Frohn * Fron * Frohndienste * Frondienste?

1. Woher stammt der Begriff Frohn ( ursprünglich so geschrieben heute Fron )

2. Wann und wo wurde er ursächlich/erstmals verwandt...gibt es Ableitungen?

Wäre für Quellen dankbar und bitte kein Wiki, das stimmt hinten und vorne meist nicht ...danke

2007-03-12T03:38:40Z

@Stephf...ja die Grimm...mir sowieso bekannt....mir ebenso in Lektüre und gar Schriftrollen ( weit vor dem spekulativen Kompromiss des Festschreibens jener symbioun-Verflechtung der Wurzeln ) ebenso keinen nachweisbaren Anspruch auf die Verwandtschaft mit der Ur-wurzel des heutigen Begriffes „Frau“ erschließt...schon gar nicht mit dem Beywort Dienst/e... so wie du, auch ich gespannt bin...aber vermute, dass es auch hier keine eineindeutige Klärung erfahren wird... oder hast du noch was aus den Ärmeln zu zücken? ( ich verlänger auf jedem Fall einmal)

@sterz, zu deinem Mail... nein, ich pflege hier keine Kontakte in jenes „Netzwerk“ zu integrieren oder laden....ich find auch so, was oder wer mich „anspricht“.

Stephanf hypnocat2007-03-10T08:36:34Z

Beste Antwort

ach , sterz , du gutes cleverle , du bist ein Schatz ( aber nicht im Sinn von sketts,an. ) .
Ich habe sofort an die Grimm gedacht , aber nicht gesucht .
Danke
Mir ist nach einiger Lektüre nicht klargeworden , wie sich die Bedeutungen von Frauendienst und Fro(h)ndienst abgrenzen lassen , noch was sie bedeuten können . "Verwirrt"

Sterz2007-03-09T23:40:59Z

das Morphem "fron", das wir außer in "frönen" und dem ursprünglich damit synonymen "Frondienst leisten" nur noch im Namen des katholischen Feiertags "Fronleichnam" bewahrt haben, ist eine altdeutsche Genitiv- und Adjektivform zu mittelhochdeutsch "vrô/frô" ('Herr'), das wieder auf althochdeutsch "frao" zurückgeht, verwandt mit dem gleichbedeutenden gotischen "frauja" und altenglischen "fra" ist und eine indogermanische Wurzel *pro, pr 'vor' als Grundlage hat. Interessant ist, dass das Maskulinum "vrô/frô" (bis auf die erwahnten Reste) untergegangen ist, während sich die feminine Form ahd. frouwâ, mhd. frouwe 'Herrin' zum neuhochdeutschen "Frau" weiterentwickelt hat.

EDIT
@ Stephan f: (falls Deine Verwirrung echt ist - ansonsten bin ich auf Ironie reingefallen - macht ja auch nix):Frondienst ist die unbezahlte Arbeitsleistung der abhängigen Bauern anstelle einer Geldpacht für den Grundherrn. Frauendienst ist dagegen ein höfischer Begriff - ein Turnier oder sonst eine ritterliche Aufgabe, die vom Ritter der "vrouwe" seiner minne gewidmet ist.

EDIT
@A*n*n*a: äh, 'tschuldigung? Welches Netzwerk? Bin mir nicht sicher, wovon Ihr sprecht, oh edle vrouwe....

HAL92007-03-09T17:40:17Z

Du möchtest Quellen Anna, dann nimm die Bibel zur Hand. Bei Moses werden die Frondienste in Bezug auf das ägyptische Reich erwähnt.

Ob jedoch meine Aussage oder gar die Heilige Schrift eine zuverlässige Quelle sind, sei dahin gestellt.

perdü2007-03-09T02:26:23Z

Etymologisch kommt der Begriff Fron aus dem althochdeutschen "frōn" und bedeutet soviel wie "(Besitz) der Götter".
Historisch ist es ein Synonym für "fronden" (u.a. Achten, Diensten, Gehorchen) und ist ein Oberbegriff für alle Arten körperlicher Arbeit, die unentgeltlich geleistet wurden. Diese bezogen sich im Mittelalter nicht nur auf die heute bekannten Dienste der Unfreien. Vielmehr gab es auch "fronden" in Bezug auf Burg- und Deichbau sowie nahezu allen Belangen der Öffentlichkeit, um nur zwei der zahlreichen Beispiele zu nennen.
Zu den Ableitungen fällt mir spontan nur das Schneeschippen der Hausbesitzer auf angrenzenden öffentlichen Wegen ein - das ist ja auch ein verpflichteter, unentgeltlicher Einsatz für die Allgemeinheit.
Heutzutage wird nahezu alles über Abgaben und Steuern geregelt, wie etwa der Deichbauzulage für Häuslebesitzer an der Küste.

Anonym2007-03-09T02:18:05Z

Fron -
althochdeutsch frono "dem Herrn (Gott) gehörig" (Fronde, Scharwerk, Robot), bemessene oder unbemessene Dienstleistung, wurde zwangsweise und unentgeltlich für öffentliche oder private Berechtigte verrichtet.

Vor den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts (Bauernbefreiung) war besonders die bäuerliche Bevölkerung mit Fron belastet.

Der Anspruch auf Fron war mit dem Besitz eines Grundstücks (Gutsherr, Landesherr) verbunden. Geleistet wurde Fron teils als Spanndienste (Ackerbestellung, Baufuhren), teils als Handdienste (Ernte-, Drescharbeiten, Jagdfronden u. a.).

Die Zahl der Frontage schwankte zwischen wenigen Tagen im Jahr und mehreren Tagen in der Woche.

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