Wieso assoziieren wir eigentlich "Weiss" mit "Gut" und "Schwarz" mit "Boese"?
Mir ist gerade etwas Unangenehmes aufgefallen: Ist es nicht ein seltsamer und unwillkommener Zufall in Zeiten wie diesen, wo wir bemueht sind, die Menschheit als Ganzes zusammenzubringen, dass ausgerechnet weiss "gut" symbolisiert (weisse Seele, weisse Weste) und schwarz "boese" ist (schwarze Seele, schwarzes Schaf), wo doch ohnehin schon eine Default Diskrimination vom einen gegen das andere stattfindet? Oder kommt das vielleicht sogar daher? Denken wir vielleicht, dass schwarz boese ist, schon seit Aeonen und aufgrund von ausgetragenen Konflikten zwischen menschlichen Gruppen in der Geschichte der Menschheit (die Brahmanen Nodindiens verdraengten die dunkleren Indusvoelker gen Sueden, etc.), oder liegt es an was ganz anderem? Wo kam das her, weiss jemand was?
2007-03-13T20:55:37Z
Ah, sehr offensichtliche und interessante Antwort: Weiss = hell, Tag. Hm...
gase202007-03-13T20:51:18Z
Beste Antwort
Weil der Mensch es gewohnt ist alles was hell ist als gut zu sehen und alleswas schwarz ist als schlecht weil z.B. schwarz ist die nacht und nachst ist es kalt ungemütlich und (Damals so um das mittelalter herum) auch gefährlich deswegen ist das so aber das hat sich heutzutage geändert und nicht mehr alle menschen denken so. Aber schau mal bei www.wikipedia.de ob die vieleicht eine bessere antwort geben
naja, man kriegt ja schon als kind beigebracht, dass schwarz was böses ist (wer hat angst vor´m schwarzen mann..) oder dunkelheit und damit furcht bedeutet (geisterbahn). weiss dagegen wird in verbindung gebracht mit sauber und unbefleckt, siehe die ganze waschmittel-werbung. da wird dann gar nicht mehr darüber nachgedacht... aber es ist ja nicht bei allen völkern gleich. ein kumpel von mir ist gestorben und seine frau ist griechin und ist in weißer kleidung zur beerdigung erschienen. war interessant, wie sich alle echauffiert haben. sie sagte dann, sie wollte gar nicht provozieren, sie kennt das so...
Die häufigsten Assoziationen sind Nacht, Finsternis und Schatten. Kurz darauf folgen Höhle, Abgrund, Tiefe und Tod. Schwarze Früchte sind Holunder, Schlehe, die schwarze Johannisbeere und die Tollkirsche. Die häufigste genannten Tiere sind: Panther, Rabe und Krähe, die Ratte und die schwarze Katze.
Seit der Antike werden die Schwarzafrikaner Nigger, Neger genannt, nach dem lateinischen Ausdruck für Schwarz: niger. Doch diese Bezeichnungen wurden sehr vom Sklavenhandel und der Rassendiskriminierung geprägt, dass sie heute nicht mehr gern gehört werden und man sie auch nicht mehr verwenden sollte.
Schwarz gilt auch als angemessene Farbe bei festlich-ernsten Veranstaltung. Zeitlich näher natürlich ist die Erinnerung an die schwarzen Uniformen der SS im Dritten Reich, die zum Symbol für Sadismus und Gewalt in totalitären Staaten geworden sind.
Früher war schwarz die Kleidung des Alters, heute jedoch zeitlos und vor allen von jungen Leuten gern getragen, denn Schwarz ist auch eine Farbe des Eros. An sprachlichen Assoziationen werden folgende häufig genannt: anschwärzen, einschwärzen, Schwarzhandel treiben, schwarze Magie, schwarze Messen zelebrieren, die schwarze Seele, das schwarze Loch, der schwarze Peter, das schwarze Schaf. Bei diesen Wörtern geht es ursprünglich um etwas Gutes, dass auf irgendeine Weise angeschwärzt wurde oder es geht um den Missbrauch von etwas wertvollen, sogar Heiligen, wie bei der schwarzen Messe.
Weiß Eigentlich keine Farbe, sondern geradweges eine „Nicht-Farbe” ist das Weiß. Ein Gegenstand erscheint nämlich weiß, wenn das gesamte auf ihn treffende Licht von ihm in das Auge des Betrachters reflektiert.
Das reine Weiß ist die lichte Farbe der Unschuld. Albedo (nach. lat. albus „weiß”) ist in der Klimaforschung das Rückstrahlvermögen einer Oberfläche. Wie diese den Sonnenstrahl reflektiert, prallt gewissermaßen das Böse am Weißen machtlos ab.
So ist dann Weiß die Farbe der Vollkommenheit und der weißgewandeten Engel, der Hochzeit, der Geburt, auch der Trauer, in der Polarität von Gut und Böse der Gegenpol zum Schwarz. Weiße Kleidung wird von katholischen Priestern an kirchlichen Freudenfesten getragen, vom Papst immer, von Täuflingen, Kommunionskindern und der Braut bei der Hochzeit getragen, worin sich die Symbolik der Reinheit und Unschuld ausdrückt. In Teilen Chinas gilt Weiß dagegen als Farbe der Trauer. Aber auch in Mitteleuropa werden weiße Blumen häufig bei Beerdigungen verwendet
Ich denke auch, das es eher mit hell und dunkel zu erklären ist, so macht ja auch schon ein Weg im Park im hellen Sonnenlicht einen ganz anderen Eindruck, als in der unbeleuchteten Dunkelheit. Der Mensch ist ein "Tagestier", mit einer relativ schlechten Nase. In der Dunkelheit erkennen wir alles schlecht, wir werden unsicher, weil wir nicht wissen, was uns erwartet, alle Nerven werden angespannt, um alle Sinne zu beanspruchen und das schlechte Sehen zu kompensieren. "Dunkle" Kultur kommt uns fremd vor, exotisch, wir kennen uns nicht aus. Oft reicht schon dieser Faktor, um unbekanntes abzulehnen und mystisch/mythisch zu verklären. Alles was Unsicherheit hervorruft, angespannte Sinne und erhöhte Aufmerksamkeit ist uns unbequem und mit unbestimmten Ängsten verbunden. In Film und Fernsehen wird das erfolgreich genutzt - allein in der Dunkelheit, vielleicht noch mit Regen, Blitz und Donner -und der halbe Gruselfilm ist schon fertig.
Eine weitere Quelle für diese Opposition ist die Metaphorik der Aufklärung. In der Aufklärung wurde alles, was mit diesem Bildbereich korreliert oder korrelierbar war positiv bewertet, alles was mit dem Gegenteil verbunden werden konnte negativ. Der Begriff "Aufklärung" enthält bereits per se eine Metaphorik des Hellwerdens oder Hellerwerdens. In sofern wurde in der Aufklärung: Morgen, Licht, Tag etc. positiv, Abend, Nacht, Dunkelheit negativ bewertet.