Warum findet z.B. die überall gegenwärtige Rotation der Materie keine Berücksichtigung (-> Zentripetalkraft)? Dabei könnte damit - unter Wiedereinführung des Äthers, allerdings mit dynamischen Eigenschaften - die Gravitation und auch die schwarzen Löchern, sowie die "dunkle Materie" ERKLÄRT werden...und das mit normalem Menschenverstand nachvollziehbar. Wieso ist die Physik heutzutage so dermaßen NUR auf die mathematische Beschreibung fixiert? Dabei sollte die Mathematik doch lediglich die Sprache der Physik sein- die Primäraufgabe der Physik ist es doch die Dinge zu erklären- und nicht bloß mathematisch in Formeln zu packen...
Anonym2007-02-21T13:43:32Z
Beste Antwort
Das Phänomen der Anziehungskraft ist eigentlich nicht geklärt. Leider müssen unsere Kinder immer noch den Kram in der Schule lernen, weil es keine besseren Erklärungen gibt. Genauso habe ich vor 20Jahren schon Diskusionen mit meinem Physiklehrer gehabt, der mir etwas von einem Menschen beibringen wollte, weil dieser einen Apfel von einem Baum fallen sah. Darauf begründet, eine höchste Freifallgeschwindikeit festgelegt wurde. Das erzähl mal heute einem Fallschirmspringer, der aus 10000 m Höhe abspringt. Vielleicht bist Du der Mensch, der genug Phantasie besitzt, um diesen Umstand zu ändern?
Gravitation ist nichts anderes als Anziehungskraft. Vielleicht hast du das schon mal gesehen, die Astronauten, wenn die mal Wasser durch die Luft schweben lassen, dann wird das immer eine Kugel. Die Anziehung der Teilchen (in diesem fall Wassermoleküle) hält sie zusammen. sonst würdn sie ja in alle richtungen wegfliegen. Bei der Erde und dem Rest ist das auch so. nur... Die Erde hat eine höhere Masse als ein schluck Wasser im Weltraum, also ist die Anziehungskraft auf andere Teilchen entsprechend gröÃer.
Warum sollte etwas wieder eingeführt werden, von dem man bereits bewiesen hat das es n icht existiert? Die Relativitätstheorie fusst ja gerade auf der Tatsache das mit dem Michelson-Morley Experiment bewiesen wurde das es keinen Ãther gibt. Ausserdem ist Gravitation keine Masseanziehung sondern Raumkrümmung, was allerdings tatsächlich u.a. eine Eingenschaft Masse ist.
Okay, zuerst die Antwort auf die Frage, warum Physik heutzutage auf mathematischen Beschreibungen beruht. Ich sage nicht fixiert; es ist nunmal einfacher, wenn Physiker untereinander reden, schnell eine Formel zu schreiben, statt ausufernde Erklärungen zu benutzen. Eine Formel ist unmissverständlich, Erklärungen können missverstanden werden, da der Sinn der Worte durch eigene Gedanken interpretiert wird. An einer Formel gibt es nichts zu interpretieren, somit erleichtert sie es, sich unmissverständlich auszudrücken.
Physiker erklären auch die Dinge, mit denen sie sich beschäftigen. Nimm doch nur mal die populärwisenschaftliche Literatur von Physikern wie Stephen Hawking, Richard Feynman, Lisa Randall und vielen anderen. Jeder gute Buchladen bzw. eine Bibliothek kann dir zu diesen Namen ihre Bücher nennen. Sie sind garantiert formelfrei und erkären physikalische Sachverhalte sehr anschaulich.
Nun zur Gravitation: Die Sache mit der Zentifugal/Zentripetalkraft erklärt Wikipedia ganz gut, siehe Links. Hier nur so viel: Die Erde rotiert um die Sonne. Würde die Sonne nicht eine Kraft ausüben, die die Erde auf ihrer Bahn hält, würden sie sich geradlinig durch den Raum bewegen. Die Kraft, die von der Sonne auf die Erde wirkt, wirkt auch als Zentripetalkraft, aber sie ist mehr. Dazu der zweite Link zur Gravitationskraft. Das ist alles noch Newtonsche Mechanik, und Newtons Gravitationstheorie beruht darauf, daà sich diese Gravitationskraft sich augenblicklich zwischen zwei Massen überträgt. (Massenanziehung) Damit lässt sich trefflich rechnen, mit Newtons Gleichungen konnte man wunderbar zum Mond fliegen und wieder zurückkommen, ohne den Mond zu verfehlen :-) Das Problem mit Newtons Gravitation ist nur, daà sich keine Kraft schneller als Lichtgeschwindigkeit bewegen kann. Sie kann sich nicht augenblicklich, d.h. ohne Zeit auf alles auswirken. (Den genauen Beweis für die Lichtgeschwindigkeit als maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Wirkung hat Einstein geführt, ich beweise das hier nicht nochmal. Guck bei dem dritten Link nach, wenn´s dich interessiert). Einstein bewies in seiner allgemeinen Relativitätstheorie, daà die Newtonsche Gravitationskraft eine Scheinkraft insofern ist, weil sie sich nicht direkt zwischen zwei Massen überträgt, sondern den Raum (bzw. die Raumzeit) krümmt. Die Massen folgen der gekrümmten Raumzeit, z.B. die Erde bei ihrer Drehung um die Sonne. Anders ausgedrückt: Die Erde bewegt sich geradlinig auf einer Geodäte. (Zur weiteren Erklärung siehe vierten Link)
Gravitation ist also insofern Massenanziehung, da sich mit Newtons Gravitationsgesetz wunderbar Raumfahrt betreiben lässt, aber sie ist auch mehr. Einsteins allgemeine Relativitätstheorie (ART) beschreibt die Gravitation als Raumkrümmung der Massen in der Raumzeit. Ohne die ART wüssten wir noch nichts von schwarzen Löchern oder Dunkler Materie, denn die sind Lösungen der Gleichungen der ART und bei Newton nicht vorhanden. Was den Ãther betrifft: Das Michelsen-Morley Experiment bewies eindeutig, daà es keinen Ãther, d.h. ein bevorzugtes Koordinatensystem gibt, und es wurde viele Male mit steigender Genauigkeit wiederholt. Wäre die SRT (spezielle Relativitätstheorie) oder die ART Einsteins falsch, hätten wir z.B. heute kein GPS, denn das funktioniert nur, wenn man die ART mit einbezieht. Und beide Theorien besagen, daà es kein bevorzugtes Koordinatensystem namens Ãther gibt. Ich gebe zu, die beiden Theorien sind noch nicht vollständig. Da ist noch mehr dahinter. Aber dafür brauchen wir eine stimmige Theorie der Quantengravitation, die sich durch Beobachtungen und Messungen beweisen lässt. Und die wurde bislang leider noch nicht gefunden. Aber wir sind nahe dran, das rauszufinden, oder mehr Hinweise darauf zu finden, wie so eine Theorie der Quantengravitation auszusehen hätte. Physiker erwarten neue Erkenntnisse, wenn der neue Teilchenbeschleuniger LHC im CERN fertiggestellt ist und in Betrieb geht. Das dürfte so ungefähr im Herbst diesen Jahres der Fall sein. Wenn dich diese Forschungen zur Quantengravitation interessieren, dann lies zuerst Stephen Hawkings Buch "Die kürzeste Geschichte der Zeit" als Grundlage und dannach von Lisa Randall: "Verborgene Universen". Jede Bibliothek bzw. der Buchhandel besorgt dir diese Bücher.