen. Und das ist auch gut so.

Stefan H2007-03-30T02:53:08Z

Möchte mal an den Fall des bankierssohn aus Frankfurt erinnern. Da hat der stellv. Polizeichef mit Folter gedroht!

Wie schon ausführlich beschrieben wurde, würde die Folter gegen Artikel 1 des Grundgesetztes verstoßen.
Man könnte natürlich damit argumentieren, was mit dem oder den Opfer(n) desTäters ist. Denn immerhin ist der Schutz der Menschenwürde eine Pflicht jedes einzelnen Bürgers.

Eine weitere Problematik, die hier schon angesprochen wurde, ist, in welchen Situationen darf bzw. kann man Folter anwenden?
Das ist wie mit dem Begriff der Kunst. Das was jemand anderes als Kunst empfindet, muss für mein Verständnis noch lange keine Kunst sein. (Während des "Naziregimes" haben die Herrscher den Begrif der Kunst definiert. Heutzutage ist die Kunst vom grundsatz her frei. Es gibt "Definitionsmerkmale" des Bundesverfassungsgerichtes, doch wenn jemand sagt, was er macht ist Kunst, dann ist es Kunst!)

So ähnlich wäre es dann bei einer "legalen" Folter. Jeder hat ein anderes rechtsempfinden.
Ausserdem ist der "Verdächtige" auch wirklich der Täter? Kann man davon ausgehen, dass das "Foltergeständnis" der Wahrheit entspricht?
Die Geschichte, insbesondere die der katholischen Kirche, zeigt was anderes!!

Ich denke, wenn das Tabu der Folter einmal gebrochen wird und die Folter immer irgendwie gerechtfertigt wird, dann wird "Spaß am Foltern" salonfähig!!
Denn was der Staat dann darf, darf der Bürger doch erst recht!!

Anonym2007-03-30T02:52:43Z

Mensch,du bist aber bestimmt der erste der in diesem jahrhundert auf diese frage gekommen ist.
Deshalb werde ich dir auch eine antwort schuldig bleiben

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