Wie wird der Gott im Judentum angesehen?

VaSH2007-01-15T11:05:57Z

Beste Antwort

JHWH, wahrscheinlich Jahwe ausgesprochen (und nicht Jehova) ist der einzige Gott der Juden. Meist wird er umschrieben in seiner Unverwechselbarkeit und Identität in seiner Beziehung zum jüdischen Volk. Zugleich entzieht sich dieses Wesen dem direkten Zugang und der direkten Beschreibung.

Seine Umschreibungen sollen den wahren Namen Gottes verhüllen, den letztlich nur er selbst aussprechen kann und darf. Diese Ehrfurcht vor der Heiligkeit Gottes zeigt die jüdische Tradition durch die Vermeidung des Gottesnamens: Er wird anders vokalisiert und ausgesprochen als er geschrieben steht.

Ein Deckenfresko wie in der Sixtinischen Kapelle wäre für Juden undenkbar. Niemand weiß wie er aussieht und keinem Menschen ist es gestattet sich darüber Gedanken zu machen.

Und vor allem wäre eine Menschwerdung Gottes für Juden undenkbar. Sohn Gottes gibt es nicht.

Ich hoffe bekommst so etwa einen Überblick das die Ansicht zu Gott (mal abgesehen von den Unterschieden zur Christlichen Religion im allgemeinen) schon recht unterschiedlich ist.

Unnahbar und Omnipotent. Mensch ein Abbild Gottes? Nicht für Juden. JHWH ist ein Unikat das mit nichts zu vergleichen ist. Vor allem nicht mit dem Menschen.

Ich hoffe ich konnte helfen. CU

krummelas2007-01-15T12:13:24Z

Eine der ersten monotheistischen Religionen war der persische Glaube an den einen (Licht)gott- Ahura Mazda. Gründer war Zoroaster oder Zaratustra.
Abgesehen von babylonischen und späthellenischen Glaubensinhalten war um 500 v. Chr. das Judentum von den Persern (siehe vor) und dem ägyptischen Aton-Glauben stark beeinflußt.Letzterer wurde von Echnathon begründet und verbreitet.
Der ursprüngliche JAHWE war nur ein lokaler Wettergott in Nordjudäa.
Wohl das meiste an überlieferten Geschichten, also auch im Alten Testament, was vor 500 v.Chr. angeblich passierte, ist vermutlich von den damaligen Priestern zur Anreicherung, Glorifizierung und Rechtfertigung des Eingott-Glaubens erfunden worden.Deshalb sind die Figuren Moses, Salomon und David sehr zweifelhaft. Moses könnte ein schwaches Echo von Echnathon sein. Der unerbittliche patriarchalische Vatergott der Juden mußte sich von den eher humanen Göttern und Göttinnen der Umgebung abheben, um den von allen Seiten bedrängten Juden einen starken Hilfe-und Führer-Gott zu bieten, der moralisch und real einen Ausweg aus dem Dilemma bietet.

Auf diesem, teilweise aus anderen Religionen entlehnten Vatergott, fußt auch der christliche Gott des Neuen Testaments.
Und Allah der Muslime.
Es ist die bittere Ironie dieser Geschichte, daß sich diese 3 Vatergott-Religionen bis aufs Messer bekämpft haben bzw. sich noch heute bekämpfen.

Elly2007-01-15T10:39:23Z

Der wichtigste Unterschied zum Christentum ist, dass Gott im Judentum keine Dreieinigkeit darstellt und keinen Sohn hat, sondern absolut einzig und einig ist.

Anonym2007-01-15T10:30:33Z

Jehovah ist der hebräische Eigenname Gottes im Tanach, der Bibel des Judentums. Dieser Name bezeichnet für gläubige Juden und Christen den einzigen Gott der ganzen Welt, ihren Schöpfer, Retter, Richter und Erlöser. Jehovah ist für sie der gnädige Befreier und gerechte Bundespartner des erwählten Volkes Israel, wie ihn das erste der Zehn Gebote vorstellt

Casandra2007-01-15T10:28:36Z

Juden- und Christentum
Michelangelo schuf als Allegorie zur Schöpfung des Künstlers im Fresco der Sixtinischen Kapelle eine der selteneren Darstellungen des christlichen Gottes
Michelangelo schuf als Allegorie zur Schöpfung des Künstlers im Fresco der Sixtinischen Kapelle eine der selteneren Darstellungen des christlichen Gottes

Das hebräische Wort „El“, das wahrscheinlich „Mächtiger“ oder „Starker“ bedeutet, wird in der Bibel in der Pluralform „Elohim“ in Bezug auf den Schöpfer des Universums, im Singular auch auf andere Götterwesen und (selten) sogar auf Menschen gebraucht. Oft wird der Begriff für eine „höchste Erscheinung“ verwendet. Dabei wird dieser inklusive Allgemeinbegriff für etwas Göttliches vom exklusiven Namen des einzigen Gottes Jahwe, der mit seiner Rettungstat an Israel untrennbar verbunden ist (Exodus 3,14), unterschieden.

„Theos“, das griechische Wort für Gott, entstammt wohl dem Verb „theo“, platzieren. „Theos“ ist demnach wörtlich ein Platzierer, ein Unterordner. Im Neuen Testament kommt es daher auf den Kontext an, um zu erkennen, wer damit gemeint ist. Jesus als Herrscher auf dem Thron wird Gott genannt (Hebräerbrief 1,8) und Paulus (Apostelgeschichte 28,6), als durch ihn ein Wunder gewirkt wurde. Auch der eigene Körper kann ein Gott sein (Philipperbrief 3,19). Jesus wird „einziggezeugter Gott“ (Johannesevangelium 1,18) genannt. Sein Vater ist aber der Gott aller (Epheserbrief 4,6; 1. Korintherbrief 8,4).

Dem jüdischen und christlichen Gott werden (wie auch dem Gott des Islam und der Baha'i) die Attribute Allmacht (Omnipotenz), Wissen (Allwissenheit), Güte, Liebe, Ewigkeit, Unveränderlichkeit und Unendlichkeit zugeschrieben. Siehe auch: Monotheismus
Bildliche Darstellung der Dreifaltigkeit mit dem Gottesnamen im Zentrum - Deckenmalerei in der Kirche von Kempele, Finnland
Bildliche Darstellung der Dreifaltigkeit mit dem Gottesnamen im Zentrum - Deckenmalerei in der Kirche von Kempele, Finnland

Der jüdische und christliche Gott trägt den Eigennamen JHWH (vermutete Aussprache Jahwe), der – alter jüdischer Praxis folgend – auch in modernen Bibeln oft durch den Titel „HERR“ ersetzt ist. Außerdem werden einige weitere Namen und Namenszusätze für Jahwe verwendet, darunter Zebaot (auch „Sabaoth“, deutsch: „Herr der Heerscharen“).

Jesus Christus wird im Neuen Testament als „Sohn Gottes“ bezeichnet. Die Evangelien berichten, dass er diesen Titel auch für sich selbst beansprucht hat. Die christliche Reflexion unter Einbeziehung griechisch-philosophischer Denkkategorien führte zur Ausbildung der Lehre von der Dreieinigkeit Gottes: Der eine Gott ist Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Der Sohn hat das Menschenschicksal bis zum Tod am Kreuz geteilt (Menschwerdung Gottes / nach Karl Rahner die „absolute Selbstmitteilung Gottes“) und nimmt durch Tod und Auferstehung alle, die unter der Macht des Todes stehen und ihm vertrauen, in die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes auf (Reich Gottes Vorstellung).

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