Was ist Mutismus?

veronika m2006-11-02T13:00:48Z

Beste Antwort

Warum sprechen Kinder plötzlich nicht mehr, obwohl sie sprechen können?
Mutismus ist eine emotional bedingte Störung der sprachlichen Kommunikation. Die schwere Form des Mutismus ist das völlige Verstummen (totaler Mutismus). Ein selektiver Mutismus liegt vor, wenn das Kind noch mit einem bestimmten Personenkreis spricht, gegenüber Außenstehenden jedoch keine Kommunikation mittels Sprache mehr stattfindet. Die ersten Grundlagen zur Entstehung des Mutismus werden meist im frühen Kindesalter gelegt. Eine Zeit, in der schwer zwischen „natürlichem Fremdeln“ und selektivem Mutismus unterschieden werden kann.
Warum plötzlich das Schweigen gegenüber Fremden und auch vertrauten Personen eintritt, kann noch kein Forscher genau erklären. So können Sprachstörungen die Ursache darstellen und/ oder der familiäre Hintergrund: In vielen Fällen lassen sich mutistische Veranlagungen auch in der Eltern- oder Großelterngeneration finden. Um eine mutistische Störung erkennen zu können, nennt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und – psychotherapie eine Orientierung an folgenden Leitsymptome:

1. Selektivität des Sprechens: In einigen sozialen Situationen spricht das Kind fließend (sollte z. B. durch Tonbandaufnahmen dokumentiert sein), in anderen sozialen Situationen bleibt es jedoch stumm oder fast stumm. Beispiel: Das Kind spricht ohne Probleme mit Eltern und Geschwistern, schweigt aber im Kindergarten.
2. Konsistenz und Voraussagbarkeit bezüglich der sozialen Situationen, in denen gesprochen bzw. nicht gesprochen wird. Beispiel: Sobald eine fremde Person hinzukommt, beginnt das Kind zu schweigen.
3. Häufiges Einsetzen kommunikativer Hilfsmittel (Mimik, Gestik, schriftliche Aufzeichnungen) durch das Kind. Beispiel: Kind kommuniziert in der Schule nur über eine vertraute, dritte Person im Flüsterton oder handschriftlich.
4. Dauer der Störung mindestens 1 Monat, unmittelbar nach der Einschulung bzw. unter vergleichbaren Stressreaktionen länger.
5. 5. Für eine effektive Kommunikation ausreichende Entwicklung der rezeptiven und expressiven Sprache. Beispiel: Vor Beginn der mutistischen Störung hat das Kind bereits einen altersentsprechenden Wortschatz entwickelt.
Die Mutismus-Therapie, die Sprachtherapeut Boris Hartmann in seinem Buch vorstellt, gliedert sich in vier Phasen: Zunächst wird eine therapeutische Beziehung aufgebaut: Die Kinder sollen langsam Vertrauen zum Therapeuten fassen, Ängste verlieren und den Dialog so ermöglichen. Auch Elternarbeit gehört dazu: Ritualisierte Verhaltensweisen, z. B. die Dolmetscherfunktion von Eltern und Geschwistern werden so analysiert und gemeinsam überdacht und verändert. In den Sprechstunden wird Schritt für Schritt gemeinsam daran gearbeitet, dass das Schweigen langsam aufbricht: Das können am Anfang kleine Zischlaute sein, die das Kind nun von sich gibt, einzelne Laute oder Wortfetzen. Systematisch werden diese kleinen Momente positiver Erfahrungen in größere Erfolge verwandelt, in ganze Worte, schließlich Sätze und Gespräche. Für den Alltag werden Aufgaben gestellt, die Hartmann auch in einem individuell aufgesetzten „therapeutischen Vertrag“ mit den Kindern aushandelt. Hier werden Aufgaben und Etappenziele niedergelegt, bei einem Schulkind beispielsweise:
1. Du wirst von Herrn/Frau … drangenommen und sagst etwas (1 Punkt).
2. Du meldest dich und sagst etwas (2 Punkte).
3. Du meldest dich und liest etwas vor (3 Punkte).
So nähern sich die Kinder zunächst über kleine Ziele schließlich den größeren Aufgaben.

Dies ist natürlich nur ein kleiner Einblick in die vielen unterschiedlichen Methoden der Mutismus-Therapie. Das Ziel einer jeden Therapie fasst Hartmann wie folgt zusammen:
„Über die Leitgedanken Veränderung, Zuversicht, Ich-Stärkung, Antriebssteigerung und Selbstdisziplin lässt sich ein Rahmen schaffen, der es den Betroffenen ermöglicht, sich aus der Umklammerung des Mutismus und des sozialen Rückzugs zu befreien. […] Nur wer von positiv besetzten Zielen getragen wird, ist in der Lage Zukunft zu gestalten. […] Die Therapeuten sind gefordert, durch die Vermittlung von Zuversicht eine Initialzündung herbeizuführen und diesen Spannungsbogen nicht abreißen zu lassen.

poccahondas2006-11-03T08:12:43Z

schau mal unter wikipedia nach...

Dagmar K2006-11-02T21:44:54Z

Symptome und Beschwerden [Bearbeiten]Der mutistische Patient spricht überhaupt nicht (totaler Mutismus) oder er schweigt nur bestimmten Menschen gegenüber bzw. in bestimmten Situationen (selektiver Mutismus).


Ursachen [Bearbeiten]Mutismus kann aufgrund von Traumata auftreten, was jedoch selten bei Kindern der Fall ist. Die Störung ist oft mit Sozialangst, Rückzug oder Widerstand verbunden und bedarf einer multifaktorellen Therapie, die sich zwischen Sprachtherapie, Psychotherapie, Sonder- und Regelpädagogik bewegt.

Meist sprechen die selektiv mutistischen Kinder mit den Eltern und Geschwistern, in anderen definierbaren Situationen (mit Fremden, in der Schule etc.) sprechen sie jedoch nicht.

Bei Kindern ist ein totaler Mutismus äußerst selten. Dieser äußert sich dann als hysterische Reaktion aufgrund einer Psychose, die als Resultat eines schweren Traumas eintritt.

Daneben ist Mutismus auch im Endstadium der Alzheimerschen Krankheit bekannt

Alaaf2006-11-02T21:09:17Z

Mutismus ist eine "Erkrankung", dass man zwar fähig ist zu sprechen, rein physiologisch, aber nicht spricht. Das basiert meist auf einem psychologischen Problem.

silviaj2006-11-02T21:07:22Z

ich glaube es hat was mit Änderung oder verändern zu tun
Merkmale eines Erbgutes

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